Wenn man erfährt, daß man nur noch eine gewisse Zeit zu leben hat, lebt man sicher intensiver, aber ich glaube auch, daß man dann andere Wertvorstellungen hat und andere Ansichten darüber, was wichtig ist, als müsse man dies als gesunder Mensch benennen.
Vor dem Tod habe ich keine Angst, aber vor dem altwerden, hilflos werden, auf andere angewiesen sein. Und vor dem Sterben.
Hält sich jedoch in Grenzen.
Viel viel schrecklicher finde ich den Gedanken, jemand aus meinem Umfeld könnte sterben.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß auch wenn jemand stirbt, den man nur entfernt kannte, das ein merkwürdiges Gefühl verursacht, ein loch, das umso größer wird, je näher derjenige einem stand, und in seiner Endgültigkeit etwas - für mich - sehr Erschreckendes hat. Es hört sich sicher sehr kitschig an, was ich nun schreibe , aber ich weiß es nicht anders auszudrücken : dieses merkwürdige Gefühl ist ein wenig unheimlich, weil es so fremd ist; da wird man von einer ganz anderen Welt berührt.
Bei dieser Gelegenheit auch von mir etwas Nachdenkliches.
Ich bastel grad an meiner HP. Darauf mache ich auch eine Seite für Daufi und habe bei der Gelegenheit nach einem schönen Gedicht gesucht.
Habe also bei google das stichwort Trauergedichte" eingegeben und kam auf diesem Wege auf eine HP, die eine Mutter für ihren Sohn gemacht hat, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Es waren Fotos von ihm zu sehen, von klein auf bis zum letzten, man konnte viel über ihn nachlesen, was er mochte, wie er gelebt hat, wie er war. Fotos von dem Unfall, Gedanken an ihn von seinen ehemaligen Freunden im Gästebuch, auch sein Lieblingslied konnte man anklicken.
Leider Gottes bin ich ein Mensch, der sich hervorragend in etwas hineinversetzen kann. Und so hat mich das sehr mitgenommen.
Von da gab es Links zu anderen Seiten, ähnlichen. Auch welche, die Eltern für ihre verstorbenen kinder gemacht haben. Wie für das mädchen, 8 Jahre, das an einem Reitturnier teilnimmt; die Eltern sitzen auf der Tribühne und schauen zu.
Was dann passiert, ist genau erzählt. Ich denke, es hat den Eltern etwas geholfen, das alles niederzuschreiben. Man kann sich richtig hineindenken.
Das Mädchen fällt vom Pferd, steht wieder auf, läuft ein paar Schritte ohne irgendwelchen äußerlich erkennbaren Verletzungen und bricht sterbend zusammen. später stellen die Ärzte fest, daß das Mädchen einen...ähm...Hirnstammabriß (?) hat.
Ich habe mich da nicht von losreißen können und habe ein um die andere Seite gelesen......als ich den PC abends ausmachte, hatte ich ein ganz komisches Gefühl.
Auf vielen der Seiten wurde bedauert, was man alles verpaßt habe und gerne noch dem Verstorbenen gesagt hätte.
Ich bin mit dem Gefühl ins Bett gegangen, daß man viel bewußter leben sollte. Wer weiß, wie lange man noch das hat, was man im Moment besitzt.
Diese Seite hat mich auch tief berührt (wer mal gucken mag...) :