AmStaff = Killerhunde???
so, zunächst möchte ich einen lieben gruß in die runde werfen und mich hier vorstellen. meine name ist pete und mein alter dürftet ihr erahnen. ich komme aus der klöner gegend und isch hann ne frau unnen sohnemann. weiter wird unsere kleine sippe durch einen vierzehn monate alten staff komplettiert. vorher hatten wir einen anderen staff, welcher sich mittels leukose dem leben entzog und zeitgleich eine schäferhündein, welche nach fast 14 kahren über den regenbogen maschierte.
soweit so gut. meinen titel habe ich ein wenig
provokativ gewählt. es gilt nuneinmal schlagzeilen zu reißen. mein eigentliches thema zu umreißen fällt mir schwer, aber ich versuche es.
hier nun eine vorgeschichte.
ich bin mit hunden aufgewachsen, war auch als kind immer mit hunden zusammen und auch bei der hundearbeit immer dabei. mit 20 habe ich mir den ersten schäferhund zugelegt. sie war einfach perfekt. als sie sieben war kam ein staff dazu. erziehung und sozialisierung liefen optimal. zuvor und zeitgleich natürlich auch einschlägige literatur verschlungen. das war ca. 1999, also zur hochzeit der hundehasser. gelesen wurde vom dämlichen schund bis zur ausarbeitung der uni kiel alles was ich bekam. von schwachsinn bis begnadete literatur. von ein staff ist wie jeder andere hund bis hin zu staffs sind tötende maschinen. ihr werdet ähnliches kennen.
als mein süßer dann neun monate alt war traf er eine schwerwiegende entscheidung. er drehte durch. er ging auf einen nachbarshund los und ließ sich nur mit viel mühe von ihm trennen. er wollte ihn nicht unterwerfen, er wollte ihn vernichten. ich war schockiert. ich habe diesem tier dabei in die augen geschaut und selbst angst bekommen. nachdem der andere hund verarztet war ging das denken los. was ist passiert, was ist zu tun. tierheime angerufen und nach erfahrungsberichten und meinungen gefragt. mit schinzel in köln gesprochen. bei bullterrier in not vorstellig geworden. was kam raus? kastrieren lassen und abwarten. ok, eier ab und gewartet. er wurde ruhiger. nein, nicht ruhig, nur ruhiger. alle versuche diesen hund an andere hunde heranzuführen scheiterten. er war nicht aggressiv, er wollte sie halt nur zerbeißen. hört sich zunächst widersprüchlich an, ist es aber nicht.
wir haben uns dann in den folgenden jahren geeinigt. er konnte nicht ohne leine laufen, war aber an der leine völlig friedlich. menschen gegenüber war er sowieseo so, wie wir unser killer alle kennen.
in der folgezeit habe ich noch mehr gelesen und berichte "eingeholt".
zeitgleich zu meinen obigen erlebnissen verlief in nrw die schaffung der hundeverordnung welche nunmehr im hundegesetz gemündet ist. oft wurde ich angesprochen, warum gerade so einer und sind die so gefährlich wie man liest? die ganz schlimmen reaktionen blieben meist aus, da ich wohl dem herrschenden bild des tötungsmaschinenbesitzers so gar nicht entspreche.
mittlerweile habe ich erneut einen staff. warum brauche ich hier wohl niemanden zu erzählen. wer einmal einen hatte, der weiß was er hatte. mein jetziger ist artgenossen gegenüber friedlich und ich hoffe, dass es so bleibt.
was mich auf die palme bringt und deshalb lasse ich mich hier gerade aus ist die undifferentierte betrachtungsweise dieser sogenannten kampfhunde.
einerseits hört man allerorts, es handelt sich heirbei nur um gefährliche, menschenzerreißende bestien. blödsinn, keine frage, thema zu ende.
aber genauso falsch ist die darstellung, es handelt sich um ganz normale hunde. es gäbe keine gentechnisch nachweisbar gefährlichen hunde. aggressivität kann nicht angezüchtet werden.
falsch finde ich. niemand würde es bestreiten, dass es hunderassen mit einem ausgeprägten jagdtrieb gibt. keiner stellt in frage, dass es herdenschutzhunde gibt oder solche, welche besonders gut für den personenschutz sind. auch gibt es schweiß und laufhunde.
gibt es alles. und einige dieser sogenannten kampfhunde wurden nun einmal bewusst geschaffen um zu kämpfen. nein, gegenwärtig lässt sich ein entsprechendes kampfgen nicht finden. und wahrscheinlich gibt es das auch nicht. aber dennoch sind sie besonders gut dazu geeignet.
ich erwähnte oben den widerspruch bei meinem ersten schmuser. er hätte jeden hund (außer unserer eigenen) zerbissen, war aber nicht aggressiv. warum auch. seine bestimmung ist bei ihm besonders deutlich hervorgetreten. er wollte seinen job machen. er hätte mir jeden hund im nachhinein wahrscheinlich schwanzwedelnd gebracht und auf lob gewartet.
dieses potential steckt in einigen der betroffenen rassen und wer es verleugnet geht meiner ansicht nach ein risiko ein. zur artgerechten hundehaltung gehört es halt auch, solche veranlagungen zu kennen und wahrzunehmen.
wie ich schon erwähnte, mein jetziger ist ein ganz ruhiger und verspielter charakter. aber auch er hat mir schon sein potential offenbart und damit die frage seiner abstammung geklärt.
er wurde durch einen weitaus größeren hund gejagt und (zum glück nicht böse) gebissen. irgendwann drehte er sich um, es machte bumms. er hat den anderen nicht verletzt, aber die geschwindigkeit mit welcher er den anderen unterwarf und die bestimmtheit mit welcher er über ihm stand ließ sein potential nur erahnen. ich hoffe und denke, dass es nie so wird wie beim letzten.
mag sein, dass ihr das alles für unsinn haltet, aber ich wollte es mal los werden. ich liebe meinen staff sehr und würde mir, gäbe es das landeshundegesetz nrw nicht, auch noch einen weiteren holen. aber oben gesagtes ist das ergebnis meiner erfahrungen. bin gespannt auf eure meinungen.
liebe grüße, pete