Also könnte man zusammenfassend sagen: Besonders unter den Pit Bulls
kann es noch Exemplare geben, die Artgenossen gegenüber gesteigert aggressiv sind, weil sie eben lange Zeit züchterich darauf (worauf genau? Niedrige Reizschwelle?) selektioniert wurden. Das leuchtet mir ein, wenn mir auch nicht so 100 % ig klar ist, welche Eigenschaft da genau selektiert wird.
Allerdings ist es doch bei jedem Zuchtziel so, daß es 1. ein Ziel bleibt und 2. niemals (oder in den seltensten Fällen) alle Welpen eines Wurfes die gewünschten Eigenschaften zeigen. Das würde bedeuten, daß selbst in Zuchtlinien, in denen schon lange auf gesteigerte Aggression gegen Artgenossen gezüchtet wird, immer wieder eine gewisse Anzahl von Hunden dabeisein wird, die diese Eigenschaft
nicht zeigen bzw. besitzen.
Wenn man nun noch dazu bedenkt, daß Aggression gegen Artgenossen nun schon seit geraumer Zeit
nicht mehr das Zuchtziel darstellt, dann müßte doch der Anteil der ganz "normalen" Pitbulls viel höher sein als der mit gesteigerter Aggression
.
Für Bullterrier und AmStaffs gilt das Gesagte dann doch noch in verstärktem Maße, alldieweil beide schon seit "Ewigkeiten" nicht mehr auf Aggression gegen Artgenossen gezüchtet wurden, oder seh ich das falsch?
Verniedlichung ist gefährlich, da stimme ich zu. Ich denke aber, jeder, der bereits eine Weile mit seinem Hund zusammenlebt und der ein wenig Hundeverstand hat, kann seinen Hund und dessen Verhalten einschätzen und entsprechend reagieren (Vorbeugen, managen, desensibilisieren, was-auch-immer). Ich bin
nicht der Meinung, dass Hunde "unberechenbare Black Boxes" sind, wie das von Laien so oft und gern dargestellt wird (Wer kennt ihn nicht, den nervtötenden Standardspruch: "Ist doch bloß ein Tier, da weiß man nie, wie es reagiert!"). Man muß seinen Hund halt lesen können. Daher gibt es in meinen Augen eigentlich gar keine gefährlichen Hunde, nur gefährliche Hund-Halter-Gespanne - wenn der Halter nämlich eben das nicht kann!
Ich bin Besitzerin eines Hundes mit "niedriger Reizschwelle" gegenüber Menschen, der insbesondere bei Kindern nicht lange fackeln würde. Eigentlich der klassische "gefährliche Hund", wenn er nicht angemessen geführt und gemanagt würde. Ob von einem Hund wirklich Gefahr für die Umwelt (andere Hunde / andere Tiere / Menschen) ausgeht, liegt doch nicht am Hund, sondern am Besitzer.
Ich hab kein Problem mit Leuten, die sagen: "Mein Hund ist unverträglich mit Artgenossen" und die deswegen entsprechende Vorkehrungen treffen. Ich hab auch kein Problem mit Leuten, die sagen "Dertutnix", denn in 99 % aller Fälle, die mir persönlich bisher begegnet sind, "tat" der betreffende Hund wirklich nix. Wenn der "Tutnix" abrufbar ist und vom Halter auch abgerufen WIRD, wenn das Gegenüber drum bittet, ist das für mich absolut i. O.
Verwerflich finde ich nur, einen Hund, von dem der Besitzer WEISS, daß er "gefährlich" (gesteigert aggressiv gegen Tiere und/oder Menschen) ist, dennoch ohne Kontrolle auf die Umwelt loszulassen. Ich hab das einmal erlebt. Nicht mit einem SoKa, sondern mit einem Akita Inu. Dieser Hund hat schon mehrfach kleine Hunde schwer verletzt und einen Shi Tzu getötet, durfte aber (nach wie-auch-immer bestandenem Wesenstest) ohne Leine herumlaufen. Wobei es ihn einen Sch.... interessierte, was das völlig überforderte Herrchen ihm sagte. Dieser Hund griff meine Hunde tatsächlich völlig ohne Vorwarnung und in absoluter Beschädigungsabsicht an, Dustyn kassierte ruck zuck eine sehr tiefe Bißwunde am Kopf, noch bevor er überhaupt begriffen hatte, was los war. Dank Jason verlief der Kampf (für meine Hunde) dennoch relativ glimpflich. Das Herrchen, was nach etwa 2 Minuten (und die können lang sein) brüllend auftauchte, hatte absolut keine Kontrolle über seinen Hund. Was lerne ich daraus? Daß alle Akitas "gefährlich" sind? Wohl eher, daß manche Hundehalter ziemlich bescheuert sind
, und obendrein, daß die Ordnungsämter mancher Gemeinden mit Personen besetzt sind, die definitiv am falschen Platz sitzen!
Also: Selbst
wenn es so ist, daß einige Pitbulls eine gesteigerte Artgenossen-Aggression aufweisen, sollte dies bei kompetenter Führung durch einen verantwortungsvollen Besitzer kein Problem sein.
Ich plädiere für Listen: nämlich solche, in denen unfähige Hundehalter aufgelistet werden, die ein Hundehaltungsverbot auf Lebenszeit erhalten, weil sie unfähig sind, einen Hund zu führen, und sie dies bereits mehrfach unter Beweis gestellt haben.
Aber eher erwischt unsereins der Blitz beim Sch... , als daß ein miserabler Tierhalter ein Tierhaltungsverbot kriegt. Leider!