Ja Iserlohn hat absolut den Vorteil der guten Vorbereitung. Man geht mit einer anderen Sicherheit in den Test, wenn man genau weiß, was einen erwartet und wenn der Hund das in den Übungsstunden schon ein paar mal durchgestanden hat. Daher auch die super Quote beim Bestehen. Beim Test in Herne wusste ich vorher gar nicht, was mich erwartet und hab mir vor Angst fast in die Hose gemacht. Da sich das ja auch auf den Hund überträgt, auch nicht optimal.
Allerdings ist es in Iserlohn in meinen Augen wirklich ein "durchstehen". Ich habe in einer der Übungsstunden Rotz und Wasser geheult, weil mir Lilou so sehr leid tat wegen dem, was sie in der Vereinsamung mit ihr gemacht haben und ich kam nicht zu ihr... Wir brauchten WOCHEN (in denen wir nicht zum Training gegangen sind!), um das in Eigenregie zuhause wieder auszubügeln, was sie ihr da angetan haben und danach habe ich die klare Ansage gemacht, dass diese Übung mit meinem Hund nie wieder gemacht wird. Man war darüber sehr irritiert und meinte, das müsste aber sein, sonst besteht man den Test nicht. Da hab ich gesagt, dass ich das auf meine art privat trainiere und das Risiko eingehe, dass sie dann durchfällt. Hat dann aber doch geklappt
Ich will das nicht ganz generell verteufeln. Für einen souveränen Hund wie Shiwa war keine einzige der Übungen in Iserlohn ein Problem (obwohl sie es nicht musste, ist sie den Test nochmal mitgelaufen). Aber für einen Hund, der auch nur ein bisschen zu Ängstlichkeit oder gar Angstagression neigt ist Iserlohn eine Katastrophe. Der Versuch, einen Hund, der GANZ klar aus großer Angst Defensivaggressionen zeigt, durch den Einsatz von Wurfketten (während der aversive Reiz aufrecht erhalten wird) vom Zeigen der Aggression abzuringen, ist in meinen Augen mehr als fragwürdig. Genau so ist bei Lilou geschehen. Sie wurde in eine Situation gebracht, aus der sie nicht fliehen konnte (was sie versucht hat!) dann massiv bedrängt und verängstigt und als sie dann nach vorn ging so lange unter Bedränung und Verängstigung mit Wurfketten bearbeitet (selbst als sie nur noch drohte), bis sie vor Angst starr sich zurück zog. Wir haben Wochen gebraucht, das auszubügeln. Das war der beste Weg, den Hund wirklich aggressiv zu machen...
In meinen Augen haben mindestens 2 Sequenzen des Tests dort auch absolut nix mehr mit Alltagssituationen zu tun... ICH würde meine Hunde solchen Situationen jedenfalls nie im Alltag aussetzen.