[Manny(BOR)] schrieb:
Ist denn der Beschluß rechtskräftig und nicht anfechtbar?
Das ist kein Beschluß, das ist das Gesetz. Die sog. "Begründung" steht in der
Drucksache, die die Abgeordneten erhielten, um das Gesetzt zu beraten und zu beschließen. Zu
Drucksache guckst du
und denkst dir statt
Bundestag jeweils
Hambuger Landesparlament
[Manny(BOR)] schrieb:
Fleig??? Sagt mir doch irgend Etwas...hat der nicht die Hundebücher...
Ja, leider hat er Hundebücher geschrieben und zwar m.E. grottenschlechte, schon die Namen der Bücher waren eine Provokation für echte Hundefreunde: "Gladiatoren I. Band 1" von Dieter Fleig, "Fighting Dog Breeds" von Dieter Fleig. Wäre er mal lieber bei Titeln wie "Formularsammlung für Rechtspflege und Verwaltung" geblieben, als Doktor der Politik mag er sich mit dem Themengebiet auskennen. Leider hat er mehrere Bücher mit hirnrissigen Titeln und unsinnigem Inhalt geschrieben und den Hunden damit schwer geschadet.
Man kann immer nur betonen, dass seine Bücher seine persönliche Meinung darstellen, jedoch in keiner Weise wissenschaftliche Fachbücher sind. Ebensowenig wie z.B. ein Dr.med.vet. ein wissenschaftliches Fachbuch über Verwaltungsrecht schreiben könnte, genausowenig war Fleig ein Ethologe oder Fachwissenschaftler für Hundeverhalten. Das wird oft falsch eingeschätzt, wenn man Bücher von
Dr. Fleig sieht.
[Manny(BOR)] schrieb:
Gibt es bei euch noch Anlagen?...keine §§?
Hm, ja... Hier in Niedersachsen gibt es Müllverbrennungsanlagen und Windkraftanlagen und sicherlich noch weitere ...
Die "Begründungen" der angeblichen "Gefährlichkeit von Hunderassen" -- auf dem Niveau einer Hausarbeit eines Zehntklässlers -- befinden sich in der
Anlage 1 der Drucksache 18/3454 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 18. Wahlperiode
Begründung für die Rassen nach § 2 Absatz 1 und Absatz 3 des Hundegesetzes
und dort finden sich Aussagen wie
Kangal: ... nimmt es mit jedem auf und greift, wenn er glaubt, etwas beschützen zu
müssen, in seiner Kompromisslosigkeit alles und jeden an...(Angaben aus
.
und
Staffordshire Bullterrier:... Für Hundekämpfe gezüchtet, ... ist jederzeit bereit, bis zum Tode (des Gegners) zu kämpfen (KLEVER Knaurs großes Hundebuch, Droemer Knaur, München/Zürich 1982; FLEIG Kampfhunde II, Fleig, Mürlenbach 1983)
und
Dogo Argentino: ....
hervorstechend ist seine Intelligenz, mit der er mutig angreift; er weicht Schlägen aus, obwohl er recht schmerzunempfindlich ist und beißt sich nach oben (zum Kopf); Gebiss wie ein Krokodil
(wieder unter Berufung auf FLEIG)
und
Mastin Espanol: .... Rasselinien sind bekannt, in denen Ängstlichkeit, viel Schärfe und geringe Belastbarkeit vorherrschen (Angstbeißer)
Bei der Zusammenstellung der Quellen drängt sich die Frage auf, warum nicht auch "stern TV" und Bildzeitung als Fachliteratur genannt werden?
Die willkürliche Zusammenstellung von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten unterschiedlichster Herkunft macht es völlig unglaubwürdig, dass die Rassen aufgrund irgendwelcher nachvollziehbarer Kriterien ausgesucht wurden. Ganz offensichtlich wurde vielmehr versucht,
nach der Festlegung der Rasseliste je eine Begründung für jede Rasse zu finden, indem unterschiedlichste Quellen mit niedrigster Aussagekraft wild zusammengewürfelt werden.
Irgendeine -- unter der genannten URL zudem nicht erreichbare -- private Homepage bei AOL wird dort als Begründung für die gesetzliche Diskrimnierung einer Hunderasse genannt. Da war ja damals das Vorgehen der NRW-Regierung, die das Inhaltsverzeichnis eines Buches über Herdenschutzhunde abgeschrieben hat, um ihre Rasseliste zu erstellen, geradezu fachmännisch
Übrigens finde ich bei meiner Suche bei AOL nach dem Begriff "Kangal" derzeit nur dies:
Sein Wesen
Man hat es mit einer sehr ursprünglichen Rasse zu tun, die im Laufe ihrer Entwicklung keine nennenswerte menschliche Aufmerksamkeit oder gar Zuneigung erfahren hat.
Die Hunde arbeiten in der Türkei selbständig, unter minimaler Anleitung, und es liegt in ihrer Natur, Eigeninitiative zu entwickeln.
Sie werden in ihrer Heimat recht achtlos behandelt, kennen weder menschliche Zuwendung noch Ausbildung. Sie werden ausschließlich als Arbeitstiere genützt. Kangals sind wehrhafte, selbstbewusste Hunde. Sie sind intelligent und anpassungsfähig.
Die Anforderungen, die solche Lebensumstände an die Tiere stellen, haben über Jahrhunderte hinweg eine Rasse entstehen lassen, die sich durch Härte, Selbständigkeit und Mut auszeichnet.
In den Dörfern Anatoliens, lebt der Kangal ohne Zwinger und Zäune . Hunde die sich übermäßig aggressiv Menschen ( vor allem Kinder) oder andere Nutztiere ( Geflügel, Pferde, Rinder Schafe) gegenüber verhalten, werden nicht toleriert und getötet. . Die Reviergrenzen sind unsichtbar, und kein Hund kommt den Anderen in die Quere. Sie sind sehr Instinktsicher in Ihren Sozialverhalten . Jeden Morgen bricht eine kleine Gruppe von 2-4 Kangals mit den Schafen und den Hirten zu den Weideplätzen auf. Manchmal bleiben sie auch über eine längere Zeit in den "Yaylas" (Sommerweiden) .Zur Kampfhandlungen mit Wölfen und andere Predatoren kommt es in der Türkei nur sehr selten. Der Kangal hat eine angeborene Verteidigungsbereitschaft, und gibt sich meistens damit zufrieden, seine Feinde in die Flucht zu schlagen.
Der Kangal ist ein ruhiger, ausgeglichener, stolzer und selbstsicherer Hund, der ohne unnötige Aggressivität äußerst zuverlässig alles ihm Anvertraute Menschen und Besitz beschützen. Er muss erst vorsichtig an Fremde herangeführt werden. Er verhält sich neutral, und beobachtet sie aufmerksam, wird allerdings keine große Vertraulichkeiten von ihnen tolerieren. Kangals sind keine Angreifer, und auf gar kein Fall ein "Kampfhund", sie sind zuverlässige Verteidiger.
Ausgewachsen ist der Kangal mit etwa zwei einhalb Jahren, doch seine volle Reife erreicht er erst mit vier Jahren. Erst nach und nach entwickeln sich seine Beschützerinstinkte und nicht wenige Halter sind erstaunt und meistens unvorbereitet auf die drastische Veränderung seines Wesens, die mit etwa ein einhalb Jahren eintritt.
Trotz allem ist der Kangal ein sensibler Hund und braucht lange Zeit um die Zuneigung die er erfährt, auch anzunehmen.
Diese Riesen genießen für eine kurze Zeit diese Aufmerksamkeit, ziehen sich dann aber sehr schnell wieder zurück um ihrer liebsten Beschäftigung nachzugehen: dem Wachdienst.
Es gibt nichts Oberflächliches oder Überflüssiges im Leben eines Kangal, so als ob er all seine Energie für den einen Moment aufsparen würde, wo er Besitz und Familie zu verteidigen hat - wenn es sein muss, unter Einsatz seines Lebens.
Er bildet in unsere technikorientierte und geschichtsvergessene Zeit , ein Korrektiv. Menschen die ihr Leben Seite an Seite mit einem Kangal verbringen, werden ein Stück uralter Geschichte erleben, einen Hund von archaische Urkraft mit all jenen Eigenschaften, die seine Vorfahren auszeichneten.