Viele Menschen, viele Meinungen.
Sich über den Tod eines Menschen zu "freuen", ist sicher grenzwertig. Da sollte man auch ein wenig weiter denken und das Leid berücksichtigen, das die Familie nun zu erleiden hat. Darunter sicher auch manche, die ihr Tun verurteilt haben und vielleicht das Beste getan haben, sie umzustimmen.
Ich sehe aber einen Unterschied zwischen einem "Freuen" und einem "Nicht bedauern". Wer sie nicht kannte und irgendwelchen möglicherweise liebenswerten Seiten an ihr, hat doch gar keinen Grund, um sie zu trauern. Das ist mir dann dann doch eine Nummer zu viel Pathos.
Was mich aber tatsächlich stört, ist der Vergleich mit der Massentierhaltung. Natürlich hast du recht mit dem, was du da schreibst, aber du unterstellst damit quasi jedem Fleisch essenden Menschen sadistische und skrupellose Neigungen. Und das ist nicht so. So sind die Menschen nicht. Das Problem ist dabei unsere Obrigkeitshörigkeit und unser Vertrauen in die Politik. Platt gesagt, wenn Massentierhaltung unter erbärmlichen Zuständen "erlaubt" ist, dann ist es auch okay so. Kein deutsches Alleinstellungsmerkmal, aber doch irgendwie typisch.
Die Wenigsten würden Tiere quälen, aus welchen Gründen auch immer. Müsste jeder seinen Tierbedarf persönlich durch Schlachten decken oder zumindest bei der Schlachtung dabei sein, würde der Verbrauch schlagartig sinken. So gibt man die Verantwortung halt ab und vertraut auf die eigene politische Führung, die das schon richtig machen wird. Und für die wäre es eigentlich ein Leichtes, die Zustände zu ändern. Bin ich zu romantisch, wenn ich denke, daß kein Hof mehr Tiere verkraften kann, als daß man sich nicht persönlich mit der entsprechenden Zahl an Mitarbeitern um jedes Tier kümmern kann ? Dann gäbe es eben mehr Höfe (viel mehr) und Nutztierprodukte würden teurer, je nach Produkt teilweise zum Luxus. Es kann nicht sein, wieviel Wasser für die Fleischproduktion drauf geht und daß Brot beinahe teurer als Fleisch ist. Und ich bin sicher, daß die meisten Menschen das genauso sehen und es keine Volksaufstände gäbe, würde man die Massentierhaltung strenger regulieren oder sogar untersagen. Hier steht einfach die Politik in der Pflicht und bei den Psychos, die uns regieren, sehe ich da leider schwarz.
Und das ist der Unterschied: Massentierhaltung und das verbundene Leid entseht durch Ignoranz (eine furchtbare Ignoranz) und ist deshalb nicht mit dem bewussten und aktiven Quälen oder Töten eines Tieres zu vergleichen.
mama5, ich finde deine Gnade wirklich sehr löblich und grundsätzlich gebe ich dir sogar Recht, aber deine Gnade sollte dann auch so weit gehen, andere Meinungen zuzulassen.
Übrigens..nach dem fernöstlichen Glaube, der die Idee des Karma vertritt (und in dem "Zeit" eine Illusion ist), wäre es ziemlich wahrscheinlich, daß sie nun in einer ihrer eigenen gequälten Kreaturen inkarniert. Das nur am Rande und als Tip an alle Tierquäler.