Also, so, wie du Käthe beschrieben hast, war sie 8 Jahre lang relativ verträglich und hat nicht von sich aus andere Hunde gebissen, und auch nicht zurückgebissen, wenn sie angegriffen wurde.
ich kann nicht wissen, was sie die 8 Jahre vorher gemacht hat, denn wie ich eingangs des Freds (hoffentlich) schrieb, habe ich sie erst ein Jahr lang und zuvor gehörte sie laut TH jahrelang einer obdachlosen Dame, die sie mit Sicherheit gut behandelte. Mir scheint es unlogisch, daß man als illegaler Amstaff ohne MK in einer NRW-Großstadt auf der Straße Beiß-Allüren ausleben kann. Sie wurde eingezogen, da die Besitzerein (leider und natürlich vorhersehbar) trotz Fristsetzung keine Haltergenehmigung vorweisen konnte – so die TH-Mitarbeiterin, die Käthe betreute.
Punkt 2 ist die Spielzeug-Situation: Selbst wenn meine Bemerkung: Auch dreistes auf die Pelle rücken kann Aggression sein, hier vielleicht absolut nicht angebracht ist würde ich sowas gar nicht erst erlauben oder ermöglichen. Hier darf auch das Kind nicht mit dem Hundespielzeug spielen und der Hund nicht mit dem Kinderspielzeug.
Ich an deiner Stelle würde zusätzlich die Spielaufforderungen der Hündin unterbinden, wenn Karl eh nicht mit ihr spielen will ist das - wie rumliegendes Spielzeug oder Knochen - doch auch nur ein weiterer Streitpunkt und evtl. ist es schon ein wenig dreist von Käthe wenn sie ihn immer wieder nervt denn eigentlich sollte sich ein Hund merken können wer gern mit ihm spielt und wo man eins auf den Deckel kriegt.
es handelt sich hier nicht um Objektspiel mit Ball oder Stöckchen, sondern um soziales Spielen ohne Ernstbezug. Ich weiß nicht so recht, ob ich solche Aufforderung unterbinden soll.
Käthe ist darauf noch immer scharf, da sie ja Rudeltrieb hat. Sie spielt auch mit dem TH-Hunden beim Gassi-Gehen.
Der ehemalige HuFü, der letztes Jahr einige Monate hier wohnte, riet mir ab, sie immer wieder bei ihrer Spielaufforderung zu stören, da es ein Charakterzug von ihr sei, den man nicht schadlos unterbinden könne, zu mal er nicht schlecht sei.
Bei sehr schwierigen Hunden scheint sie eine geeignete Art zu haben, mit ihnen zurecht zu kommen. Es gibt einen Rüden, der gegen alle Hunde aggressiv reagiert und Hündinnen überhaupt nicht ausstehen kann. Sie hat sich im über einen langen Zeitraum so vorsichtig angenähert, daß sie jetzt mit ihm laufen kann als einziger Hund überhaupt. Bei ihdiesem macht sie nie Spielaufforderungen.
Von dem Lemmy wird sie auch dann aufgefordert, wenn sie groggy ist – er ist ein junger Hund und sie ist alt. Der läßt gleichfalls nicht ab in seinen Bemühungen und sie ignoriert diese lediglich, wehrt nicht ab. Dann läßt sie sich doch aufs Spiel ein und wenn ich sehe, daß es für sie zur Qual wird, weil sie zu müde ist, nehme ich sie heraus. Sie würde von sich aus nicht abbrechen. Das meine ich mit „Anfängerhund“. Man hat überhaupt keine Arbeit mit ihr da sie alles sehr unspektakulär selbst regelt.
Der Karl ist wesentlich imposanter. Er ist ein in-der-Tür-Lieger, ein Weg-Versteller, verteidigt unnachgiebig sein Heim gegen andere Hunde, die dort nicht hinein dürfen und bei den THG-Hunden kann ich ihn nur zu ausgewählten Hündinnen mitnehmen.
Zwar ist er zu allem Menschen oberflächlich freundlich und gibt von sich aus Pfötchen, will aber nicht mehr mit ihnen zu tun haben. Er geht mit niemandem Gassi, außer mit der Familie. In der Familie ist er ein toller Hund, der sich allerlei merkt, was gut ankommt und das auch immer wieder anbringt – wie ein Familienclown. Objektspiel macht er ausschließlich mit mir. Ist die Käthe dabei, so muß er gewinnen und sie läßt ihn gewinnen, benimmt sich nach den Erfahrungen der ersten Wochen frühzeitig defensiv (self-handicaping ?).
Der HuFü sagte seinerzeit, daß er im Umgang mit anderen Hunden (das war jetzt nicht nur auf die Käthe gemünzt, sondern schon zeitlich vorher) an der Grenze zur Asozialität laboriere. Eine Begebenheit dazu war, daß er beim Raufen mit dessen Hündin, die auch ein Kaliber war -merkwürdigerweise raufte er mit dieser immer wieder, daw war aber nicht ohne Ernstbezug- als sie ihn auf den Rücken gelegt hatte und sie sich abwenden wollte, er aus dieser Position nach ihr schnappte.
Er meinte, daß die Käthe zwar noch sehr vorsichtig, da noch neu sei, aber sich wahrscheinlich später nicht mehr alles von ihm bieten lasen würde, da sie keinerlei Angst oder gar Fluchtverhalten zeige (das war nur einer der Gründe). Jo, und das ist jetzt so.