Ich habe den wohl schlechtesten Film aller Zeiten gesehen. So schlecht, daß ich das hier niederschreiben muss als Warnung für alle anderen da draussen.
Ich weiß auch nicht mal, wie ich auf den gekommen bin, irgendwie über Jesse Borega wohl, der zweifellos irgendwie erpresst worden sein muss, um in diesem Schinken aufzutreten. Spätestens als er den Final Cut gesehen hat, hätte er sich sein Gesicht im Film blurren lassen sollen.
Ein Gang-Film also, ein weiterer "Blood In Blood Out"-Klon, von denen es ja schon viele gibt, aber der hier toppt alles. Fast komplett frei von Handlung folgt der Film konsequent dem selben Muster: Eine Stimme aus dem Off erzählt vom "harten Leben im Barrio" und wie wichtig "la Familia" ist, und "f*ck" und *damn* im Sekundentakt untermauern dabei die Authenzität. lol. Wie auch immer: eine Gang von Weißen (konkret: vier abgewrackte Typen mit aufgemalten SS-Runen, davon ein Nerd im Rollstuhl und ein Michi Krause-Verschnitt (WTF?!) ) kommen auf die grandiose Idee, das Barrio und alle Geschäfte zu übernehmen.
Also das nächste Element im Muster: Eine belanglose Autofahrt in einem belanglosen Auto durch noch belanglosere Gegenden untermalt von belangloser Musik. Ankommen, aussteigen, Platzpatronen verschiessen und abhauen. Immerhin die Frage, warum es denn so ein belangloses Auto sein musste, wird später geklärt, als (Achtung, Megaspoiler !!!) im Höhepunkt des Films das Auto abgefackelt wird, was echt minutenlang zelebriert wird. Natürlich nur aus einer Kameraperspektive.
Dann wieder Stimme aus dem Off, man hockt in einer Bruchbude, die eher an eine Omi-Wohnung aus den 60ern erinnert und in die sich kein Chicano mit Selbstachtung setzen würde, jedenfalls nicht ohne Bong. Wütendes Gelaber über Rache, und "f*ck them"s und wie die anderen jetzt endgültig zu weit gegangen sind bla bla bla. Also ? Ab ins Auto. Vorher kommt noch irgendeine Schnecke für eine angedeutete Nummer (komplett sinnbefreit, ihr einziger Auftritt) vorbei, um irgendwie auf wenigstens eine Stunde Laufzeit zu kommen.
Jetzt fährt man aber erstmal zu einem Carnal ins Tonstudio, der dort gerade einen Song einspielt. Das wird komplett gezeigt und ich denk mir noch, okay, der Song ist immerhin brauchbar und bis jetzt das beste am Film. Dachten sich wohl auch die Produzenten, denn was kommt dann ? Unsere Chicanos begrüßen den Rapper und dann hört man sich natürlich erstmal den Song an, der gerade aufgenommen wurde, natürlich nochmal komplett, während der Rapper sich die ganze Zeit Honig ums eigene Maul schmiert, wie doll er den "shit liked". Okay, wieder knappe 8 Minuten im Kasten, wieder sinnbefreit, aber immerhin.
Zum technischen Teil: Was zu Hölle ?! Ich frag mich, ob die das mit einem Taschenrechner gefilmt haben. Gefühlte 10 Pixel auf dem Bildschirm, ein separates Mikro ganz offensichtlich nicht vorhanden (bei entfernteren Aufnahmen ist kaum noch was zu verstehen, nicht mal die "f*ck that"s) und der ganze Film ist quasi in 3-5 Minuten Clips (Spreicherprobleme ??) unterteilt. Die Schnitte sind katastrophal, eigentlich nicht vorhanden, man hat einfach die kurzen Clips hintereinander gehängt). Der Cast ist ohnehin eine Katastrophe und das wird nicht besser dadurch, daß man offenbar jede Szene in einem Rutsch gedreht hat. Da verspricht man sich natürlich auch gern mal und die Darsteller in jeder billigen real-Doku sind wahre Charaktermimen gegen das, was da zu sehen ist.
Trotzdem hab ichs nicht bereut, trotz all dem Fremdschämen und des Rätsels, wie Jesse Borega da hineingeraten ist.
Zu erwähnen wäre noch der Twist am Ende, der mich tatsächlich noch überrascht hat. Ich mein..keine Handlung, und dann ein Twist ? Das musst du auch erstmal schaffen.
Hab noch keine Rezi auf deutsch gefunden, den gibt's halt auch nur als Import (oder halt eben auf Amazon Prime, umsonst
).
Größtes Mysterium: Wie haben es die Akteure geschafft, nicht lachen zu müssen bei diesem unglaublichen Müll ???
"Veteranos" heisst das Werk übrigens.