Giessener ANzeiger
Stadt Gießen - Artikel vom 26.04.2001
Stadt will Übernahme so genannter *Kampfhunde"
erleichtern
Rund 1000 Mark an Kosten werden getragen * Alle Hunde
haben den Wesenstest bestanden * Kritik an der hessischen
*Kampfhunde-Verordnung" geübt
GIESSEN/BIEBERTAL (fm). *Dass sich die
Stadt Gießen in die Vermittlung von Tieren
einschaltet, ist eine Premiere", sagte
Stadtpressesprecherin Claudia Boje gestern
vor Journalisten. Zusammen mit Eva
Salzmann, der stellvertretenden Leiterin des
Ordnungsamts, stellte sie in der Tierklinik
Grube Königsberg GmbH ein neues Konzept vor, mit dem Gießen
finanzielle Anreize zur Übernahme von so genannten
Kampfhunden schaffen will.
Die zehn Monate alte Simba wurde in der Wieseckaue
aufgegriffen und ist zu jung für einen *Wesenstest", für den
Hunde mindestens 15 Monate alt sein müssen.
Schwanzwedelnd kommt der pechschwarze Pitbull mit dem
weißen Fleck auf Brust und Hals und mit den weißen
Pfotenspitzen auf die Besucher zu. Auch die grau-schwarz
*gestromte" Paula ist sichtlich froh über den kurzfristigen
Ausflug aus ihrem Zwinger in der Tierklinik. Ihre Herkunft ist
unbekannt. Jemand hat sie gefunden, als sie an den Zaun des
Gießener Tierheims angeleint war.
Seit Monaten sind vier Hündinnen und drei Rüden aus der Stadt
Gießen, die gemeinhin als *Kampfhunde" bezeichnet werden,
bei Volker Nicolai und seiner Frau Monika untergebracht. Alle
haben den Wesenstest bestanden. Dass sie * ebenso wie zwei
Artgenossen aus Wetzlar und einer aus Asslar * immer noch ein
*große Lernfähigkeit und ein gutes Wesen" (Volker Nicolai)
zeigen, liege daran, dass sie zweimal täglich vom Personal der
Tierklinik und vereinzelten *Paten" ausgeführt und auch sonst
gut betreut werden. *Aber für uns ist das kein Dauerzustand",
betonte der Tierarzt. Langsam würden die Kapazitäten der
Tierklinik knapp. Auch die Stadt Gießen, die die Kosten für die
Unterbringung der ungeliebten Tiere trägt, könne nicht auf
Dauer zahlen, sagte Boje. Deshalb wolle sie ab sofort die
Kosten für eine notwendige Haltererlaubnis (250 Mark), für den
Wesenstest eines Hundes (200 Mark), für die Kastration (bis zu
500 Mark) übernehmen und auch ein Jahr lang für die
Hundesteuer aufkommen (120 Mark). Für ähnliche
Erleichterungen in Nachbarkreisen soll geworben werden. In
das Gesamtpaket im Wert von rund 1000 Mark nicht
einbezogen ist der Sachkundenachweis (90 Mark), den jeder,
der mit einem solchen Hund umgeht, erbringen muss. Die
praktische Beschulung von 20 Stunden übernimmt Andreas
Bender, Diensthundeführer bei der Polizei und ehrenamtlicher
Mitarbeiter der Tierklinik. Abgenommen wird der Nachweis von
seinem Kollegen Karl-Heinz Willumat (Verband für das deutsche
Hundewesen).
Im Pressegespräch bestand Einigkeit darüber, dass die von
Politikern erlassene Kampfhunde-Verordnung längst nicht zu
Ende gedacht war und viele Tiere unverschuldet in eine
*gesellschaftliche Ächtung" hineingedrängt wurden. Die
Königsberger Tierklinik mit 23 Plätzen musste bisher schon zwei
Hunde einschläfern, die ihr langes Zwingerleben nicht
verkrafteten. Volker Nicolai spricht sich nachdrücklich für den
*Hundeführerschein für jedermann" aus, *damit Pitbulls und
ähnliche Rassen nicht länger diskriminiert werden". In Kürze
wird er für Interessierte entsprechende Schulungen anbieten.
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Stadt Gießen - Artikel vom 26.04.2001
Stadt will Übernahme so genannter *Kampfhunde"
erleichtern
Rund 1000 Mark an Kosten werden getragen * Alle Hunde
haben den Wesenstest bestanden * Kritik an der hessischen
*Kampfhunde-Verordnung" geübt
GIESSEN/BIEBERTAL (fm). *Dass sich die
Stadt Gießen in die Vermittlung von Tieren
einschaltet, ist eine Premiere", sagte
Stadtpressesprecherin Claudia Boje gestern
vor Journalisten. Zusammen mit Eva
Salzmann, der stellvertretenden Leiterin des
Ordnungsamts, stellte sie in der Tierklinik
Grube Königsberg GmbH ein neues Konzept vor, mit dem Gießen
finanzielle Anreize zur Übernahme von so genannten
Kampfhunden schaffen will.
Die zehn Monate alte Simba wurde in der Wieseckaue
aufgegriffen und ist zu jung für einen *Wesenstest", für den
Hunde mindestens 15 Monate alt sein müssen.
Schwanzwedelnd kommt der pechschwarze Pitbull mit dem
weißen Fleck auf Brust und Hals und mit den weißen
Pfotenspitzen auf die Besucher zu. Auch die grau-schwarz
*gestromte" Paula ist sichtlich froh über den kurzfristigen
Ausflug aus ihrem Zwinger in der Tierklinik. Ihre Herkunft ist
unbekannt. Jemand hat sie gefunden, als sie an den Zaun des
Gießener Tierheims angeleint war.
Seit Monaten sind vier Hündinnen und drei Rüden aus der Stadt
Gießen, die gemeinhin als *Kampfhunde" bezeichnet werden,
bei Volker Nicolai und seiner Frau Monika untergebracht. Alle
haben den Wesenstest bestanden. Dass sie * ebenso wie zwei
Artgenossen aus Wetzlar und einer aus Asslar * immer noch ein
*große Lernfähigkeit und ein gutes Wesen" (Volker Nicolai)
zeigen, liege daran, dass sie zweimal täglich vom Personal der
Tierklinik und vereinzelten *Paten" ausgeführt und auch sonst
gut betreut werden. *Aber für uns ist das kein Dauerzustand",
betonte der Tierarzt. Langsam würden die Kapazitäten der
Tierklinik knapp. Auch die Stadt Gießen, die die Kosten für die
Unterbringung der ungeliebten Tiere trägt, könne nicht auf
Dauer zahlen, sagte Boje. Deshalb wolle sie ab sofort die
Kosten für eine notwendige Haltererlaubnis (250 Mark), für den
Wesenstest eines Hundes (200 Mark), für die Kastration (bis zu
500 Mark) übernehmen und auch ein Jahr lang für die
Hundesteuer aufkommen (120 Mark). Für ähnliche
Erleichterungen in Nachbarkreisen soll geworben werden. In
das Gesamtpaket im Wert von rund 1000 Mark nicht
einbezogen ist der Sachkundenachweis (90 Mark), den jeder,
der mit einem solchen Hund umgeht, erbringen muss. Die
praktische Beschulung von 20 Stunden übernimmt Andreas
Bender, Diensthundeführer bei der Polizei und ehrenamtlicher
Mitarbeiter der Tierklinik. Abgenommen wird der Nachweis von
seinem Kollegen Karl-Heinz Willumat (Verband für das deutsche
Hundewesen).
Im Pressegespräch bestand Einigkeit darüber, dass die von
Politikern erlassene Kampfhunde-Verordnung längst nicht zu
Ende gedacht war und viele Tiere unverschuldet in eine
*gesellschaftliche Ächtung" hineingedrängt wurden. Die
Königsberger Tierklinik mit 23 Plätzen musste bisher schon zwei
Hunde einschläfern, die ihr langes Zwingerleben nicht
verkrafteten. Volker Nicolai spricht sich nachdrücklich für den
*Hundeführerschein für jedermann" aus, *damit Pitbulls und
ähnliche Rassen nicht länger diskriminiert werden". In Kürze
wird er für Interessierte entsprechende Schulungen anbieten.
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