Wie verrückt sind die Leute heutzutage?
Der Anwalt ist ja denke ich klar. Ansonsten finde ich sehr gut, dass Du mit Hund in ihrer Wohnung warst (wenn ich das richtig verstanden habe). Das zeigt ja doch dem Laien, dass der Hund nicht in böser Absicht an ihr hoch gesprungen ist.
Wenn Du Dir sicher bist, dass Dein Hund bei einer erneuten Begegnung ruhig und gesittet bleibt, würde ich die Frau mit Hund, einpaar Blümchen und einer Schachtel Pralinen besuchen.
Ich persönlich wäre an Deiner Stelle aber vorsichtig damit, wie ich der Dame begegne. Wenn Du das Gefühl hast, dass sie eine nette Person ist, die aus Mitleid eine Anzeige zurück nimmt, würde ich auf die Tränendrüse drücken und alles geben.
Wenn Du aber im Gegenteil das Gefühl hast, dass sie eine kalte und unbarmherzige Trulla ist, würde ich im Gegenteil die Tränendrüsentaktik unterlassen, weil sie sonst den Eindruck bekommen kann, dass Du Dich nur um Deinen Hund sorgst, aber Dir der Rest egal ist.
Ich kann mir vorstellen, dass man ihr beim Arzt oder von der Krankenkasse aus gesagt hat, dass sie unbedingt eine Anzeige erstatten soll, damit die Behandlungskosten vom Hundehalter bezahlt werden. Ich glaube daher eher nicht, dass sie die Anzeige zuruck nehmen wird. Wahrscheinlich hat sie (zu unrecht) Angst davor, selber für die Kosten aufkommen zu müssen, wenn sie keine Anzeige erstattet.
Ich persönlich würde deshalb weniger als Gegenpartei bei der Frau auftreten, in dem ich sie von einer Rücknahme der Anzeige überzeugen will, sondern mehr als Verbündeter, der natürlich auch will, dass sie keine Nachteile hat, aber auch darum bittet, dass sie ebenfalls fair bleibt und aussagt, dass der Hund nichts Böses wollte, wenn man nachfragen sollte.
Wie alt ist die Frau eigentlich? Wenn es eine ältere Dame sein sollte, ist es sicher auch nicht verkehrt mit den Angehörigen Kontakt aufzunehmen und sich auch dort nett zu präsentieren. Die Angehörigen haben auf ältere Leute einen großen Einfluss. Den Angehörigen könnte man eventuell dann eher erklären, dass sie die Anzeige zurück nehmen, weil es alles nur verkompliziert und nicht nötig ist.