Frühkastration Rüde?

Franzmann · 27. Juli 2003

Hi

Unser French Bulldog ist 7 Monate alt und hat ein sehr ausgeprägtes S.exualverhalten. Leider respektiert er nur Hündin und Rüden die ihn sofort in seine Schranken weisen, alle anderen werden gnadenlos bestiegen. Egal was wir machen er hört überhaupt nicht. Eigentlich ist er sehr gut erzogen und hört sehr gut nur wenn es darum geht klappt garnichts. Er würde sich wohl eher totschlagen lassen :sauer:

als wie damit aufzuhören. Natürlich haben wir ihn noch nie dabei geschlagen aber schimpfen und anschreien lassen ihn kalt. Obwohl er sonst ein Weichei ist. Nun würde ich ihn gerne kastrieren lassen weiß aber nicht ob es besser ist zu warten bis er erwachsen ist oder es gleich machen zu lassen? Wie sind eure Erfahrungen damit? Für viele Antworten wäre ich dankbar.

P.S. Er hebt noch nicht sein Bein beim Gassi machen.

Es grüsst Franzmann

Hi Franzmann ... hast du hier schon mal geguckt?

bewe28 · 27. Juli 2003

Original geschrieben von Franzmann
Hi

Nun würde ich ihn gerne kastrieren lassen weiß aber nicht ob es besser ist zu warten bis er erwachsen ist oder es gleich machen zu lassen? Wie sind eure Erfahrungen damit? Für viele Antworten wäre ich dankbar.

P.S. Er hebt noch nicht sein Bein beim Gassi machen.

Es grüsst Franzmann

Kastration ist keine Erziehungsmethode!

Durch den Besuch einer guten Hundeschule läßt sich das Verhalten gegen fremde Rüden sicherer ändern als durch einen operativen Eingriff. Eine Garantie, ob dann der Umgang mit einem Rüden oder einer fremden Hündin besser klappt, hast Du eh nicht.

Kastration ist eine Operation, die der TA nur bei einer medizinischen Indikation durchführen dürfte. Die Verstümmelung (nichts anderes ist die Entnahme eines funktionierenden, gesunden Organes) ist ein viel schlimmerer Eingriff als Schwanz oder Ohren kupieren. Komischerweise finden sich (auch hier im Forum) immer mehr, die das kupieren der ablehnen, sich aber für Kastration aussprechen....
(Ich lehne beides ab, wie gesagt es sei denn die Kastration ist medizinisch notwendig.)

Auf keinen Fall einen Welpen oder Junghund kastrieren lassen!

FG

bewe28

Sammie · 27. Juli 2003

DogsChief · 28. Juli 2003

Schnipp Schnapp-Eier ab

Hi @ all,

sollte das von Franzmann beschriebene Verhalten wirklich eine Hypersexualität sein, und so sieht es zumindest auf die Distanz hin aus, wäre eine Frühkastration eine körperliche Verbesserung für den Hund.

Hypersexualität lässt sich nicht wegtherapieren, auch nicht von den besten Trainern. Es geht hier anscheinend nicht um Eitertropfen auf dem Teppich oder Rüdenaggression allein. Es scheint als wollte der kleine Franzose alles poppen, was nicht schnell genug auf die Bäume kommt. (Ist das eigentlich nicht eine Sache die man dreibeinigen Italienern nachsagt?

)

Jedenfalls scheint hier eine deutliche medizinische Indikation vorzuliegen, womit jedes Tierschutzgesetz aus den Fugen gehoben ist!

Um der Diskussion der Natürlichkeit vorzugreifen:

Wir leben nicht in der Natur. Wir leben in einer unnatürlichen Umwelt, mit überaus vielen S.exuellen Reizen für alle Hunde. Es laufen in jedem mittelgroßen Dorf mindestens 5 heiße Hündinnen übers Jahr verteilt herum, wäre in der freien Natur nicht der Fall! Es laufen mindestens genauso viele S.exuelle Konkurrenten für den Rüden herum, die sich natürlich, testosterongesteuert, ziemlich aufregen und Pinkelmarken en masse absetzen, auch nicht natürlich!

Die stärkste Wölfin eines Rudels wird max. 1 Mal im Jahr heiß. Und genau in dieser Zeit produzieren der Wolfsrüde Sperma! Den Rest des Jahres über reicht das Testosteron der Nebennierenrinde aus, um seine Männlichkeit zu unterstreichen.

Ähnlich wäre es bei einer Kastration eines Rüden in der unnatürlichen zivilisierten Welt.

Eine Frühkastration wie Franzmann sie hier anspricht, ändert nichts daran, dass der kleine Frenchie erwachsen wird (es werden die Eier entfernt, nicht das Gehirn), es erleichter dem kleinen Mann aber das weitere Leben um ein Vielfaches.

Ich würde mir den kleinen Popper sehr genau anschauen als Trainer und dann entsprechend eine Empfehlung zur Kastration aussprechen oder eben nicht. Abhängig vom Ergebniss der Begutachtung.

Da ich mich hier auf Franzmanns Aussage einlassen muss, wäre eine Frühkastration aber sicher kein Fehler.

Liebe Grüße

Dieter (der seine Eier noch hat, aber bei manchen Politikern schon auch mal über eine Kastration nachdenkt, gell Herr Seehofer)

Bulldog Quinto · 28. Juli 2003

Meine persönliche Meinung ist auch ein "Nein" zu der Kastration.

Hast Du mal über eine klass. hom. Behandlung nachgedacht?

MarionC · 28. Juli 2003

Ich habe meine 3 rüden kastrieren lassen!
Toni war damals etwas über 1 Jahr, Timo kanpp 1 Jahr und Staff Balto ca. 5 oder 6 Monate alt. Meine neuer Hund Hutch war bei seiner OP (beim vorbesitzer) 1 Jahr alt.

Ich würde mich immer wieder für eine Kastration bei rüden aussprechen. Wir z. B. wohnen in einem Hochhaus, mit ner Menge Hündinnen, in der Gegend - überall auch Hündinnen, da muß ein Rüde ja durchdrehen..........

Balto habe ich kurz vor der Kastration bekommen und er war SEHR dominant zu fremden Hunden, fing in diesem zarten Alter ständig beissereien an(nicht bei den eigenen).

Ich habe ihn kastrieren lassen ihm möglichst viel Kontakt zu anderen Hunden ermöglicht..........

Ich halte seit Jahren immer 3 Kastraten, treffen auch draußen auf viele und ich muß sagen, bis auf ganz wenige Ausnahmen sind es immer äußerst verträgliche Tiere. Stimmt, bei Kastraten wird gern aufgeritten - aber es sind keine Unschuldsengel, sie tuns auch gern!

Als ich vor kurzem an die Anschaffung eines neuen Hundes dachte, kam ja der Einwand - nicht noch einen Rüden zu nehmen.................Also ich bin doch wieder vom Gegenteil überzeugt, gerade kastrierte Rüden lassen sich super aneinander gewöhnen!

laluna · 28. Juli 2003

schon erstaunlich wieviele hier gegen eine kastration sind.bei einem rüden hat es wirklich keine nebenwirkung im gegenteil.
bei einer hündin is es möglich ,dass diese inkontinent wird aber sonst,nichts.jeder gute tierschutzverein vermittelt nur kastrierte hunde,da habt ihr auch kein problem damit aber bei den eigenen,schon komisch.und gibt es dann wieder irgendwo
welpen von gewissen rassen regt sich hier im forum auch ein jeder auf.

@franzmann ich an deiner stelle würde möglichst bald einen termin beim tierarzt machen für eine kastration.danach wird
dein hund auch wieder fressen und gewicht zunehmen,und muss danach nicht nur noch an das eine denken.

gruss

diana

DogsChief · 28. Juli 2003

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass man Hypersexualität weder homöopathisch noch schulmedizinisch behandeln kann, zumindest nicht Nebenwirkungsfrei!

Bei Pferden, Katzen, Rindern und Schweinen macht niemand ein Geschrei um Tierschutzgesetze, weil Pferde deutlich einfacher zu reiten und zu händeln sind, wenn sie kastriert sind, bei Katzen das Gleiche. Stiere sind auch nicht unbedingt die beliebtesten Tiere, wo hingegen Ochsen gerne gesehen sind in den Rinderställen! Es müßte doch bei den Reitern und den Landwirten auch gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wenn sie männliche Tiere kastrieren. Seltsamerweise schreien nur die Besitzer von Rüden (überwiegend männliche Besitzer

), wenn es um die Kastration der Rüden geht, als wären ihre eigenen Eierchen betroffen.

Da, wo eine medizinische Indikation vorliegt, bin ich jederzeit bereit eine Kastration zu empfehlen.

Und in der heutigen Zeit und den aktuellen Lebensbedingungen unserer Hunde trifft das auf 98% aller Rüden zu!

Liebe Grüße

Dieter

Puppyclip · 28. Juli 2003

Original geschrieben von DogsChief
..., weil Pferde deutlich einfacher zu reiten und zu händeln sind, wenn sie kastriert sind, bei Katzen das Gleiche...

@Dieter

Dass man Hühner reiten kann, war mir bewusst, aber bist Du bei den Katzen auch völlig sicher? :verwirrt:

Sammie · 28. Juli 2003

bei einem rüden hat es wirklich keine nebenwirkung im gegenteil.

@laluna: hast dir mal die Links angesehen?
insofern vorsichtig mit solchen Aussagen!

Wobei ich Dieter zustimme, wenn es sich WIRKLICH um Hypersexualität handelt, ist ne Kastration das Beste, aber das muß halt abgeklärt sein!

DogsChief · 29. Juli 2003

Original geschrieben von Puppyclip

@Dieter

Dass man Hühner reiten kann, war mir bewusst, aber bist Du bei den Katzen auch völlig sicher?

ÖÖÖÖöööööööhmmmm, naja, tja, ääääääääääääh also, ich dachte, weil es ja auch manchmal zum Mäusemelken ist, wäre Katzenreiten, naja, tüdelüdelü, blöder Versuch,

Dieter

quini · 29. Juli 2003

Original geschrieben von DogsChief

Und in der heutigen Zeit und den aktuellen Lebensbedingungen unserer Hunde trifft das auf 98% aller Rüden zu!

Liebe Grüße

Dieter

Naaaaa Dieter, als Züchter muß ich Dir gnadenlos widersprechen............ich hab mal einen wunderschönen und guten Cyrus Enkel gesehen, der ideale Deckrüde....... aber leider kastriert, ich hätt die Besitzer lynchen können.

LG quini

Marion · 29. Juli 2003

Wieso, Quini?

Wenn die Leute sich sicher sind, mit Ihrem Hund keine weiteren Hunde in die Welt zu setzen, dann ist das ihre Entscheidung.

Ist für Dich als Züchter sicherlich ärgerlich, aber ich denke, es gibt genügend Leute, die Ihren Hund für Deckakte hergeben, oder?

Sorry - wird jetzt Off Topic

Mein Rüde ist auch kastriert und ich habe es keine Minute bereut. Während andere Hunde leiden wie Sau, wenn eine läufige Hündin unterwegs ist, nicht fressen, beim Gassigehen nicht von der Stelle zu kriegen sind, wo sie hingepinkelt hat, interessiert es meinen Rüden nicht die Bohne...

quini · 29. Juli 2003

Original geschrieben von Marion
Wieso, Quini?

Wenn die Leute sich sicher sind, mit Ihrem Hund keine weiteren Hunde in die Welt zu setzen, dann ist das ihre Entscheidung.

Ist für Dich als Züchter sicherlich ärgerlich, aber ich denke, es gibt genügend Leute, die Ihren Hund für Deckakte hergeben, oder?

Jau, Marion schon richtig. Aber viele von den Rüden, die zum Decken hergeben werden, würde ich lieber kastriert sehen *duck*. Neee, mal im Ernst, manchmal ist es schon ärgerlich, weil da ein guter, wesenfester, schöner und gesunder Hund steht, der absolut wertvoll für die Zucht wäre..............
Neee, ich verstehs schon, Donald war auch kastriert, wesensmäßig hat sich nichts verändert. Ich weiß es nicht, aber ich steh der Kastration mit gespaltenen Gefühlen gegenüber, in der Hund war jetzt eine lange Serie über Vorteile und Nachteile, dazu gehören auch bei Rüden durchaus gesundheitliche Folgen. Wenn ich mich entscheiden müßte, glaube ich würde ich die Hündin kastrieren lassen und dem Rüden alles dran lassen.......................wenn es sich aber wirklich um ein Gesundheitliches Problem handelt, also wirkliche Hypersexualität, dann ist Kastration wohl der richtige Schritt, obwohl ich wenigstens noch bis zum Alter von 1 Jahr warten würde.

quini

Marion · 29. Juli 2003

Nur mal interessehalber:

Hypersexualität kann man nicht durch Hormone o.ä. in den Griff bekommen?

DogsChief · 29. Juli 2003

Hi Marion,

die Zugabe von Hormonen ist doch auch ein Eingriff in das Gleichgewicht (oder manchmal auch Ungleichgewicht) eines Organismusses.

Die Frage die sich hier geradzu aufdrängt ist dann: Was ist für den Hund besser? Die Wegnahme eines Teils der Hormone, die zum Ungleichgewicht des Organismusses führen oder soviele Hormone zuzuschiessen bis das Übergewicht an Testosteron durch ein Übermass an Östrogenausgeglichen ist?

Was schaden die übermäßigen Fremdhormone im Organismus noch zusätzlich, wie sehr wird der Körper durch diese Riesenmenge an männl. und weibl. Hormonen belastet?

Also dann doch lieber die Kastration mit einem kalkulierbaren Risiko als eine chemische Keule mit einem unkalkulierbaren Risiko.

@ quini,

da du ja selber sagst, dass du manchen Hund lieber kastriert sehen würdest, statt in der Zucht, sind wir doch grundsätzlich auf dem gleichen Weg. Ich bin nur etwas radikaler, denn je weniger Zuchthunde da sind, umso weniger genetischer Müll kann produziert werden.

Über die Qualität einiger Züchter und ihrer hochprämierten Dauerdeckrüden mit 54 Deckakten im VDH und wer weiß wievielen nebenbei noch in der Dissidenz..... Papier ist ja bekanntlich geduldig.......aber das wird ja jetzt zu off topic.

Back to theme.

In Franzmanns Fall wäre eine Kastration bestimmt eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität für den Frenchie.

Liebe Grüße

Dieter

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