@bxjunkie
Du hattest doch nach Unterschieden im Geburtsverlauf bei älteren und jüngeren Frauen gefragt.
Dazu habe ich folgendes gefunden (ich habe es gekürzt und verlinkt, weil ich wegen des Copyrights keinen kompletten Absatz zitieren möchte.
Geburtseinleitung und operative Entbindung
Bei Spätgebärenden kommt es häufiger zu Anomalien der Wehentätigkeit als bei jüngeren Frauen. (...)
Zum einen wird beobachtet, dass die Wehen nicht spontan einsetzen und dieGeburt eingeleitet werden muss, zumanderen wird eine Wehenschwäche beobachtet, die einige Autoren auf die Ineffizienz des alternden Myometriums [Anmerkung lekto: Myometrium = die glatte Muskulatur der Gebärmutter]
zurückführen. (...) fanden heraus, dass Spätgebärende bei Wehenschwäche über einen längeren Zeitraum und in höheren Dosen Oxytocin benötigen als jüngere Frauen, um vaginal entbinden zu können. Auch nach Jacobsson et al. [29] wird mit zunehmendem mütterlichem Alter häufiger die Geburt eingeleitet. (...) Selbst bei präpartal gesunden Spätgebärenden wird allein aufgrund des Alters 2–3-mal so häufig die Geburt nach der 39. SSW künstlich eingeleitet [9].
Spätgebärende Frauen werden ebenfalls häufiger vaginal-operativ entbunden als jüngere Frauen. Auch hier handelt es sich möglicherweise um reine Vorsichtsmaßnahmen der Ärzte, um die Geburt schnell zu beenden und dem Kind jegliche Stresssituation zu ersparen.
Quelle:
Anmerkung zum Thema "reine Vorsichtsmaßnahme der Ärzte": Im selben Artikel weiter vorn steht, dass das Risiko für einen späten Tod des Kindes kurz vor dem errechneten Geburtstermin bei älteren Schwangeren um 70 bis 100 Prozen erhöht ist (am stärksten bei älteren Erstgebärenden). Also, nicht "auf 50 Prozent oder 100 Prozent", sondern bei Erstgebärenden ist die Zahl der Fälle auf 1000 Geburten ab 35 1,7 mal bis zweimal so groß wie unter 35.
Warum, weiß man nicht, man vermutet allerdings, dass die Plazenta in diesen Fällen einfach oftmals nicht mehr so lange durchhält. Das kann durchaus auch unter der Geburt noch ein Risiko für das Kind sein, weil dann die Versorgung in dieser Stresssituation nicht gewährleistet ist. Auch darum raten Ärzte bei sehr "alten" Müttern uU eher zu einer ein- bis drei Wochen vorher eingeleiteten Geburt oder gleich zu einem Kaiserschnitt, je nachdem, wie halt die Gesamtlage sich darstellt. Oder kürzen die Geburt dann wie oben beschrieben ab, entweder per Zange, Saugglocke oder doch noch per Notkaiserschnitt (auch die Quote ist bei Spätgebärenden höher, und das liegt nicht nur an der Abrechenwut der Ärzte, es hat durchaus auch einen medizinischen Hintergrund.)
Dass die Wehen nicht so richtig in Schwung kommen, ist m.W. auch bei der ersten Entbindung überhaupt, unabhängig vom Alter, durchaus mal möglich (war bei mir zB auch so, beim zweiten Mal mit 41 lief's dann nach Lehrbuch...
) - in dem Fall addieren sich eventuell die entsprechenden Risikofaktoren bei späten Erstgebärenden.
Das war jetzt nur zur allgemeinen Info... wollte es nicht unerläutert lassen.