Ich war gestern mit Elvis beim Tierarzt, wo er immer Angst hat, weil er schlechte Erfahrungen gemacht hat. Er hat gezittert, gehächelt, die Augen weit aufgerissen und wollte auf meinen Schoß springen. Er war ein Häufchen Elend, um es kurz zu machen.
Diese Angst vor Tierärzten resultiert aus einer Behandlung, die er mal an der Kralle hatte und weil er generell ein kleiner Angsthase ist.
Ich frage mich aber, was dieser geknebelte Hund wohl Minuten lang empfunden hat, als seine "Vertrauenspersonen", zu denen er trotz schlechter Behandlung ein Verhältnis gehabt haben wird, auf ihn eingetreten und auf ihm herumgetrampelt haben.
Ich empfinde für diese Leute weder Hass noch Mitleid, weil ich ehrlich glaube, dass man krank sein muss, wenn man so mit seinem Hund umgeht. Ein gesunder Mensch macht so etwas nicht, weil es der menschlichen Natur und Psyche widerspricht. Da Fehlen Mechanismen und sind "Leitungen" falsch geschaltet, die ein "normales" Verhalten unmöglich machen.
Wahrscheinlich würden wir mit diesen Leuten auch Mitleid empfinden, wenn wir ihre eigene Geschichte kennen würden. Da bin ich mir schon fast sicher.
Darum geht es aber meiner Ansicht nach nicht. Los gelöst von den Menschen, die für die Leiden des armen Hundes verantwortlich sind, sollten wir das Leid des Tieres anerkennen und uns bewusst sein, dass ein Lebewesen, egal ob Hund oder Mensch an diesem Tag schreckliche Gefühle und Emotionen erlebt hat, die man sich kaum vorstellen kann und das so etwas nicht sein darf. Es ist für die Zukunft zu vermeiden und in der Nachbetrachtung an zu erkennen, dass an diesem Tag etwas schreckliches passiert ist, dass nicht dadurch abgeschwächt wird, weil es ein Tier war, oder weil die Leute krank im Kopf sind.
Wir sollten nicht alles immer auf uns Menschen beziehen bzw. immer nur in einem Zusammenhang mit uns selber sehen, sondern akzeptieren, dass in jedem Kopf eines Lebewesens ein Bewustsein steckt und eine kleine Welt existiert, die jedes Lebewesen aus seiner Sicht erlebt.
An diesem Tag hat ein Lebewesen etwas ganz Schlimmes erlebt und gelebt, statt das erleben, wofür das Leben eigentlich geschaffen wurde. Das finde ich sehr schrecklich, und schrecklich finde ich auch, dass man die Welt dieses Hundes nicht ernst nimmt.