Es gibt aber so etwas wie eine Maximalzahl an Patienten, die ein Arzt pro Zulassung annehmen
darf - das ist
alles budgetiert.
Der Arzt bekommt dann den Ärger mit der KV, weil er zu viele Patienten aufnimmt, er bekommt diese Leistungen nicht vergütet oder wird möglicherweise sogar (wenn es häufiger vorkommt) in Regress genommen.
Man kann auch von einem Arzt nicht erwarten, dass er quasi für umsonst arbeitet, oder sogar noch draufzahlt - man kann aber von einem Krankenhaus durchaus erwarten, dass die für die Nachsorge selbst Sorge tragen, bzw. dann eben zu einem anderen Arzt oder in eine Klinik überweisen, wo das geht.
Da es aber verschiedene Töpfe für die kassenärztliche und die Klinikversorgung gibt, ist das Ziel der Klinikbetreiber grade in den letzten Jahren vermehrt, solche Nachsorgeleistungen aus ihrem Budgetbereich in den der "niedergelassenen" Ärzte zu verschieben und sich so lästige Kosten vom Hals zu schaffen.
Wodurch gerade solche Spezialisten, aber auch Allgemeinmediziner förmlich mit Fällen überrannt werden, die man früher im Krankenhaus zuende behandelt (und halt noch paar Tage länger stationär behalten) hätte. Was man, wenn ich mich recht erinnere, im Grunde häufig auch immer noch müsste.
Aber aus Gründen der Gewinnoptimierung eben nicht mehr tut.
Früher war es zB wohl gar kein Problem, Schwangere mit frühzeitg geöffnetem Muttermund, die liegen mussten, das zuhause aber nicht können, ins Krankenhaus einzuweisen.
Im Moment werden die offensichtlich hier herum nach ein, zwei Tagen wieder nach Hause geschickt, mit der Anweisung, sich da hinzulegen, aber "täglich zur Kontrolle bei ihrer niedergelassenen FÄ zu erscheinen". Wie sich das mit dem "ständig Liegen" verträgt, wenn die Betreffenden zB kein Auto und eine halbe Stunde Anfahrt mit den Öffis haben, ist der
Klinik völlig egal.
Da packt man sich doch an den Kopf, oder?