Autos jagen

Hallo,

ich bin ja schon ein wenig an Hetzspielchen von meinem Plüschmonster gewohnt.
Fahrradfahrer und Menschen haben wir ganz eingestellt, und wenn sie doch mal ansetzt auf ein Fahrrad kann ich sie aus egal was für einer Entfernung abrufen.
Aber das ist gsd selten. Aber seit 4 Wochen setzt sie auf Autos an, das nervt unendlich.
Vor allem kommt mir das so vor als könnte der Hund nix dagegen tun.
Wir gehen durch die Stadt und bei "jedem" Auto was vorbeikommt zuckt der Hund(wie reflexartig) wie blöd nach vorne. An der Leine versteht sich. Leinenruck(sogar mit Sprenger) und verbalmassnahmen ob freundlich oder massregelnd gehen ihr sonstwo vorbei.
Und das nachdem ich ihr das Ziehen abgewöhnt habe, im Schweisse meines Angesichts. Alles im Ar.. .
Heute sind wir so 100m vor dem Ausgang vom Park, nach 2,5 Stunden Rennen Schwimmen etc. Hab gedacht, so das Schlimmste ist aus der Batterie raus.
Da hechtet die los in Richtung Straße hinter nem Auto her, ich hab sie nicht mehr gesehen, Abrufen ging nicht. Ich stand da mit weichen Knieen und harrte der Dinge die jetzt passieren. War nix und Hund kam nach 45 Seks zurück.
Der Unterschied zu den Fahrrädern ist, man kann nicht vorausschauend laufen, es funktionieren keine Ablenkspielchen, ich kann mich mit Beute nicht interessanter machen als die Autos.
Hat das jemad schonmal gehabt?

oh jaaa, allerdings wohnen wir ländlich, da hält sich die Automenge in Grenzen -
und es hat sich bei ihr nach und nach eingeschlichen. Als mir die Dicke dann aber bei einem Spaziergang auf einem Feldweg oberhalb einer Straße plötzlich durchging und Richtung fahrender Autos über den ganzen Acker gerast is, is mir auch das Herz fast stehngeblieben - sie hat gsd. noch rechtzeitig gebremst und kam zurück- endgültig als Fall für die SL. Wobei die natürlich nur auf Feld und Wiese zum Einsatz kam, wenn irgendwo eine Straße in ahnender Nähe war. Erst hab ich versucht, Straßen zu meiden und bin nur noch in der tiefsten Pampa mit ihr gelaufen, das hilft aber nich, davon wirds nicht besser. In ihren besten Zeiten wollte sie los, wenn die Auto so groß wie Maikäfer am Horizont waren. Dann bin ich mit ihr jeden Abend an der Straße gelaufen, mit der kurzen Leine und Leckerchen, anfangs war das seeehr stressig, für beide wohl, aber langsam hat sie kapiert was ich von ihr will. Ich hab mich auch mit Superlecker (war gekochtes Fleisch in unserem Fall) an die Bushaltestelle gesetzt und wir haben Autos beobachtet.....(ich will nich wissen, was die Leute dachten) Inzwischen kann ich sie auf Nebenstraßen bei uns hier ohne Leine laufen lassen, sie kommt her, wenn ein Auto kommt - sprich, wir haben keinerlei Probleme mehr, aber wie gesagt, hier is auch nich so viel Verkehr wie in der Stadt.

hmmm, wenn sie auf Leckerchen und Spielzeug nicht reagiert ,würde ich das ganze weit genug entfernt von den Autos erstmal probieren, vielleicht gibts ja einen Weg mit Blick auf ne Straße? So, das Hundi die Autos noch nicht "gefährlich" erscheinen und was auch ganz wichtig is, versuch, dich zu entspannen. Weil vor lauter lauter zoppelt man nämlich an der Leine rum und Hundi weiß sofort, aaaahh, es geht los. Mir hat dabei ein Geschirr wunderbar geholfen, das vermittelt mir Sicherheit, das ich sie jederzeit, wenns sein muß, im "Griff" haben kann.

Ja, ich kannte einen Mali-Rüden, der das gemacht hat. Bei ihm hat die Halterin nach monatelangem Leinenzwang/ SL-Training mit TT erfolgreich eine Blockade gesetzt. Ein Jagdhundmix mit identischen Problemen wurde auch auf diese Weise "geheilt". Ein anderer Hund wurde überfahren, bevor die Verzweiflung groß genug für's TT war.

Sorry, aber bei mehr als spielerischem Hinterherhetzen weiß ich auch nix Sinnvolles außer SL-Training oder TT. Und der übliche Zusatz: Wenn ansonsten im Hund/Halter-Team alles stimmt und der Hund in anderen Trieblagen einen super Gehorsam hat.
Bin wie immer gespannt auf Alternativvorschläge .

LG
Mareike

PS: Könnte es sein, dass Du Deinen Hund evtl. übertrainierst und ihn dadurch noch mehr aufdrehst, statt ihn "runterzufahren"?

Hallo!

Übe doch an soetwas wie einer Autobahnbrücke erst einmal auf Abstand. Wichtig ist, dass du nicht noch mehr Stress reinbringst, durch Rucken oder Schimpfen. Sei die Ruhe selbst, Leine nicht zu lang und belohne sie für jede Aktion zu dir hin mit sehr, sehr leckeren Leckerchen.
Ziel ist es erst einmal, dass sie statt nach vorne zu preschen, sich nach dir umsieht, du kannst ihr dann sagen, was sie tun soll.

Klappte bei mir sehr gut von hysterisch kreischendem Hund zu mit Blickkontakt vorsitzendem Hund.

knupsel

Manchmal denk ich das Unheil sucht sich einfach neue Kanäle.
Weil in allem anderen wirds eigentlich langsam aber stetig besser.
UO etc. der Hund ist auch insgesamt viel weicher und umgänglicher geworden.
Hat jetzt auf Fliegen fangen umgeschult.
Gehorsam bezgl Abrufen ist völlig ok 93%. Ohne Autos wird auch die Leine nicht mehr
stramm beim "Spazieren" (Hund ist ja fast überall dabei)
Aber die Autos sind ein spezieller Reiz, haben wahrscheinlich genau die richtige Geschwindigkeit für den Trieb, die dreht den Kopf nach hinten und wenn sie auf unserer Höhe sind lässt sie die Pfoten qualmen, auf der Stelle. Es ist auch nicht immer gleich schlimm. Ich mach jetzt immer ne ignorante Kehrtwendung wenn das passiert.
Manchmal auch bevor das Auto da ist, hab gedacht so krieg ich die Autos irrelevant.
Aber an ner vielbefahrenen Straße nutzt das nicht.

@bones wahrscheinlich ist das nicht mehr als spielerisches Hinterhetzen, aber die Gefahr ist diesselbe, und was vielleicht dagegen spricht "Spiele kann ich jederzeit abbrechen" Das mit den Autos ist wackelig. 3x kommt sie 2x nicht.
1x reicht um überfahren zu werden.

Echt schade ist das, bevor das durchbrach hab ich sie in unbefahrenen Straßen von der Leine gelassen und sie hat vor jedem Boardstein bilderbuchartig abgesessen, oder gequietscht bis zum Kommando "Rübber"
Aber vielleicht ist das ja auch irgendwann wieder vorbei