Traurig nach Welpenkauf

Herbststurm

Guten Tag liebe Community!
Ich habe mich hier angemeldet, um eure Sicht der Dinge zu sehen.
Meine geliebte Hündin ist vor 3 Monaten gestorben und ich trauere sehr um sie. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht weine. Auch meine Zweithündin kann den Schmerz nicht lindern, da sie selber trauert. Ich dachte mir, ich muss bald einen neuen Hund einziehen lassen, ich brauche wieder eine Aufgabe, nachdem es hier im Haus sehr ruhig geworden ist. Nun, ich habe mich dann umgesehen und einen Züchter gefunden, von dem wir dann am Montag unseren Welpen abgeholt haben. Ich hab mich sehr auf die Kleine gefreut und sie ist ein ganz zauberhaftes kleines Wesen. Aber jetzt, nach 5 Tagen bin ich nur am heulen. Ich weiss nicht mal warum. War es zu früh einen neuen Hund zu holen? Meine verstorbene Hündin war ein Deutscher Schäferhund, meine zweite Hündin ist ein Griffon. Ich wollte eigentlich nie mehr einen DSH und so zog das kleine Griffon Mädchen jetzt ein. Jetzt denke ich, ob ich tief in mir drin nicht doch wieder einen DSH wollte.
Das hört sich jetzt alles bestimmt total dämlich an. Aber vielleicht gibt's ja Leute hier, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, nachdem der geliebte erste Hund gestorben ist. Das ist alles sehr unfair der Kleinen gegenüber, und ich versuche mich natürlich zusammen zu nehmen. Dennoch ist da dieser...Stein in mir.
 
  • 16. April 2024
  • #Anzeige
Hi Herbststurm ... hast du hier schon mal geguckt?
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Das hört sich gar nicht dämlich an.
Es klingt, als wäre es für dich zu früh.
Wenn es wirklich so ist, dann gib den Hund an den Züchter zurück. Das schadet dem Kleinen nach 5 Tagen bei dir gar nicht. Er baut so schnell keine Bindung auf. Es wird für ihn jedoch kein guter Star ins Leben sein, wen er jetzt mit dieser Trauer konfrontiert wird. Diese Stimmung überträgt sich auf den Kleinen.
Vielleicht musst du erst mit deiner anderen Hündin einen Weg aus der Trauer finden. Sie braucht auf jeden Fall dabei auch Hilfe und sollte mit ihrer Trauer nicht allein bleiben. Auch sie muss da raus.
Tut mir sehr leid für dich, aber bin mir sicher für den Welpen wäre diese Lösung weder traurig, noch ein Problem.
Ich wünsche dir und deiner Hündin auf jeden Fall, dass ihr gemeinsam einen Weg findet.
 
Denkst du nicht, daß deine zweite Hündin, zusammen mit der Kleinen, dir soviel "Ablenkung" und Freude geben können, daß du in der Lage sein wirst, das kleine Ding bald richtig in dein Herz zu schließen?
Ein bißchen Zeit braucht man doch, um zusammenzuwachsen. Vielleicht solltest du dir diese Zeit bewusster zugestehen?

Ich habe um all meine Hunde sehr getrauert. Extrem sogar, würde ich sagen. Bei jedem einzelnen hat es Monate, manchmal Jahre gedauert, bis ich über ihn sprechen konnte, ohne loszuheulen. Die tiefe Trauer kann ich also gut nachempfinden. Allerdings hatte ich immer nur einen Hund. Ich kann also nicht beurteilen, ob es sich genauso anfühlt, wenn man noch einen zweiten Hund hat. Das stelle ich mir eigentlich hilfreich vor in dieser schlimmen Zeit, wenn da noch ein weiterer Hund ist, um den man sich kümmern "muß", der einem über den Verlust hinweg hilft.

Meine Trauer wurde immer erst dann erträglicher, wenn ein neuer Hund im Haus war. Natürlich war das nie "Ersatz" für den, der so sehr fehlte, aber es half ganz sicher über den Verlust hinweg.
Und irgendwann wurden die Tränen weniger und die Freude an dem neuen Hund immer mehr, bis man wieder eine Einheit, wieder vollständig war.

Ich denke eigentlich nicht, daß es Sinn für dich machen würde, die Kleine jetzt wieder zurück zu geben - weil ich mir nicht vorstellen kann, daß man so gar keinen Draht zu so einem kleinen Würstchen finden kann. Wahrscheinlich brauchst du nur ein bißchen Zeit? Hoffentlich. Denn du hast zwar einen geliebten Hund verloren, aber du hast zwei tolle Hunde, die dich brauchen und die dir ganz bestimmt jeden Tag helfen, durch die schwere Zeit zu kommen, bis du wieder glücklich bist und nur noch mit Freude an die schöne Zeit mit deiner Schäferhündin zurück denken kannst.
 
Hmmhja - nun gibt es hier zwei diametral entgegengesetzte Antworten und beide haben etwas für sich.

Ich denke, wenn dir durch den Welpen so richtig die Endgültigkeit des Abschieds bewusst geworden ist, könnte das eine Erklärung sein, warum der Stein im Inneren erstmal viel schwerer geworden ist.

Das liegt gar nicht daran, dass dieser Hund falsch für dich ist oder ein anderer besser wäre, sondern evtl. zeigt dir dieser Hund einfach durch sein Da-Sein noch bewusster, dass dein anderer Hund fort ist.

Ich denke, es könnte dann trotzdem mit euch klappen, wenn du es schaffst, das eine vom anderen abzukoppeln.

Denn die Trauer hört ja durch den anderen Hund nicht auf. So ist es zumindest bei mir nicht.

Sondern es setzt sich etwas Schönes daneben, das einem hilft, auch die traurigen Momente zu überstehen.

Wenn du es zulassen kannst, dass du immer noch um deinen alten Hund trauerst, so viel wie du magst - und den jungen Hund parallel als Chance für einen Schritt nach vorn betrachtest in einer Zeit, in der die Trauer nicht mehr alles ist…

Dann, denke ich, könnte es noch sehr gut werden mit euch.

Verstehen sich denn die beiden Hunde gut?
 
Mir haben jeweils neue Hunde wieder recht schnell aus dem Tief heraus geholfen. Aber mein Zweithund war jeweils recht schnell über den Verlust des anderen Hundes hinweg. Er trauerte nicht so, dass er da erst mal nicht raus kam.
Ein so extrem trauender Mensch und einem Hund, dem es genauso geht, da muss man wahrscheinlich beide kennenlernen, um konkret raten zu können.
Auf jeden Fall braucht auch der Hund Hilfe, da wieder raus zu kommen und der Welpe kann sich ja dieser augenblicklichen Stimmung nicht entziehen. Er wird sie aufnehmen und ob er das von ihm erwartete unter diesen Voraussetzungen schaffen kann, das wäre die Frage, die ich mir stellen würde. Denn ganz sicher wird die TE einen fröhlichen ins Leben startenden Welpen wollen, ihm keine Last aufbauen wollen.
Deshalb mein Gedanke, ob es nicht der besser Weg für wäre, wenn Hund und Halter sich erst mal gegenseitig helfen, den Weg zurück zu finden.
 
Es ging mir vor vielen Jahren nach dem Tod meines Boxerrüden Tino genau so wie dir. Boxer Mädi und ich trauerten beide und waren für Bouvier Welpi Lucie (der ich auch den Namen hier in der KSG verdanke) eigentlich noch nicht bereit. Wir sind trotzdem ein super tolles Team geworden, du musst euch nur eine Chance geben, alles Liebe für euch drei.
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Es tat so gut sie zu lesen.

@lektoratte
So habe ich das tatsächlich noch nicht gesehen. Ich dachte, wenn die Kleine da ist, dann ist es mit der Trauer sicher einfacher. Ist es aber nicht und ich denke, dass macht mir zu schaffen. Irgendwie auch sehr naiv gedacht von mir.
Du hast Recht, ich sollte da einen anderen Ansatz finden.
Ja, die beiden verstehen sich gut. Erst war die Grosse etwas zögerlich, aber es wird von Tag zu Tag besser.

@sleepy
Nein , ich denke auch nicht, dass ich sie weggeben kann. Ich hab mich ja bewusst für sie entschieden und nur weil ich einen Durchhänger habe, soll sie nicht darunter leiden müssen.
Ich weiss nicht, was ich getan hätte, hätte ich meine zweite Hündin nicht gehabt. Denke das Loch wäre noch tiefer gewesen. So musste ich mich aufraffen und mich um sie kümmern, ja. Aber es wird wohl trotzdem noch lange dauern, bis ich über die schönen Momente mit meinem verstorbenen Hund lächeln kann...

@matty
Das Problem (wobei es ja keines ist) ist, dass meine Hündin die Kleine offenbar mag und irgendwie richtig aufblüht. Das ist schön zu beobachten und tut mir wohl auch sehr gut. Wenn ich die Kleine wieder abgebe, schätze ich, dass ich mir nach kurzer Zeit Vorwürfe mache, dass ich es nicht länger versucht habe.
 
@Lucie
Das tut mir sehr leid für euch beide. Umso schöner ist es zu lesen, dass ihr letztlich zusammen gewachsen seid. Das gibt mir tatsächlich etwas Hoffnung, danke ❤️
 
Das wird , aber das dauert ,-man lernt , dass man die Neue liebhaben kann und das verstorbene Tier nicht dadurch "verrät"

Ich konnte das auch nicht , wieder einen Schäferhund ,- ich wollte , hab jede Menge Termine gemacht - und alle abgesagt .

Rüden , keine Hündinnen und komplett andere Rassen habe ich jetzt , und das klappt auch super ,- es vergeht aber nicht ein Tag , an dem ich nicht an die ehemalige Crew denke .

Zwing Dich zu nix , das kommt von selber , kannst auch ruhig ein paar Tränen ins Griffon Fellchen vergießen .

-------------------- Meine Sicht der Dinge ------------------------
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Es tat so gut sie zu lesen.



@sleepy
Nein , ich denke auch nicht, dass ich sie weggeben kann. Ich hab mich ja bewusst für sie entschieden und nur weil ich einen Durchhänger habe, soll sie nicht darunter leiden müssen.
Ich weiss nicht, was ich getan hätte, hätte ich meine zweite Hündin nicht gehabt. Denke das Loch wäre noch tiefer gewesen. So musste ich mich aufraffen und mich um sie kümmern, ja. Aber es wird wohl trotzdem noch lange dauern, bis ich über die schönen Momente mit meinem verstorbenen Hund lächeln kann...

@matty
Das Problem (wobei es ja keines ist) ist, dass meine Hündin die Kleine offenbar mag und irgendwie richtig aufblüht. Das ist schön zu beobachten und tut mir wohl auch sehr gut. Wenn ich die Kleine wieder abgebe, schätze ich, dass ich mir nach kurzer Zeit Vorwürfe mache, dass ich es nicht länger versucht habe.


Das klingt doch schon deutlich besser. Wenn die beiden Hunde sich mögen, zusammen ausgelassen spielen, dann dürfte doch die Trauerzeit für deine Hündin fast vorbei und ein großes Problem schon mal fast gelöst sein.
Das wird hoffentlich auch dir helfen, allein schon dann, wenn du nur zuschaust und erkennst, dass da zwei Hunde bei dir zuhause glücklich sind.
Dem kann man sich wahrscheinlich auch sehr traurig kaum entziehen und sich da einzubinden fällt vllt. doch nicht mehr ganz so schwer.
Für den Welpe klingt das ebenfalls gut für mich, er hat einen erwachsene Hündin an seiner Seite, die ihm vieles beibringen kann und wird dann psychisch nicht allzusehr von eurer augenblicklichen Situation belastet werden.
(Er ist ja der, der keinerlei Nachteile von der Rückgabe gehabt hätte, jedoch unter diesen Bedingungen bleiben zu können, ist natürlich auch für ihn noch schöner.)
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es jetzt Schritt für Schritt vorwärts geht.
 
Als mein Großer mit 5 Jahren ziemlich plötzlich schwer erkrankte und wir ihn erlösen musste (ist jetzt auf den Tag genau 2 Jahre her) war ich komplett neben mir, habe nur noch geheult. Er war mein absoluter Seelenhund und er hat sich so supertoll entwickelt in den 3 Jahren wo er hier wohnte. Es war mit ihm anfangs sehr anstrengend. 2 Monate nach seinem Tod begann ich mich nach einem neuen Hund umzusehen, gleiche Rasse, wieder ein Rüde. Habe mir einige Hunde angesehen und habe dabei erkannt wie gut erzogen mein Großer war und was ich alles mit ihm machen konnte. Das ging bei diesen Hunden so gar nicht und ich merkte, dass ich für einen neuen Hund mit seinen Eigenheiten noch nicht bereit war. Bis ich eines Tages einen Hund traf, der ein so nettes Wesen hatte, dass es funkte. Auch er ist immer noch anstrengend, aber er hat mir total dabei geholfen meine Trauer zu verarbeiten und wir sind mittlerweile so toll zusammen gewachsen. Er gleicht rassetypisch in Vielem seinem Vorgänger, aber er hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Persönlichkeit.
Ich hatte also anfangs als das Brauntier hier einzog schon noch ein paar Probleme damit, ihn so zu akzeptieren, wie er ist, aber das wurde mit jedem Tag besser und heute bin ich froh, dass er hier ist :love:
Also ich möchte Dir einfach Mut zusprechen, dass Du es versuchst. Ich bin sicher, dass es mit der Zeit ein Gewinn ist, ein neues Rudel zu haben. Deine "Althündin" zeigt es Dir ja schon ;)
 
Für mich war nach dem Tod unserer Chica klar, dass es wieder ein Rotti werden würde. Aber jeder Jeck ist anders

Was ich allerdings gegenüber dem Welpen und dem anderen Hund unfair finde, ist, diese zum "Ausweinen" zu missbrauchen. Da würde ich dann eher zu einem Kopfkissen raten
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