Puhhhh, jetzt habe ich mir alle Beiträge seit gestern durchgelesen und das Gefühl, daß in meinem Kopf alles durcheinanderwirbelt. Ich versuche mal, es in Bahnen zu lenken:
Es zerreißt mir das Herz, was Stevie durchmacht(e), und ich kann Dich, Franzi, nur zu gut verstehen, also daß Du besonders an ihm hängst und Dich den Argumenten für eine Euthanasie nicht anschließen magst. Wie alle anderen, die sich hier geäußert haben, schätze auch ich die Chancen, einen geeigneten Platz für Stevie zu finden, als sehr gering ein. Allerdings bin ich der Auffassung, daß diese Option keine wirkliche Verbesserung für Stevie wäre, denn sie würde ihm nicht wirklich helfen.
All dies
er ist dermaßen sauber bei Menschen, Kindern, Säuglingen, Katze u.s.w. Selbst Kleinsthunde sind kein Problem.
Stevie selbst leidet unter dem Stress am meisten.
Der hat nach jedem seiner Aussetzer für Tage zum Teil blutige Durchfälle und nimmt, eh schon dünn, innert Tagen ein paar Kilo ab.
Also er reagiert generell auf alle Abweichungen seines Tagesablaufes mit Magen-Darm.
man kann in die größte Raserei/Keilerei einfach dazwischenpacken, sobald da "Mensch" ist wird er ganz erschrockenes Lamm und leckt Oppas Wunden. Ich habe noch nie auch nur einen Kratzer abbekommen.
en ganzen Tag am Oppa geklebt und zwangsbekuschelt, weil alleine liegen kann die Doofnuss ja auch nur schwer.
deutet für mich darauf hin, daß Stevie im Grunde ein hochsozialer und hochsensibler Hund ist. Gerade als solcher könnte er durch seine - sicher nicht besonders angenehme - Vergangenheit in Spanien stark traumatisiert sein, was wiederum auch eine mögliche Erklärung für seine große Unsicherheit sein könnte.
Der Kerl geht auch durch Glastüren. Also eher Fraktion Rammbock. Ich musste für den Vorratsraum ne neue Tür kaufen, weil Glas ihn nicht aufhält.
Stevie mag die Jungs schon, schläft auch immer dicht an Oppa oder auch Laney gekuschelt. Latscht er dann blind wie er ist auf einen drauf, die pienzen oder brummen, ist auch das ein Auslöser.
aber er hat auch ab und an Aussetzer aus dem nichts. Oppa und Laney pennen und Stevie schießt drauf los, oder auch Stevie selbst aus dem Schlaf raus.
Diese Aussagen lassen mich wiederum an Rudi von Scotte-Frauchen denken. Franzi, Du schriebst ja, daß Stevie komplett gecheckt wurde und die Schilddrüse keine Baustelle sei. Ich gehe also davon aus, daß die Werte im Normbereich waren, doch wurde auch ein TA hinzugezogen, der verhaltenstherapeutisch versiert ist? Ich frage deshalb, weil auch bei Rudi seinerzeit die Schilddrüsenwerte völlig unauffällig waren. Hier kannst Du nachlesen, wenn Du möchtest:
Mini-Bulli mit auffälligem Verhalten seit Beginn der Pubertät
Claudia war damals mit Rudi bei Frau Dr. Bernauer-Münz:
Ich selbst habe Dr. Bernauer-Münz vor längerer Zeit wegen Ginas Schilddrüsen-Problematik angerufen. Hingefahren bin ich dann nicht, weil es von hier sehr weit ist, ich das zum damaligen Zeitpunkt nicht hätte managen können und wir Ginas Schilddrüse mit Hilfe einer anderen TÄ "in den Griff bekommen" haben. Ich war jedoch sehr angetan von Dr. Bernauer-Münz, weil sie am Telefon sehr nett und hilfsbereit war, ohne daß sie mich kannte. Meinst Du nicht, einen Versuch bzw. ein Telefonat wäre es wert für Stevie? Für mich persönlich wäre das die erste Option.
Nee... ganz ehrlich... Ich kann den Kerl doch nicht +-5 Jahre mit Pillen abschießen. Zumal man auch nicht abschätzen kann was für Verhaltensänderungen das sonst so mit sich bringt.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Und damit wäre ich dann auch bei einem Thema, das ich hier in der KSG nicht allzu gern anspreche. Ich weiß, daß es eine ganze Reihe von Usern gibt, die auch alternative Therapiemethoden für ihre Tiere in Anspruch nehmen, z. B. Homöpathie, Bioresonanz etc. Andere User finden solche Methoden völlig daneben und sind davon überzeugt, daß sie nicht helfen können. Jedem das Seine, jeder muß selbst für sich und seine Tiere entscheiden, und ich fühle mich nicht berufen zu missionieren.
In diesem besonderen Fall möchte ich es dennoch versuchen. Voranstellen möchte ich, daß ich 15 Jahre lang beruflich eng mit Schulmedizinern, genauer gesagt Onkologen, zusammengearbeitet habe. Auch damals wurden schon alternative Heilmethoden für Krebspatienten angeboten, und es gab dazu eine Veröffentlichung, die in einer Bearbeitung meines damaligen Chefs neu aufgelegt wurde. Diese habe ich korrekturgelesen, so daß ich mit dem Thema durchaus vertraut war. Außerdem waren sowohl meine Mutter als auch meine (damals zukünftige) Schwiegermutter Tumorpatienten, und meine Schwiegermutter wurde auf Bitten meines Schwagers u. a. von einem Heilpraktiker behandelt. Ich stand aufgrund des angelesenen Wissens, aber auch aufgrund der Erfahrungen im Rahmen der Behandlung meiner Schwiegermutter den alternativen Methoden
sehr kritisch gegenüber.
Als 2001 unser erster gemeinsamer Hund einzog, stellte sich sehr bald heraus, daß Schorschi mehrere gesundheitliche Baustellen hatte. Seitdem, inzwischen also fast 16 Jahre lang, habe ich immer mindestens einen alten und/oder chronisch kranken Hund betreut. Während dieser Zeit habe ich eine ganze Reihe von Tierärzten kennengelernt, und es gab immer wieder Situationen, in denen die Schulmedizin nicht weiterhelfen konnte. Immer wieder geriet ich aber auch durch Zufall an Menschen, die mir - aus ihrer eigenen Erfahrung heraus - einen anderen Therapeuten empfohlen haben, und weil ich nicht aufgeben mochte, habe ich diesen dann "ausprobiert" und in den allermeisten Fällen sehr gute Erfahrungen gemacht. Ob Homöopathie, TCM, Bioresonanz oder Kinesiologie: Ich habe erfahren, daß diese Methoden meinen Hunden (inzwischen auch meinen Katern) und damit mir geholfen haben, auch wenn ich nicht erklären kann, wie es funktioniert.
Vor gut einem Jahr wurde mir eine Tierheilpraktikerin sehr eindringlich empfohlen. Mittlerweile ist sie für mich die erste Ansprechpartnerin, wenn es um die Gesundheit unserer Tiere geht. Kürzlich ging es einem unserer Kater sehr schlecht, sein Zustand war definitv lebensbedrohlich, und die Tierärztin konnte zwar Medikamente verordnen, ihn jedoch nicht zum Fressen bewegen. Ich hatte zufällig gerade einen Termin mit Hanni bei besagter THP, habe spontan das Katerchen in die Transportbox "gesopft" und mitgenommen, weil ich mit meinem Latein am Ende war. Jetzt geht es ihm wieder viel besser, er frißt und braucht derzeit - außer Vitamin B - keine Medikation. Dies ist nur ein Beispiel von vielen aus den letzten Jahren.
Warum nun dieser lange Exkurs? Ich denke, daß Deine TÄ nicht viel für Stevie tun kann außer dem, was bereits getan wurde. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen würde ich mir für Stevie so sehr wünschen, daß jemand wie unsere THP sich ihn anschauen würde - jemand, der/die in der Lage ist, auch "Störungen" zu erkennen und zu behandeln, z. B. durch Traumatherapie, denen die Schulmedizin machtlos gegenübersteht, wo sie höchstens Symptome lindern kann. Natürlich ist für Dich allein der Weg zu unserer THP viel zu weit (und nachdem Meike umgezogen ist, kannst Du ja nicht einmal einen Besuch bei Meike und THP verbinden), doch vielleicht könnte auch hier ein Telefonat zunächst klären, ob es eine Behandlungsoption für Stevie gäbe und ob ggf. jemand in Deiner Nähe als Therapeut in Frage käme.
Viele Konjunktive, ich weiß, doch wenn sich doch noch ein Weg finden ließe, Stevie und damit auch Dir und den anderen Hunden (und sicher auch Deinen Jungs) zu helfen ...
So, ich habe fertig und entschuldige mich bei Dir, Franzi, und allen anderen für diesen ellenlangen Beitrag, der den Fred sprengt. Diese Sache geht mir so sehr ans Herz, daß das jetzt einfach sein mußte.