@snowflake
Die bieten nicht nur Hilfe an, sondern hier in NRW ist es mittlerweile so, dass bei allem, wo zB die Schule sich auf's Kind einstellen muss, ob das Schwerhörigkeit ist, zusätzlicher Förderbedarf, Unterrichtsbegleitung, irgendwas mit Inklusion, das Überspringen einer Klasse oder ein Schulwechsel, ein Gutachten von einem SPZ angefordert wird, falls noch keine eindeutige Diagnose besteht. Oder es ist so, dass die Schule oder das Jugendamt oder das Schulamt die Eltern auffordern, mit einem solchen Kontakt aufzunehmen. Die sind idR an großen Kinderkliniken, wo dann die Ärzte und Fachleute, die dem SPZ zugeordnet sind, fachübergreifend zusammenarbeiten und so (zumindest in der Theorie) eine möglichst gute Diagnostik auf die Beine stellen, bevor z.B. irgendwelche weiterführenden schulischen Maßnahmen getroffen werden.
Der Kinderarzt hatte es vor einem Jahr schon angeregt, der meinte, ein weiterer Blick von außen schadet sicherlich nicht, um sich zu vergewissern, ob das, was wir im Moment unternehmen, das Richtige ist oder eher nicht.
Die Klassenlehrerin sprach mich dann vor Ostern darauf an, sie erhofft sich mehr konkrete Tipps zum Umgang im Alltag (wo kann man das liebe Kind ruhig ein bisschen fordern und auch mal auflaufen lassen, wo überfordert man es?) - Wenn ich die kriegen würde, würde ich mich auch nicht beschweren, aber mein persönlicher Fimmel seit des Spackos Zeiten ist es ja, dass ich sichergehen will, dass organisch alles ok ist - da kann ich dann eben nicht aus meiner Haut.
Von daher ist der fachübergreifende Ansatz denke ich genau das Richtige.
Auf der anderen Seite denke ich gerade darüber nach, wie unfair hier in Deutschland eigentlich Ressourcen verteilt sind. Ich habe gerade heute in der Schule einen ehemaligen Mitschüler von Fabian gesehen, der meines Erachtens eine SPZ-Diagnostik (oder zumindest lopgopädische Diagnostik) bitter nötig hätte. Der wird aber eher später als früher eines von innen sehen, weil beide Eltern viel zu schlecht Deutsch sprechen, um freiwillig da anzurufen.
(Und im Übrigen unter Umständen auch, um mitzuschneiden, dass er ein Lautbildungsproblem hat und mindestens mal zu einem HNO-Arzt müsste, weil er mutmaßlich Polypen in der Nase hat und gar nicht mehr anders als durch den Mund atmet... oder es zu verstehen, wenn ich es vorschlage...)
Es gibt
wirklich tolle Angebote, eigentlich auch für alle - aber die, die sie am nötigsten brauchen, sind nicht in der Lage, sie wahrzunehmen.