Ausgemusterte Polizeidiensthunde?

hall, hatte gerstern schon mal geatwortet, leider ist dabei mein Compi abeschmiert.
Ja, ich habe auch so einen "ausgemusterten", der ist gar nicht PolH geworden, weil er eine Prüfung 2x vermasselt hat (läßt beim Beißen wieder los). Dieser Hund gehörte privat einem Pol, der ihn wohl auf eigene Kosten erworben hat, ihn ausbilden ließ, um ihn dann an die Behörde zu verkaufen. Aus meiner Sicht hätte diese Hund alle Anlagen gebhabt, aber er ist ein Spätzünder und manchmal etwas unsicher. Statt ihn langsam zu fördern, hat man versucht, es mit Gewalt in ihn reinzuprügeln - das musste natürlich nach hinten losgehen.....
Ich habe dies alles erst später erfahren- als ich den Hnd bekam, wurden mir dicke Lügen aufgetischt (Privathund- kann sich wegen Dienst nicht mehr ausreichend kümmern, etc Der Hund war nur als Arbeitsgerät und Zukunftsinvestition betrachtet worden- als er nicht das brachte, was er sollte, hat der Halter direkt das Interesse an ihm verloren- er war richtig verhungert mit Zahnbelag und verdreckten Ohren, als ich ihn bekam. Ich gehe davon aus, dass die meisten DHF auch eine Liebe zu ihrem Tier entwickeln, aber dieser gehörte sicher nicht dazu.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass auch diese Hunde einen "Pensionsanspruch" haben sollte, da sie ihr Leben und Gesundheit genauso hinhalten wie ihre Führer. Hierfür sollten Mittel bereitgestellt werden.
Was die Vermittlung in private Haushalte angeht, sshe ich halt ein Problem (was ich auch selber habe Die Hunde sind auf Mannschärfe ausgebildet und das kann dazu führen, das Besucher etc. halt doch gebissen werden. Unser Hund hat, seit er hier ist, einen extremen Territorialtrieb entwickelt. er chillt richtig aus, wenn z.b Post oder Paketdienst vor der Tür stehen und ist ddann auch nicht mehr richtig ansprechbar, ich bin sicher, dass er z.B. in eine familie nicht richtig integrierbar wäre. Auch ein Th würde mit ihm unglücklich, weil er immer wieder zurückkäme, wenn er anfängt zu beißen.
Ja, das ist ein weites und schwieriges Feld....
Nachdenkliche und traurige Grüße, maike

Drum sag ich ja, kommt aufs Bundesland an. Möglich ist es jedenfalls schon, einen Hund ohne Schutzhundausbildung im Dienst zu haben, man denke an Bloodhounds bei der Leichensuche oder den Cocker oder Zwergschnautzer beim Zoll.
Üblich ist aber nach wie vor, die Spezialausbildung erst dann zu forcieren, wenn der Hund eine Schutzhundausbildung hat.
Zu den SEK-Hunden: Die sind halt einfach knalle. Razzia bei einer kriminellen Vereinigung: Tür auf, Hund rein, Tür zu. 5 Minuten warten und dann einsammeln was übrig ist (von den Bösen, nicht vom Hund)
Thema Gewalt in der Ausbildung:
Wenn eine Behörde einen Hund kauft und (siehe oben) erstmal Kosten entstehen, hat der Hund gefälligst auch so schnell als möglich einsatzfähig zu sein. In der Regel bleiben dem neuen HF 4-6 Wochen bis zu ersten Kobtrolle über die Einsatzfähigkeit. D.h. Du kriegst einen Hund (zwischen 15 Monaten und 3 Jahren) von dem Du nichts weißt, außer, daß er scheinbar gut genug war um überhaupt angekauft zu werden. Dann hast Du 4-6 Wochen Zeit um: den Hund kennenzulernen, eine Bindung aufzubauen, mit dem Hund in Fährte, Unterordnung und Schutzdienst zu arbeiten. Am Ende dieser Zeit steht dann eine Prüfung, bei der der Hund eine VPG2 Fährte suchen MUSS, eine Unterordnung mit allen Elementen einer VPG3 zeigen MUSS (Bringen, Sitz und Platz aus der Bewegung, Steh, Steilwand, Meterhürde aus Drahtgeflecht...) und einen Dienstorientierten Schutzdienst zeigen MUSS. Da bleibt nunmal oft keine Zeit für irgendwelche Spirenzchen. Auf Lehrgang werden die Hunde mehrere Stunden am Tag voll belastet, alle drei Sparten, oft mehrmals. Auch mental absolut hart für die Hunde, deswegen fallen ja auch soviele durch. Gibt einige, die sich bei der Ankaufsuntersuchung gut zeigen und am Ende der Probezeit nervlich oder körperlich am Ende sind.
Übrigens: Hunde speziell dazu aufzuziehen um sie an Behörden zu verkaufen, ist rein Wirtschaftlich totaler Blödsinn. Aus finanziellen Gründen macht das niemand. Im Durchschnitt werden für Diensthunde 1500 Euro gezahlt, auch hier gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Behörden. Dafür einen Welpen großzuziehen und auszubilden rentiert sich nicht, es sei denn Du hast einen absoluten Crack für den dann mehr gezahlt wird oder verkaufst ins Ausland. Aber der Markt ist heiß umkämpft.