AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit
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> Die Frühkastration von Hündinnen: Risiken und Nebenwirkungen (21.10.2001)
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> Zürich (aho) - Ob Hündinnen vor oder nach der ersten Läufigkeit kastriert
> werden sollen, wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Wünschenswert wäre
> es, Hündinnen in einem Alter zu kastrieren, in dem sich die unerwünschten
> Kastrationsnebenwirkungen auf ein Minimum beschränken lassen. In Bezug auf
> das Risiko für Mammatumoren (Tumore der Milchdrüse) drängt sich eine Kas-
> tration vor der ersten Läufigkeit auf, weil dadurch die Häufigkeit
deutlich
> reduziert werden kann. Ob sich durch Frühkastration auch das Risiko für
> Harninkontinenz (Harnträufeln) verringern lässt, war Gegenstand einer
Studie
> der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich. Die Besitzer
von
> 206 Hündinnen, welche bereits vor der ersten Läufigkeit und mindestens
drei
> Jahre zuvor kastriert worden waren, wurden über das Auftreten der Harnin-
> kontinenz und über andere Kastrationsfolgen befragt. Das durchschnittliche
> Alter der Tiere bei der Erfassung betrug 6 Jahre 6 Monate, die Kastration
> war im Schnitt mit 7.1 Monaten erfolgt. Bei 9.7% der Hündinnen trat nach
> der Operation eine Harninkontinenz auf, wobei diese Häufigkeit nur etwa
> halb so hoch ist wie nach Spätkastration. Von den grossen Hündinnen mit
> einem Körpergewicht von über 20 kg waren 12.5%, von den kleinen (unter
> 20 kg Körpergewicht) 5.1% betroffen. Die Art der Operation (Ovarektomie
> vs. Ovariohysterektomie) wirkte sich weder auf die Häufigkeit, noch auf
die
> Zeitspanne zwischen Kastration und dem Auftreten der Inkontinenz aus.
> Letztere betrug durchschnittlich 2 Jahre 10 Monate. Das Harnträufeln trat
> meistens täglich und sowohl im Schlaf- als auch im Wachzustand auf. Die
> Symptome waren demnach im Vergleich zu spätkastrierten Tieren deutlicher
> ausgeprägt. Da sie aber in 82% der Fälle unter medikamenteller Therapie
> völlig verschwanden, wird dieser nachteilige Effekt der Frühkastration
> durch die grossen Vorteile längstens kompensiert.
>
>
> Nicole Stöcklin-Gautschi (2000)
> Einfluss der Frühkastration auf die Harninkontinenz und andere
> Kastrationsfolgen bei der Hündin Nicole
> Dissertation an der Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Zürich
>
> Die Frühkastration von Hündinnen: Risiken und Nebenwirkungen (21.10.2001)
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> Zürich (aho) - Ob Hündinnen vor oder nach der ersten Läufigkeit kastriert
> werden sollen, wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Wünschenswert wäre
> es, Hündinnen in einem Alter zu kastrieren, in dem sich die unerwünschten
> Kastrationsnebenwirkungen auf ein Minimum beschränken lassen. In Bezug auf
> das Risiko für Mammatumoren (Tumore der Milchdrüse) drängt sich eine Kas-
> tration vor der ersten Läufigkeit auf, weil dadurch die Häufigkeit
deutlich
> reduziert werden kann. Ob sich durch Frühkastration auch das Risiko für
> Harninkontinenz (Harnträufeln) verringern lässt, war Gegenstand einer
Studie
> der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich. Die Besitzer
von
> 206 Hündinnen, welche bereits vor der ersten Läufigkeit und mindestens
drei
> Jahre zuvor kastriert worden waren, wurden über das Auftreten der Harnin-
> kontinenz und über andere Kastrationsfolgen befragt. Das durchschnittliche
> Alter der Tiere bei der Erfassung betrug 6 Jahre 6 Monate, die Kastration
> war im Schnitt mit 7.1 Monaten erfolgt. Bei 9.7% der Hündinnen trat nach
> der Operation eine Harninkontinenz auf, wobei diese Häufigkeit nur etwa
> halb so hoch ist wie nach Spätkastration. Von den grossen Hündinnen mit
> einem Körpergewicht von über 20 kg waren 12.5%, von den kleinen (unter
> 20 kg Körpergewicht) 5.1% betroffen. Die Art der Operation (Ovarektomie
> vs. Ovariohysterektomie) wirkte sich weder auf die Häufigkeit, noch auf
die
> Zeitspanne zwischen Kastration und dem Auftreten der Inkontinenz aus.
> Letztere betrug durchschnittlich 2 Jahre 10 Monate. Das Harnträufeln trat
> meistens täglich und sowohl im Schlaf- als auch im Wachzustand auf. Die
> Symptome waren demnach im Vergleich zu spätkastrierten Tieren deutlicher
> ausgeprägt. Da sie aber in 82% der Fälle unter medikamenteller Therapie
> völlig verschwanden, wird dieser nachteilige Effekt der Frühkastration
> durch die grossen Vorteile längstens kompensiert.
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> Nicole Stöcklin-Gautschi (2000)
> Einfluss der Frühkastration auf die Harninkontinenz und andere
> Kastrationsfolgen bei der Hündin Nicole
> Dissertation an der Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Zürich