Ein Horror Hausbesuch---gestern

Ruhrlady

10 Jahre Mitglied
Ich muß mir die Geschichte einfach von der Seele schreiben...

Habe für gestern spontan einen Hausbesuch übernommen, für eine Kollegin, die etwas überlastet ist. War eine etwas weitere Anfahrt, der Vertrag sollte gemacht werden.
Die kleine Hündin war seit Montag nach dem Schnuppertag in ihrem neuen Zuhause.
Ich sollte jetzt den Vertrag machen.

So weit so gut.
Zusatzinfo: Wir machen so was eigentlich zu zweit, gestern wäre niemand mit gefahren, ich also noch mal nachgefragt, es meldete sich eine sehr nette NEUE Kollegin, die eingearbeitet werden muß...

Ich ihr alles erklärt, "normalerweise ist da nichts, bißchen Kaffee trinken, Vertrag machen und fertig"...gezeigt, welche Papiere mitgenommen werden, Vertrag ausgefüllt und kopiert...usw.

Wir da also hin.

Sehr nette Frau, hat den Hund auf dem Arm, nettes Zuhause, einige Katzen rennen rum, überall Körbchen, mit dem andren Hund verstand sich unsere gut, legte sich ins Körbchen...entspannte, sah alles gut aus.

AM TISCH saßen zwei Männer, am Fußball kucken, Bierflaschen auf dem Tisch.
Fand ich nicht schlimm. Erklärt aber das Nachfolgende.

Der eine Mann verzog sich sofort. Der andre begann uns einen langen lauten Vortrag zu halten. Dass die Hündin ja nichts könnte, dass die erzogen werden müsse, dass man gleich am Anfang dem Hund eine "tafeln" (wörtlich) müsse, damit die wisse wo die Glocken hängen. (Da stellten sich mir schon die Nackenhaare hoch)

Es geht weiter. "Die könne ja garnicht, die würde ja nicht hören....treten wäre ja nicht drin, das fände er fies, "aber mal auf den Kopf eine donnern" das wäre ok.

Inzwischen war uns beiden schlecht.

"dass die mir in den Garten pinkelt, dass geht ja garnicht, die ersten drei Tage habe ich das durchgehen lassen (man beachte: der Hund pinkelt in den Garten und nicht ins Haus!!!) aber jetzt greife ich durch"

Meine entsetzte Frage: "Ja was machen sie denn dann?" wurde beantwortet mit: "da renne ich hin und dann wird die kräftig geschüttelt und angeschrien!"

Die Frau war die ganze Zeit ruhig.

Ich erklärte ihm dann dass ich das vor 30 Jahren auch so gemacht hätte, weil man das damals nicht anders wußte, aber dass man inzwischen weiß, dass Schütteln keine artgerechte Bestrafung ist, sondern die Hunde dadurch traumatisiert werden, weil eni Hund schüttelt um zu töten, nicht um zu strafen.

Die Frau war nett und total geschockt aber dem Mann hatte ich es jetzt gegeben:
Der hielt mir jetzt einen Vortrag über seine bisherigen Hunde ( die übr alle weggelaufen sind und überfahren wurden (???) und seine Erziehungsmethoden, dass er den Rottweiler scharf gemacht hat, ohne Hundeplatz, usw...

Übr war der Vortrag sehr laut und sehr dominant.

Und dann kam der Oberhammer:

Er wollte die Schutzgebühr nicht zahlen. Für das Geld könne er sich einen Rassehund vom Bauernhof kaufen und das sähe er nicht ein, außerdem habe er die Tierarztkosten zu bezahlen, und überhaupt, die Hündin könne ja morgen überfahren werden.

Zu Erklärung muß ich noch sagen, dass es sich um eine zehnmonatige Hündin handelt, die noch unkastriert ist...

Der Ton war inzwischen äußerst aggressiv. Während ich noch überlegte, wie ich da heil raus komme und dem Typen sage, dass ich die Hündin wieder mit nehme, da schreit der: "der Hund kommt wieder weg und damit basta, ich zahl das nicht"!

Die Frau versuchte zu protestieren, und wurde angeschrien mit "Halt die Klappe, keine Diskussion, BASTA!!!"

Da die sofort reagierte bin ich mir über DIE Erziehungsmethoden auch im klaren.

Als ich den Hund dann anleinen wollte meinte er, das würde nichts werden, die wäre handscheu.

Ich nachgefragt, "ja, ich kann die nicht anleinen, mir weicht die immer aus".


Achja, die Krönung kommt noch: Als wir gingen kam die ca 18 jähr Tochter rein ,auf dem Arm einen kleinen verwahrlosten Chiwelpen.... die Eltern schrien beide überrascht auf: "wo hast du den denn her, der ist ja süß"..offensichtlich wußten sie nichts von der Entscheidung ihrer Tochter sich einen Hund anzufassen und die Tochter sagte auch lieber nicht, wo sie den Hund herhatte...


Ich konnte die Hündin zum Glück anleinen und auch später im Th wich sie mir nicht auf, im Gegenteil, sie ließ sich die ganze Autofahrt von mir streicheln....

Das waren sechs Stunden meiner Freizeit,
wir mußten dann noch die Hündin in eine veränderte Gruppe integrieren....

und ich fuhr mit einem dicken Hals nach Hause...

Für alle die, die sich immer über uns Tierschutzzicken aufregen:
DAS ist eine wahre Geschichte!!!

(Meine neue Kollegin war übr völlig schockiert, hat sich aber super geschlagen, sehr souverän und sehr unterstützend!)

Die Kolleginnen die den Hund vermittelt haben, sagten übr beide, das die Frau SEHR nett und der Mann völlig unauffällig gewesen sei und sie hätten sich einen ganzen Nachmittag mit denen abgegeben....

Man kann den Leuten eben nur vor den Kopf kucken und Hausbesuche machen ihren Sinn...

ob es das Bier war?
wir werden es nie erfahren, aber schön, dass der Hund wieder bei uns ist...
 
  • 29. April 2024
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Hi Ruhrlady ... hast du hier schon mal geguckt?
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Es ist schön, dass die Hündin wieder bei euch ist, lieber kein Zuhause als so eines...:(
Ich würde nicht dem Bier die Schuld geben, es gibt einfach zu viele dumme Menschen..... :heul:
 
:wand:
Das Bier verstärkt vielleicht, was ohnehin vorhanden ist?

Unglaublich.
 
na hoffentlich habt ihr den typ auch an andere direkt weiter gemeldet (SL)!?:unsicher:
 
Echt gut dass sie da wieder raus ist. Hoffentlich findet sie nen verantwortungsvolleren Besitzer.
Leute gibts.......aber das weiss man ja.....:(
 
@Ruhrlady
wie du schon sagst, man kann den Leuten nur vor den Kopf kucken. Gott sei Dank habt ihr den Hund wieder.
 
Hoffentlich bleibt dem anderen Welpen das Schicksal erspart :(
 
genau solche Erlebnisse sind es aber die einen dann immer vorsichtiger werden lassen - aber lieber " Tierschutzzicke " als einen Hund bei solchen Leuten zu wissen.

Es ist wirklich leider so das man den Menschen nur vor den KOpf schauen kann
 
Yep, deswegen erzähle ich es auch. In der Realität kommt so etwas ja eher selten vor, aber wenn...
dann ist man beim nächsten Vermittlungsgespräch eher noch vorsichtiger.

ich glaube dass das Bier die Zunge gelöst hat...
und er sich im Th vorher zurück gehalten hatte,
um der Frau nicht die Chancen zu verderben.
 
Gut zu lesen, wie es wirklich ist/sein kann. Die Situation hätte ich bestimmt nicht alleine haben wollen. Ich glaub', VK ist kein Job für mich ...:(
 
naja aber das ist doch eher selten, im Nachhinein waren wir beide froh, dass es so deutlich wurde. Nur bei der ersten Äußerung hätte ich das noch auf die etwas prollige Art des Mannes geschoben, aber als das so vermehrt kam...so konnten wir wenigstens ohne Gezerre den Hund wieder mitnehmen. Ich frage mich allerdings: was hat der sich gedacht? Hat der gedacht, weil er den Hund vier Tage hatte, nehmen wir kein Geld mehr oder wie? Dachte der wir geben nach?
 
Ihr könnt froh sein, das er den Hund raus gegeben hat.
Stell Dir mal vor nach seinen Äußerungen, hätte er darauf bestanden den Hund zu behalten und ihn nach seinen Erziehungsmethoden zu erziehen.:uhh:
So hattet ihr Glück im Unglück und die Hündin hatte ein paar Tage verkehrte Welt.
Hoffe, sie hat keinen Schaden genommen.
 
Gott sei Dank ist die Hündin wieder bei Euch und ihr da wohlbehalten wieder raus gekommen.
Ja manchmal entpuppen sich vermeintlich nette Leute bei denen man eigentlich denkt, da ist soweit wohl alles ok, zu ihrem zweiten, wahren ICH.....man gut das ihr das rechtzeitig bemerkt habt und somit der Hündin wohl einiges erspart geblieben ist. Das Bier wird dem Herren wohl erleichtert haben, seine Gedanken laut auszusprechen :sauer:
Leider kann man wie schon gesagt, immer nur vor dem Kopf gucken.

Aber es zeigt doch mal wieder, wie wichtig VK`s und NK`s sind.

Hoffe der Chi Maus wiederfährt nicht ein schlimmes Ende :(

Und "Eurer" Maus wünsche ich ein schönes, liebevolles zu Hause, wo sie Hund sein darf und ihre knuddel Einheiten bekommt :)
 
Oh man, ich weiss nicht, ob ich da so ruhig bleiben könnte :wut:
Für den Hund ist es jedoch gut, dass er dort weg ist :rolleyes:
 
Oh man, ich weiss nicht, ob ich da so ruhig bleiben könnte :wut: :respekt:
Für den Hund ist es jedoch gut, dass er dort weg ist :rolleyes:
 
Diese Nachkontrolle war ein großes Glück für den Hund.

:hallo:Dagmar und Ako
 
Hm scheint ja vermehrt vorzukommen momentan.... Sowas in der Art hab ich die Tage auch erlebt....
 
Soetwas passiert immer wieder, da braucht sich wirklich kein Mensch zu wundern, warum die Vermittler in Tierheimen immer genauer werden und mißtrauischer. Wir hatten solche Fälle auch schon, da kommt einem wirklich die Galle hoch und man möchte ausrasten, aber das Wichtigste ist ruhig zu bleiben und vor allem sachlich, denn sonst hat man direkt verloren, vor allem wenn bereits ein Vertrag besteht und man versuchen möchte ohne großen Rechtsstreit da raus zu kommen. Im aktiven Tierschutz hat man es wirklich nicht leicht. Ich denke jeder, der damit zu tun hat kann solche Horrorgeschichten erzählen und das ist wirklich schlimm! Allerdings sollten wir niemals vergessen, dass es auch ganz anders und wirklich wunderschön sein kann.

Für die kleine Maus freut es mich, dass Ihr sie so problemlos mitnehmen konntet, die anderen Tiere in dem Haushalt, die Tochter und die Frau tuen mir jedoch unendlich leid.
 
Au Backe mir haben sich beim Lesen die Nackenhaare gesträubt. Das ist ja der Alptraum schlechthin, den Du gestern erleben durftest....wie muss sich da wohl erst der Hund gefühlt haben.................Boaaaaaaaaaa ehrlich das ist das aller aller letzte.......

Wie lange lebte der Hund denn schon da?
 
4 Tage!!!! Zum Glück...
Da wir extrem intensive Vorgespräche auch immer im Zweierteam führen, kommt so was bei uns selten vor. Aber wenn sich Leute verstellen wollen...

ABER war schon dreist, der Tierschutztante zu erzählen, "ich schlag und schüttel den Hund".
, oder? Wo der sich vorher so zurück gehalten hat, schieb ich das auf das enthemmende Bier.

Im Auto auf dem Nachhauseweg meinte die neue Kollegin: "ich würde solchen asozialen Leuten generell keinen Hund vermitteln"...
aber so einfach läuft die Kiste nicht.

Die waren nicht asozial. Haus, Garten, sauber, beide Arbeit, ..
seine Sprache entgleiste, aber ich selber komme aus dem Ruhrpott und urteile Menschen nicht nach gröberem Sprachgebrauch ab...
So einfach ist das alles nicht.

Wir haben wegen dem weiten Weg eine Abweichung von unserem üblichen Verfahren vorgenommen. Nach dem Probetag durfte sie da bleiben, und ich hätte gestern den Vertrag machen sollen.

Normalerweise lassen wir die Leute mehrmals antanzen, haben mit verschiedenen Mitarbeitern mehrere Gespräche, machen dann die VK wenn wir den Hund in das Zuhause bringen und nach einigen Monaten eine NK. Gut dass es anders war. Wer weiß ob wir das beim bloßen Hinbringen gemerkt hätten..

vielleicht war der Hund denen ja auch schon lästig weil er in den Garten macht???
DAS GEHT JA GARNICHT!
 
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