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Also zwischen nichts und haarspitzen abschneiden gibt es schon noch moeglichkeiten das kind deutlich zu machen das man nicht erfreut ist das sie die absprache nicht eingehalten hat.

Man sieht auch an die reaktion vom kind, wie ueberzogen die massnahme war.
Aber jedem das seine.
 
Ich glaube überzogene REAKTIONEN auf Maßnahmen sind in dem Alter an der Tagesordnung.
 
Ich glaube überzogene REAKTIONEN auf Maßnahmen sind in dem Alter an der Tagesordnung.

Das sehe ich genauso.

Wenn die Mutter dem Kind immer die Haare schneidet, hat das auch weniger von einer "Strafaktion" - es ist eben das, was passiert. Andere Eltern hätten das heulende Kind halt zum Friseur geschleift, aber wozu, wenn man denn normalerweise immer die Haare selbst schneidet?

(Tu ich bei den Jungs übrigens auch.)

Drei oder vier Zentimeter bei rückenlangen Haaren abzuschneiden, daran ist nichts "demonstrativ Entwürdigendes". Dass die Tochter dennoch stark darauf reagiert hat, kann ich sogar nachvollziehen, ihre Aktion hat ja so zu nicht bloß Schimpfe, sondern zu einem handfesten und merklichen persönlichen Verlust geführt, und sie hatte vermutlich gehofft, genau das passiere ihr nicht. - Tja, falsch gedacht.

Dass sie nach einer Stunde wieder da war und dann drüber geredet wurde, zeigt ja auch, dass anscheinend das Pubertätstrauma in diesem Fall nicht so sonderlich groß gewesen sein kann.

Und nein, ich tue edas nicht ab, ich hatte selbst so meinen Teil davon - aber bis zu einem gewisse Grad gehört das auch zum "Großwerden" dazu. Blöde Aktionen, das Unverständnis der Eltern, und das eigenen Unverständnis über das Unverständnis der Eltern...

Im Übrigen finden ich es eigentlich sogar gut, wenn es auch Reibungsflächen gibt, wo es nicht jedesmal um grundsätzliches geht. Denn bei grundsätzlichem, wie: Termine sind einzuhalten, es wird nicht per Anhalter gefahren, Eltern werden nicht beschimpft, keine Drogen, kein Komasaufen, kein Smartphone in der 4. Klasse - hat man als Eltern keine Wahl. Man legt die Grundsätze fest - und man MUSS darauf bestehen, dass sie eingehalten werden. Da kann bzw. sollte man keine Kompromisse machen.

Auf anderen Feldern wie Klamotten, Essen, Filme, Sport etc. - da kann man auch "eiserne" Regeln festlegen, auf deren Einhaltung genauso pochen - und wenn die mal gebrochen werden, ist es kein Weltuntergang und man kann emotional relativ unbelastet gewisse Grundsätze diskutieren - ober aber eben dem Kind auch mal einen kleinen Sieg und das Gefühl gönnen, sich den Eltern gegenüber durchgesetzt zu haben.

Was ja zur Persönlichkeitsentwicklung genauso dazugehört. Bei den ganz wichtigen Grundsatzregeln, die toubab erwähnt - da geht das auf keinen Fall. Bei so Frisurenkladderadatsch aber z.B. ganz wunderbar.
Mir wäre es viel zu stressig, solche normalen "Reibungsdiskussionen" immer um Themen führen zu müssen, bei denen es um Leben und Tod geht, weil ansonsten das Kind machen kann, was es will. Den Willen, die Grenzen auszutesten und Konflikte herbeizuführen, hat es in einem gewissen Alter ja eh. Es ist aber viel leichter, diese Schlachten nicht jedesmal auf einem "Haupt-Kriegsschauplatz" zu schlagen.

Weiß einer, wie ich das meine?
 
Bei meine kinder kam das viel spaeter, die "uebertretungen" waren auch von eine ganz ander qualitaet, zum beispiel hasch kaufen mit dem geld fürs reitabo, usw und sofort.
 
Ich glaube ich war eine schlimme Jugendliche. Und ich glaube das lag auch daran dass meine Mutter relativ konflikscheu ist und dann auch noch in der heiklen Zeit todkrank. Diskussionen um "nicht so schlimme Sachen" gab es also eher selten, was aber, mMn, dann dazu führte dass die Kagge erst geregelt und besprochen wurde, als sie schon am dampfen war (kein Vorwurf mehr, sondern ich sehe es rückblickend so).
Es ist wie bei den Hunden Eine durchgängige Konsequenz, auch und grade in den kleinen Dingen, vermeiden uU größere Baustellen von vorneherein.
Nicht verzagen- NichtMuttis fragen.
 
Bei meine kinder kam das viel spaeter, die "uebertretungen" waren auch von eine ganz ander qualitaet, zum beispiel hasch kaufen mit dem geld fürs reitabo, usw und sofort.

Tja - guck mal, ansonsten durften sie ja auch das meiste...

@Pyrrha80
Ich glaube, ich habe das missverstanden. Sie ist abgehauen, bevor du ihr die Haare abgeschnitten hattest?

Einfach, als du gesagt hast, du würdest das machen, sie dürfte die Farbe nicht behalten?

Und dann von selbst wiedergekommen?

Ich finde das - mit etwas Abstand - durchaus positiv - auch wenn ich mich als betroffene Mutter vermutlich in dem Moment, wo es passiert, genauso aufregen würde.

@ alle
Ich glaube, wie "krass" einem das vorkommt, hängt wirklich davon ab, wie "normal" es ist, dass die Mutter dem Kind die Haare schneidet.

Da, wo das nie passiert, hat man vielleicht automatisch die Vorstellung einer Strafaktion mit Heckenschere... - Und von einem armen Kind, dass dann aus jugendlichem Übermut mit einer völlig verhunzten Frisur herumlaufen muss.

Mir hat meine Mutter die Haare geschnitten, bis ich 13 oder 14 war, meinen Brüdern auch, und ich mach's jetzt wie gesagt bei den Jungs auch (mit Haarschneidemaschine). Ich fand es jetzt also nicht so ungewöhnlich, dass sie höchstselbst zur Schere gegriffen hat, und bin auch nicht davon ausgegangen, dass das dann eben automatisch voll besch.eiden aussieht.
 
[QUOTE="lektoratte,

Auf anderen Feldern wie Klamotten, Essen, Filme, Sport etc. - da kann man auch "eiserne" Regeln festlegen, auf deren Einhaltung genauso pochen - und wenn die mal gebrochen werden, ist es kein Weltuntergang und man kann emotional relativ unbelastet gewisse Grundsätze diskutieren - ober aber eben dem Kind auch mal einen kleinen Sieg und das Gefühl gönnen, sich den Eltern gegenüber durchgesetzt zu haben.

Was ja zur Persönlichkeitsentwicklung genauso dazugehört. Bei den ganz wichtigen Grundsatzregeln, die toubab erwähnt - da geht das auf keinen Fall. Bei so Frisurenkladderadatsch aber z.B. ganz wunderbar.
Mir wäre es viel zu stressig, solche normalen "Reibungsdiskussionen" immer um Themen führen zu müssen, bei denen es um Leben und Tod geht, weil ansonsten das Kind machen kann, was es will. Den Willen, die Grenzen auszutesten und Konflikte herbeizuführen, hat es in einem gewissen Alter ja eh. Es ist aber viel leichter, diese Schlachten nicht jedesmal auf einem "Haupt-Kriegsschauplatz" zu schlagen.

Weiß einer, wie ich das meine?[/QUOTE]

Ich kriege das zitieren nicht so hin wie ich gerne moechte, das meine ich doch das man sehr wohl auf abmachungen pochen sollte die nicht wichtig sind, aber das wie..... Sollte im verhaeltnis stehen.


Und meinst du jetzt aller ernstes das du dan nur blitzkriege auf den klamotten und kleinkramfront fuehrst? Nein, die sind zusaetzlich zu den hauptkriegsschauplaetze, als kirsche auf der torte so zu sagen.

Ich lehne mich zurueck, habe das alles hinter mir, und es wird mir wieder genau bewust warum ich nie meinem beruf ausgeuebt habe, nicht wegen die kinder, aber wegen die eltern....ich scheine ganz merkwuerdige ansichten zu haben.
 
@Crabat

Oder Eltern von Kleinkindern...

Ich glaube, eine gesunde Selbstreflektion und Beobachtungsgabe und Erinnerung an die eigene Pubertät reicht absolut aus für sowas.

Ich war ausdrücklich keine schlimme Jugendliche, dafür bin ich viel zu konfliktscheu... - Aber ich bin nicht blind, und außerdem bin ich die älteste von dreien - Ich hatte also genug Anschauungsmaterial für eigenen Studien.
 
Ich kriege das zitieren nicht so hin wie ich gerne moechte, das meine ich doch das man sehr wohl auf abmachungen pochen sollte die nicht wichtig sind, aber das wie..... Sollte im verhaeltnis stehen.

Siehst du, ich bin eigentlich deiner Meinung. Aber: Ich finde, in diesem Fall steht die Reaktion im Verhältnis.

Du findest das nicht.

Hätte das Mädel einen Kurzhaarschnitt gehabt, diesen grün gefärbt und Pyrrha ihr dann ne Glatze geschoren, hätte ich das überzogen gefunden.

Oder auch wenn die Haare kinnlang gewesen wären und hinteher nur noch raspelkurz oder so...

Und meinst du jetzt aller ernstes das du dan nur blitzkriege auf den klamotten und kleinkramfront fuehrst? Nein, die sind zusaetzlich zu den hauptkriegsschauplaetze, als kirsche auf der torte so zu sagen.

Nein, das meine ich nicht.

Nur dass diese Kirschen auf der Torte einfacher zu verdauen sind, als wenn es immer um alles oder nix gehen muss.
 
Meine kinder duerften nicht alles, sie durften sich kleiden wie sie wollten.

Und mein sohn duerfte sich kein hasch kaufen, d.h. mit mein sauer verdientes geld, was ich ihm fuer seine springreitstunden gegeben hatte, dazumal waren 450 chf viel geld für ein alleinerziehende.

Er ist, als ich das ausgefunden habe, gleichenabends zu seinem vater deportiert worden.

Soweit das alles duerfen. Heute schaemt sich der jungemann immer noch ueber seine aktionen.
 
Ich habe nicht geschrieben, dass sie alles durften.

Sondern:

Zitat von toubab:
Bei meine kinder kam das viel spaeter, die "uebertretungen" waren auch von eine ganz ander qualitaet, zum beispiel hasch kaufen mit dem geld fürs reitabo, usw und sofort.

lektoratte schrieb:
Tja - guck mal, ansonsten durften sie ja auch das meiste...

Ich meinte damit: Es gibt durchaus Kinder, die ihre Grenzen suchen und auch, in einem gewissen Alter, bewusst übertreten und infrage stellen.

Wenn die Grenzen ausdrücklich nur bei "wesentlichen" Dingen gezogen werden, ist dann zwangsläufig jede Diskussion (und Diskussionen/Konflikte gibt es mit Kindern/Jugendlichen in dem Alter eh) eine Grundsatzdiskussion und jede Übertretung MUSS eine ernste sein, denn bei unernsteren Dingen, die den Eltern nicht so wichtig sind, gibt es halt auch keine Grenzen. Es gibt also keine Übungshindernisse im Parcours, nur gleich die ganz hohen.

Ich bin absolut deiner Meinung, dass DIE sowieso früher oder später dran wären und man sie nie ganz hinter sich lassen kann. Also, vermeiden kann man das wohl nicht. Aber vielleicht das unvermeidliche etwas angenehmer gestalten!
 
Naja, abschließend ist zu sagen, dass die kleine Zicke wieder völlig normal ist, scheinbar ein kurzer Hormonschub. Schwere Schäden oder einen Schaden in unserer Beziehung konnte ich auch nicht festellen, ich habe meinen Gute-Nacht Kuss bekommen, wie jeden Abend. Gestern hat sie sich die Arme bemalt und durfte dann bei mir weitermachen nudn von ihrem Tag erzählt.

Keine Ahnung warum einige hier gleich Horror-Szenarien vor Augen haben...

Also keine zukünftigen Psychopathen entstanden und alles schön, warten wir auf das nächste Drama.

PS: danke für die, die wenigstens versucht haben die Gründe zu vestehen
 
- Und das Abschneiden finde ich persönlich entwürdigend , auch für eine zwölfjährige.

Entwürdigend und demütigend.
Ich wäre wohl auch sauer, wenn Absprachen nicht eingehalten werden, aber sowas hätte ich meinen Kindern nicht angetan, das ist schon ein extremer Eingriff.
Was hättest Du gemacht, wenn sie sich die Haare ganz gefärbt hätte? Ihr eine Glatze geschnitten, weil es unbedingt eine Konsequenz geben muss?

Wie einige schon sagten; es gibt genug Reibungspunkte wegen wichtiger Dinge in der Erziehung, für so etwas den Hausseegen schief hängen zu lassen ist vollkommen überflüssig.

Wie kann man Kindern beibringen sich gegen Übergriffe zu wehren, wenn man sie zwingt sowas hinzunehmen?
So ewas wie Tante/Oma/Mama/Papa/etc./küssen/umarmen zu müssen zu werden, wenn man es eigentlich nicht möchte, usw. gehört auch dazu.
Man nimmt dem Kind die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und forciert damit, dass sie sich auch dann nicht wehren, wenn es durch Fremde zu Übergriffen kommt.

Dass sie so stark reagiert hat und weggelaufen ist, ist ein deutliches Zeichen, dass Du viel zu weit gegangen bist.
Ich wäre zukünftig vorsichtiger, Reaktionen auf überzogene Sanktionen, Seitens euch Eltern, werden nicht mässiger sondern stärker.
Weil sie damit deutlich ausdrückt inwieweit sie solche Übergriffe hinzunehmen kann und will, denn übezogenen Strafen bedeuten immer einen heftigen Gesichtsverlust, den man nur schwer ertragen kann.

Das ist übrigens etwas völlig anderes, als sie stark geschmickt, mit extrem kurzen Röcken und bauchfreien Tops herumlaufen zu lassen.
Da muss sie selbstverständlich geschützt werden, was sie auch begreifen und akzeptieren wird, denn es macht Sinn, im Gegensatz zu einer reinen Geschmacksfrage, wie gefärbte Haarspitzen.
Wenn es wirklich einen guten Grund gibt verstehen das auch Kinder, aber warum sollte Dein Geschmack wichtiger sein, als ihrer?
Durchsetzen um des Durchsetzens Willen, weil Du Die Mutter bist und das Kind zu gehorchen hat?

Ich finds zur Zeit nicht toll, dass zwei meiner Söhne so zottelig aussehen und manchmal mache ich mal einen Vorschlag oder zeige ihnen eine Frisur, das genügt dann aber auch.
Wir haben eine sehr gute Beziehung zueinander, da bringe ich wegen solcher Banalitäten keinen Knies rein.
Dafür nehmen sie aber auch etwas an und hören oft auf mich, wenn es wichtig ist.

...
 
Ich glaube nicht das das zitat von mir war, aber ich gehe vollkommen in die gleiche richtung wie cira.
 

Cira, aber so rum war es doch gar nicht.

Wenn ich Pyrrhas vorletzten Beitrag richtig verstanden habe, war es so:

Die Tochter kam mit gefärbten Haaren an, die Mutter sagte: "Die Haare müssen ab, das geht so nicht!" - Ich vermute, etwas ausführlicher, mit Erläuterung warum, wieso, weshalb.

Daraufhin ist die Tochter noch mit gefärbten Haaren weggelaufen.

Nach ner Stunde kam sie wieder, die Haare wurden geschnitten und es wurde nochmal drüber gesprochen, oder umgekehrt.

Sie ist also nicht als Reaktion auf das Haareschneiden wiedergekommen, sondern schon vorher, auf die bloße Androhung hin.

Als sie wiederkam, war sie aber mit dieser Entscheidung im Reinen, sonst wäre sie nicht wiedergekommen.

Was hättest Du gemacht, wenn sie sich die Haare ganz gefärbt hätte? Ihr eine Glatze geschnitten, weil es unbedingt eine Konsequenz geben muss?

Das steht doch eigentlich hier gar nicht zur Debatte, weil es nicht passiert ist.

Möglicherweise hat Pyrrha genau so reagiert, weil es problemlos und ohne größere Änderungen an der Frisur möglich war?

Aber ich habe gestern auch schon über diese Frage nachgedacht.

Ich hätte in dem Fall das Mädel zum Entfärben oder "in eine normale Haarfarbe Umfärben" zum Friseur geschleppt und ihr evtl. die Kosten dafür vom Taschengeld abgezogen.

Also, wohlgemerkt: Vorausgesetzt, es hätte vorher eine Absprache gegeben, wann und unter welchen Umständen gefärbt würde, und sie sie gebrochen hätte. Hätte es keine gebrochene Absprache gegeben, hätte ich wohl auch nichts dergleichen unternommen, sondern sie eben so rumlaufen lassen und nochmal sehr deutlich gemacht, warum ich das eigentlich nicht möchte... also, wenn es mir so wichtig wäre.

Ob es das ist, weiß ich übrigens noch gar nicht so genau. Nicht, dass ihr denkt, ich rede hier Pyrrha das Wort, weil ich gefärbte Haare so furchtbar finde. Da hab ich gar keine Meinung zu. Ich für mich mag sie nicht, aber muss ja jeder selbst wissen...

Aber was die "körperliche Unversehrtheit" angeht... so finde ich die Argumentation zwar einerseits grundsätzlich nachvollziehbar, aber andererseits ein bisschen realitätsfern. Eltern kleiner Kinder verstoßen ständig gegen die körperliche Integrität und Selbstbestimmtheit ihrer Kinder, und das muss auch so sein. Ich lass meinen Zweijährigen jedenfalls nicht auf die Straße laufen, nur damit er sich frei entfalten kann, und wenn ich es eilig habe und er lieber stehenbleiben oder in die entgegengesetzte Richtung laufen will, muss ich ihn mir auch manchmal einfach kurz unter den Arm klemmen. [Edit: Seinem Gebrüll nach findet er das schrecklich entwürdigend und furchtbar... kann ich verstehen, ändert aber nix an den Umständen.] - Sind die Kinder krank, muss Fieber gemessen werden, müssen Medikamente genommen werden, auch wenn das eigentlich keinen Spaß macht, und heute bei der U7 war ich zwar mitfühlend, aber abhören lassen musste sich der Muckel eben doch, wenigstens kurz. Im Auto müssen alle angeschnallt sein, und nein, bei mir sitzt kein Kind vorn, da diskutiere ich auch nicht. Und die Liste ließe sich sicher noch fortsetzen.

Das wird sicher immer weniger, je älter die Kinder werden, und die beginnende Pubertät ist ein Grenzbereich, wo Eltern und Kinder neu ausloten müssen, was geht und was nicht geht.

Und wo es sicher häufiger zu ähnlichen Situationen zwischen Eltern und Kindern kommt, weil das, was die Eltern an Eingriff eigentlich noch als normal empfinden, für die pubertierenden Kinder plötzlich zu viel (oder zu wenig oder zu was weiß ich) ist.

Ich habe eben mal versucht, zu überlegen, ob es ähnliche Fälle gibt, wo der Körper direkt betroffen ist, und wie ich da als Mutter reagiert hätte.

Also, von Haaren abgesehen wäre mir eingefallen: "Ohrlöcher oder Piercings stechen lassen" und "ein Tattoo".

Ohrlöcher habe ich mittlerweile selber, da hätte ich mich mit einem Verbot schwergetan. Finde das auch irgendwie nicht mehr zeitgemäß, hier herum kenn ich mehr Mädchen im Teenageralter mit Ohrlöchern als ohne.

Bei einem Piercing oder einem Tattoo hätte ich aber bei einer Zwölfjährigen darauf bestanden, dass es entfernt wird. Was nicht heißt, dass ich ihr dasselbe mit 16 immer noch verboten hätte, bzw. so extrem reagiert hätte. Aber Entscheidungen fürs Leben sollte man in dem Alter noch nicht treffen, das halte ich für falsch.

Und ja, da hätte - mit einer ausführlichen Erklärung, aber ohne Diskussion - meine Tochter sich mit abfinden müssen. Körperliche Unversehrtheit hin oder her, denn die war ja vorher damit schon aufgehoben gewesen.

(Und ich glaube, wenn das ein offizielles Studio gewesen wäre, wo das gemacht worden wäre, hätte ich den Inhaber angezeigt, oder ihm zumindest mal die Meinung gesagt.)

Ist vielleicht gut, dass ich keine Tochter habe...
 
Nachklapp: Dazu ist mir gerade noch was Interessantes eingefallen.

Eine Freundin von mir ist Lehrerin an einer Gesamtschule. Und da hat vor einiger Zeit eine Schülerin diversen Mitschülerinnen in der Pause auf dem Klo irgendwelche Piercings gesetzt, mit der Behauptung, sie habe da so einen Kurs gemacht... (die waren alle so 13, 14...)

[Anmerkung: Sie hatte wohl eher irgendwo gelesen, wie das geht.]

Naja, großer Aufstand, zumal sich mindestens eins bei einer Mitschülerin auch entzündet hatte.

Reaktion der Eltern der piercenden Schülerin (die nachher, als sie merkte, dass es Ärger geben könnte, die anderen auch noch bedroht hat, damit sie nix verraten), als sie benachrichtigt wurden, und mitgeteil wurde, dass ihre Tochter wohl ein paar Tage vom Unterricht ausgeschlossen sei: Was das die Schule überhaupt anginge, was die Schüler in den Pausen machten, die seien jetzt in einem Alter, wo sie Anspruch auf körperliche Selbstbestimmung hätten...

Ja, nee... ich weiß, dass das eine kritische Frage und ein sensibles Thema ist, und jeder seine Grenzen woanders hat, aber da geh ich nicht mehr mit.
 
Ich habs nochmal gelesen, es war für mich aber nicht rauszulesen, ob die Haare vor oder nach dem Weglaufen abgeschnitten wurden, ich bezweifle aber, dass das Kind mit sich im Reinen war, sondern denke eher, dass es ihr allein draußen, im Wald, unheimlich war.

Wie ich auch in meinem vorigen Post schrieb, Lekto, auf den Du Dich beziehst, die "Unversehrtheit" (falls man das so nennen kann) des Körpers, des Kindes, hat da Grenzen, wo es sich oder andere in Gefahr bringt. Dass man dann einschreitet ist einfach so selbstverständlich, dass ich die Beispiele als Nonsens empfinde, tut mir leid.

Und genau da ziehe ich die Linie.
Einem Kind, egal welchen Alters, gegen seinen Willen die Haare abzuschneiden, ist ein Übergriff, bei dem man dem Kind nicht anderes deutlich, als das man der Stärkere ist und es das Kind zu erdulden hat, nichts anderes.
Und wenn ich lese, andere hätten zum Rasierer gegriffen, fällt das auf jeden Fall unter Kindesmisshandlung und seelische Grausamkeit.
Nichts anderes hat der Vater getan, dessen 13 Jährige Tochter sich dann umgebracht hat.

Soweit würde ich bei Spitzen abschneiden selbstverständlich nicht gehen, aber es bleibt ein Übergriff.

Gerade solche Sachen wie Äußerlichkeiten auszutesten, gehören zu einer normalen Entwicklung, sie sind dazu da um sich abzugrenzen und zu zeigen, dass man neben der Tochter auch eine eigenständige Person ist.
Es zeichnet den Beginn der Pubertät und die Pubertät selbst ab und da muss den Eltern eben auch nicht mehr alles gefallen.
Wenn man dann etwas imstande ist unsinnige Reibereien vom Wichtigen zu trennen und seine Motive bei Verboten und Geboten zu überprüfen, brauchen Kinder in der Pubertät auch nicht so stark zu rebellieren und die Eltern infrage zu stellen.

Ich bin, wie viele andere sicher auch, in so einem (spießigen) Elternhaus aufgewachsen und habe das damals als sehr einengend und despotisch empfunden. Meine Meinung dazu hat sich auch heute noch nicht geändert, auch wenn ich manches heute besser nachvollziehen kann, andereres aber nach wie vor nicht und da gehören solche Dinge dazu.

...
 

Ich auch nicht und das erwartet auch sicher niemand.

Wobei ich ein kleines Piercing vom Fachmann gestochen nicht katastrophal finde und mich dazu wohl überreden lassen hätte.
Auf die Stellen könnte man sich einigen können und ich wäre mitgegangen.
Wäre mir persönlich lieber, als wenn dann sowas passiert.

Genau wie mit den Tatoos, die mir persönlich an Männern sehr gut gefallen.
Meine Söhne wissen das und auch, dass ich kein Problem damit hätte, wenn sie sich tatowieren lassen.
Dass sie damit wenigstens warten sollen bis sie 16 sind, haben sie verstanden und fanden es auch in Ordnung.
Mit dem Ergebnis, dass heute keiner von ihnen ein Tatoo, Piercing, Ohrloch oder sonstwas hat.
Eigentlich sind sie mir fast zu spießig. ^^


...
 
Naja, Tattoo mit Zwölf ist selbst mit Einverständnis der Eltern eine rechtliche Grauzone und seriöse Studios würden das nicht machen. Geht wohl rechtlich in die Richtung Kindeswohlgefährdung. Ohne Einverständnis der Eltern ist das strafbar, also da wäre wirklich mehr angesagt als dem Studio nur die Meinung sagen.

Ich würde ein Kleinkind niemals fragen was es für eine Frisur haben möchte, und wenn es Zeter und Mordio schreit weil Stillsitzen doof ist, es wird auch rumschreien wenn ich jeden Morgen die Matte kämmen müsste, die ich ja nicht abschneiden darf (es sei denn der Schopf ist ohnehin nur spärlich). Dann kämmt man also gar nicht und es gibt nur noch Dreadlock- Kids. Na gut. Hoffentlich schreit dann keiner wenns Läuse gibt.
Ist natürlich überspitzt, aber bis zu einem gewissen Alter ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass die Eltern über das Aussehen des Kindes entscheiden. Ob das mit 12 Jahren noch so ist, darüber kann man streiten aber gänzlich frei in den Entscheidungungen diesbezüglich sind die Kinder in dem Alter ohnehin noch nicht, nichtmal wenn es um Klamotten geht.
Und das ist doch normal und kein Eingriff in ihre Persönlichkeitsentwicklung.
 

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