Eitrige Fleischwunde am Bein - Was tun?

FräuleinHelga

10 Jahre Mitglied
Der Herr Pferd hat sich neulich eine böse Schnittverletzung am Bein zugezogen. Die Wunde wurde genäht, wir bekamen Metacam mit und den Auftrag alle 2-3 Tage den Verband zu wechseln.

Gewechselt hab ich täglich, allerdings hat sich vor ca. 3 Tagen plötzlich die Wunde schlimm entzunden. Tierarztwechsel, weil mein krankes Fräulein Pflegehund (Fini the weasel) wo anders behandelt wird, als bei dem Tierarzt, der den Herrn Pferd erstversorgt hat.
Die Naht war aufgeplatzt, die Wunde eiterte stark.

Herr Pferd kriegt nun Antibiotika und irgendso ein dubioses Desinfektionsmittel aus der Pferdestallapotheke (Namen vergessen) zum selber anrühren, dass laut TA wahre Wunder wirken soll, zusätzlich soll ich die Wunde so oft wie möglich mit Salbei- oder Käsepappeltee spülen und möglichst luftig verpacken (Der Verband den ich nach Anleitung von Tierarzt eins anlegte, war enorm straff gewickelt und fast luftdicht).

Genäht wurde nicht mehr, weil scheinbar die Entzündung so stark ist, dass eine Naht wieder nicht halten würde. Schmerzmittel kriegt er derzeit keine mehr, weil er ansonsten sein Bein nicht schont, dass er eigentlich überhaupt nicht belasten sollte, weil dabei die Wunde weit auseinander klafft.

Mir wird bei jedem Verbandwechsel (mittlerweile zwei Mal täglich) ganz anders zumute. Das Bein sieht schlimm aus - trotzdem belastet er es fast vollständig.

Gibt es irgendwas, das ich zusätzlich unternehmen kann, um die Wundheilung zu unterstützen. Wie laste ich meinen Patienten am besten aus? Welche Gefahren bestehen bei so einer schweren Verletzung (die Sehnen wurden von dem Schnitt ganz knapp verfehlt). Und überhaupt Hilfe, Heul und Jammer!

Der arme Herr Pferd!

Die Stallapotheke


Herr Pferd muss beim Verbandwechsel Kragen tragen, ansonsten lässt er die Wunde nicht in Ruh und mich nicht ans Bein.





 
  • 1. Mai 2024
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Hi FräuleinHelga ... hast du hier schon mal geguckt?
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ach ja, noch eine ganz blöde frage - ich hatte in den vergangenen jahren keine hundeverletzungen und daher keine erfahrung - gibt es bei tierärzten eigentlich sowas wie eine "gewährleistung" ? - immerhin hab ich knapp 300 euro für op und 1x verbandwechseln bezahlt, mit dem endergebnis, dass alles so ist wie vorher bzw. schlimmer.
 
Oh je, das sieht ja nicht so nett aus!
Wirklich wieterhelfen kann ich dir da auch nicht - wir haben (am Menschen) die Erfahrung gemacht dass es gut ist, Luft an die Wunden zu lassen. Ich wurde neulich von einem Auto überrollt und einige Meter mitgeschleift und dementsprechend tiefe Schürfwunden hatte ich an den Knien. Die wurden erst besser, als ich sie so wenig wie möglich abgedeckt habe. Auch Salbe habe ich nur ein-, zweimal am Tag draufgegeben.

Vielleicht kannst du ihm ja einen Stoffschlauch (abgeschnittene Socke oder so) drüberstülpen, locker natürlich, und unten und oben fixieren, mit breiten Bändern oder Gummis? So haben wir das mal beim Goldie meiner Eltern gemacht..

Kannst du Herrn Pferd für Kopfspiele begeistern? Leckerchen unter Bechern o.Ä. suchen und hervorholen, Kunststückchen etc.? Milo ist davon immer fix und fertig, und man muss nicht rennen dabei!

Wegen der Gewährleistung kenne ich mich leider nicht aus, aber ich würde an deiner Stelle den ersten Tierarzt nochmal aufsuchen und ihm das zeigen und fragen wie das sein kann...
Ansonsten kann ich nur gute Genesung wünschen..der Arme!
 
Bitte keine Socke mit Wollfasern über das Bein ziehen. Lieber medizinische Socken kaufen, die haben keine chemischen Fasern sondern bestehen aus Baumwolle.

Wir nehmen für Mensch und Tier gern Spitzwegerich zur Wundheilung.

Einfach genügend Blätter abzupfen und mit der Blattadernseite auf die Wunde legen. Einen leichten Verband darüber und mehrmals täglich wechseln.
Man wundert sich, wieviel "Schmodder" beim Verbandswechsel an den Blättern hängt ;)
Der Wegerich zieht Eiter, Schmutz usw. aus der Verletzung.

Gute Besserung an den Patienten,
watson
 
ach ja, noch eine ganz blöde frage - ich hatte in den vergangenen jahren keine hundeverletzungen und daher keine erfahrung - gibt es bei tierärzten eigentlich sowas wie eine "gewährleistung" ? - immerhin hab ich knapp 300 euro für op und 1x verbandwechseln bezahlt, mit dem endergebnis, dass alles so ist wie vorher bzw. schlimmer.

beim arzt gibt es keine gewährleistung...das hast du z.B. beim handwerker der dir ein fenster einbauen soll...
 
ach ja, noch eine ganz blöde frage - ich hatte in den vergangenen jahren keine hundeverletzungen und daher keine erfahrung - gibt es bei tierärzten eigentlich sowas wie eine "gewährleistung" ? - immerhin hab ich knapp 300 euro für op und 1x verbandwechseln bezahlt, mit dem endergebnis, dass alles so ist wie vorher bzw. schlimmer.

beim arzt gibt es keine gewährleistung...das hast du z.B. beim handwerker der dir ein fenster einbauen soll...
schaust du hier...
 
Johnnys Beinwunde sah nach der letzten OP so aus (siehe Foto) - und das nach 2 (!) Wochen!

Sein Beinchen verheilt nicht richtig bzw. sehr sehr langsam, weil er Zysten im Beinknochen hat - das Bein an sich somit "kaputt und krank" ist (so die TÄ). Bei der hinteren Wunde am Bein konnte man die Sehnen sehen, so tief war die Wunde! Feste Verbände waren natürlich Mist (weil keine Luft dran kam und man beim Wechseln das "Heilfleisch" immer gleich mit entfernte ...) - jetzt hat er eine Eigenkonstruktion zum Schutz der Wunde drauf:

2 Socken (Baumwolle) - jeweils eine über ein Bein gezogen und über das Schulterblatt mit einem Streifen Verbandmaterial zusammen gehalten (Tülle trägt er natürlich auch). Wir behandeln ihn 1-2 x täglich mit Aluspray (Antibiose hat Johnny in den ersten Tagen natürlich auch bekommen - jetzt nicht mehr) und siehe da: Es hilft!
 

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vielen dank für die antworten!

Johnnys Beinwunde sah nach der letzten OP so aus (siehe Foto) - und das nach 2 (!) Wochen!

Sein Beinchen verheilt nicht richtig bzw. sehr sehr langsam, weil er Zysten im Beinknochen hat - das Bein an sich somit "kaputt und krank" ist (so die TÄ). Bei der hinteren Wunde am Bein konnte man die Sehnen sehen, so tief war die Wunde! Feste Verbände waren natürlich Mist (weil keine Luft dran kam und man beim Wechseln das "Heilfleisch" immer gleich mit entfernte ...) - jetzt hat er eine Eigenkonstruktion zum Schutz der Wunde drauf:

2 Socken (Baumwolle) - jeweils eine über ein Bein gezogen und über das Schulterblatt mit einem Streifen Verbandmaterial zusammen gehalten (Tülle trägt er natürlich auch). Wir behandeln ihn 1-2 x täglich mit Aluspray (Antibiose hat Johnny in den ersten Tagen natürlich auch bekommen - jetzt nicht mehr) und siehe da: Es hilft!

ui, der arme johnny - herrn pferds wunde reicht ebenfalls so tief, dass die sehnen zu sehnen zu sehen. damit er nicht an die wunde kann (der kragen macht ihn wahnsinnig und meine hündin flippt völlig aus, wenn sie ihn damit sieht, er trägt ihn nur zum wechseln) hab ich aus einer langen unterhose einen schulterverband gebastelt - klappt übrigens super -

ein unterhosenbein verknoten, hundebein rein, das zweite hosenbein um schulter und hals schlingen, loch in den hosenboden schneiden, hosenbein durchziehen und verknoten. schaut zwar enorm bescheuert aus, hilft aber.
 
Traumeel unterstützt auch die Wundheilung
 
Wir benutzen für solche Wunden zum Desinfizieren Oktinisept und als Oberflächenantibiotika Tyrosur.

Das gibt es als Salbe und als Pulver,wobei ich bei dieser Wunde eher das Pulver benutzen würde.

Bekommst Du denn noch ein anderes Antibiotika,als Spritzen oder Tabletten?

Wir haben bei unseren Hunden super Erfahrungen mit Amoxicillin gemacht.
Sie vertragen es super und bis jetzt ist jede Wunde perfekt verheilt;),obwohl ich das erstmal mit dem TA absprechen würde.
 
Zunächst gehört dem Arzt für den Pfusch rechts und links was an den Kittel gehauen!

Leider ist auf deinem Foto die Wunde nicht genau zu erkennen aber ich würde bei einer derartigen Verletzung, die nicht vernäht werden kann, alles an Verbänden ab machen und auch den Kragen entfernen. Der Hund soll an der Wunde lecken können, denn dann hält er sie selbst sauber. Natürlich wäre es nicht so toll, wenn er jetzt durch den dicken Dreck marschiert, deshalb ist Spielen auf dem Acker vorerst gestrichen - wird er bei einer Entzündung aber eh kaum Lust zu haben.
 
Der Hund soll an der Wunde lecken können, denn dann hält er sie selbst sauber

das halt ich für absolut gefährlich...lecken ist das letzte was so ein bein braucht...

und pudern würd ich das auch nicht...generell sagt man, auf trockene wunden puder, auf nässende salbe/flüssige des. und co...
 
Jup, nirgendwo sind mehr Keime als in der Mundhöhle. Durch die raue Zunge wird auch jedes Fibringeflecht sofort wieder abgerieben...
 
Noeps schrieb:
das halt ich für absolut gefährlich...lecken ist das letzte was so ein bein braucht...
Jup, nirgendwo sind mehr Keime als in der Mundhöhle. Durch die raue Zunge wird auch jedes Fibringeflecht sofort wieder abgerieben...

Liebe Leute, das würde für jeden wild lebenden Hund bedeuten, dass er eine Verletzung nicht überleben wird.
Natürlich ist es besser, wenn eine Wunde desinfiziert und vernäht wird, da so der Eintritt von Keimen am sichersten Verhindert wird.
Wenn dies aber nicht möglich ist, dann heilt die Wunde auch auf natürlichem Wege. Eine solche Verletzung hält der Hund ganz allein sauber und die Wunde verheilt von innen (und nicht wie beim Nähen von außen)
Nur wenn die Entzündung von vornherein schon zu extrem oder die Wunde einfach zu groß ist muss ein Arzt eingreifen. Das ist aber anhand des obigen Bildes nicht zu erkennen.
 
Sicher nicht für JEDEN Hund, aber der ein oder andere wird an ner netten Sepsis draufgehen.

Ich empfinde es dennoch als fahrlässig in der heutigen Zeit mit den heutigen Möglichkeiten und sich sorgenden Besitzern das Lecken noch zu empfehlen, wo eine vernünftige Wundpflege eben drin ist und bisher auch betrieben wurde. Das eine solche Wunde, alleine durch die Lokalisation nicht gut heilt, dessen bin ich mir bewusst. Ich kenne 2 Fälle wo aufgrund der nicht schließenden Wunde und der entsprechenden Verkeimung das Bein amputiert wurde...also empfehle ruhig das Lecken als non plus ultra weiter. :rolleyes:
 
Vitamin K1!!! Es reguliert die Blutgerinnung und fördert die Wundheilung. ( )

Habe mich gestern grad tierisch beim Abwaschen geschnitten (kein Vergleich zu der Wunde von Herrn Pferd) und K1 draufgetröpfelt: Der Schnitt, um die 4 cm lang, ist nicht mehr zu sehen.
 
Sicher nicht für JEDEN Hund, aber der ein oder andere wird an ner netten Sepsis draufgehen.
Stimmt - passiert bei tierärztlichen Behandlungen aber auch;)

Ich empfinde es dennoch als fahrlässig in der heutigen Zeit mit den heutigen Möglichkeiten und sich sorgenden Besitzern das Lecken noch zu empfehlen, wo eine vernünftige Wundpflege eben drin ist und bisher auch betrieben wurde.
Ich lasse Jedem seine Meinung - allerdings wundert mich dass die bisher fachliche Versorgung der Wunde eine solch schlimmes Ausmaß annehmen kann.

Ich kenne 2 Fälle wo aufgrund der nicht schließenden Wunde und der entsprechenden Verkeimung das Bein amputiert wurde...
Glaube ich - doch ich hatte selbst zwei Hunde bei denen die Wunden wegen Verschmutzungen vom Tierarzt bewusst nicht vernäht wurden, damit die eben von innen nach außen verheilen konnten.
Einer der Hunde war schwer gebissen worden und der andere ist im Winter durch Stacheldraht marschiert. Nebenbei war die Narbenbildung derart gut, dass man nach dem Verheilen nicht erkennen konnte wo die Verletzungen waren.

also empfehle ruhig das Lecken als non plus ultra weiter. :rolleyes:
Wer das behauptet sagt schlicht die Unwahrheit.
Andererseits ist es natürlich so, dass Tierärzte auch leben wollen.
 
Kommt sicher auch in Tierarztpraxen vor das es ne Sepsis gibt, allerdings ist das wohl eher selten der Fall im Vergleich zur Nichtversorgung einer Wunde.

Wundversorgung heißt doch nicht automatisch nähen. :rolleyes: Wundversorgung heißt Wunden spülen, reinigen, Wundränder (sofern vorhanden) säubern/begradigen, und entsprechend der Heilung versorgen mit z.B. Wundpudern, Leukase-Kegeln, Salben etc. Verband oder eben nicht...

Und ich verstehe Deinen Satz doch sehr "absolut":
Der Hund soll an der Wunde lecken können, denn dann hält er sie selbst sauber.
 
Und ich verstehe Deinen Satz doch sehr "absolut":
Der Hund soll an der Wunde lecken können, denn dann hält er sie selbst sauber.

Stimmt - ich habe den Satz im Zusammenhang mit diesem Fall geschrieben. Wie du nun darauf kommst, dass das das Non plus Ultra sein soll bleibt mir verborgen.
Ein Posting später habe ich nämlich erläutert, dass wenn die Entzündung von vornherein schon zu extrem oder die Wunde einfach zu groß ist, ein Arzt eingreifen muss. Das ist aber anhand des obigen Bildes nicht zu erkennen.
Außerdem habe ich geraten den Hund während der Heilungsphase nicht durch den Dreck rennen zu lassen. ;)
 
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