Wir haben uns sowas (und noch ein bißchen mehr?) angetan und würden es wieder tun, auch wenn wir noch lange nicht fertig sind. Unser Haus war 97 Jahre alt, als wir es gekauft haben.
>- eine mauer und der keller müssten trocken gelegt werden
Was ist die Ursache? Bei Grundwasser - vergiß es. Kriegt man relativ leicht raus, wenn man die Nachbarn auf der gleichen Strassenseite fragt.
Mangelhafte Sperrschichten? Würde heißen rund rum aufzubaggern und neue zu kleben.
>- gasheizung müsste komplett eingebaut werden (tank außerhalb)
Erdgasversorgung nicht möglich? Ist auf Dauer preiswerter. Falls Tank zwingend notwendig, würde ich den unter der Erde haben wollen, also die Kosten gleich mit kalkulieren, das ist aber sicher Geschmackssache.
>- evtl. müssten stromkabel erneuert werden
Bei Bj. 1955 würde ich davon ausgehen. Damals war die Stromversorgung nicht darauf ausgelegt, dass man Waschmaschine, Trockner, Staubsauger etc. gleichzeitig benutzen kann. Wir haben die alte Stromversorgung (trotzdem sie zwischendurch schon mal erneuert wurde) komplett gekappt und eine neue inkl. Hausanschluß gelegt.
> - dach müsste isoliert werden, evtl. auch neu gedeckt
Aus welchem Material besteht das Dach - Ziegel oder Elefantenhaut? Damit haben wir angefangen: Neue Bitumenschweißbahnen aufgebracht. Vorher sollte allerdings von einem Fachmann geklärt werden, ob die alten Schichten entfernt werden müssen bevor die neuen geschweißt werden. Bezügl. eines Ziegeldachs habe ich keine Erfahrungen.
> - bad müsste komplett im 1ten stock neu eingebaut werden (nur 1 wc im erdgeschoss vorhanden)
>- sämtliche böden erneuert
Wenn die Böden eh raus müssen, würde ich gleich das komplette Frisch- und Abwasser neu verlegen.
Wir haben den Versorgungsgraben selbst ausgebaggert und dadurch einige Kosten gespart. Gas, Strom, Wasser, Telefon mußten "nur" noch reingelegt werden. Dabei muß man allerdings eine gewisse Reihenfolge beachten, die ich jetzt grad nicht mehr im Gedächtnis habe. Kann ich aber noch nachliefern.
- div. mauern müssten rausgemacht werden, neue rein
Bei uns steht außer den Grundmauern nichts mehr so, wie es war. als wir es gekauft haben. Allerdings ist unser Haus massiv, Stein auf Stein.
Die Kosten zu kalkulieren, ist sehr schwierig, da ja die Geschmäcker/Ansprüche sehr verschieden sind. Aus meiner Erfahrung lohnt sich das Ganze nur, wenn man viel selbst machen kann und am besten noch zuverlässige und fähige Helfer hat.
Solltet ihr alle Arbeiten von Firmen ausführen lassen, würde ich sagen, das rechnet sich nicht. Für das Geld, was es dann insges. kostet, kriegt man in der Regel auch was nicht sanierungsbedürftiges.
So grob kann ich sagen, dass wir (bisher) ca. die Hälfte vom Kaufpreis noch mal reinstecken mußten, bevor das Haus bewohnbar war. Wir haben nur die Gasheizung und alle notwenigen Versorgungsanschlüsse von Firmen legen lassen, alles andere war Eigenleistung. Das ging über 7 Mon., wo keine Minute Zeit für was anderes bleib.
Nicht unerheblich ist während der Bauphase auch die Entfernung, man muß ja jeden Tag wieder in das alte zu Hause fahren. Und die Doppelbelastung (Miete und Baukredit) währenddessen ...
Ich habe meine Erfahrungen jetzt nur angerissen, beantworte gerne weiter Fragen.
Gruß KoKo
Vergessen:
Der Kostenfaktor: "Schuttabfuhr" ist ein immens Großer!
Gruß KoKo