Aber es ist bezeichnend, daß die HFS-Befürworter auf ganz konkrete Fragen nicht eingehen.
Genau so sieht es aus. Einzelerlebnisse, die ja durchaus nervend für denjenigen sein können, so sie denn wirklich zutreffend sind, werden unreflektiert als generelle Situation in Deutschland dargestellt, was so einfach nicht stimmt. Selbst viele langjährige Soka - Halter sagen, daß sie die Anfeindungen gegenüber der Zeit von 2000 - 2003 nicht mehr als so schlimm empfinden und arrangieren sich notgedrungen damit. Wenn nun einige Einzelerlebnisse herangezogen werden, um eine Massnahme, welche letztendlich alle Hundehalter treffen soll, zu rechtfertigen, ist das unseriös und so nicht zu begründen.
Wie Matti schon ausführte, alles eher "Ärgernisse" aber noch meilenweit von gefährlichen Situationen oder gar Beissunfällen entfernt, um die es hier ja geht. Wir reden über einen Schein, der de Rasselisten auch argumentativ (praktisch versagt er sowieso) ablösen soll. Und da sehe ich nicht eine plausible Begründung. Es wird, im Gegenteil, versucht, praktisch bewährte Sachen, von denen ich eigentlich dachte, daß sie das Ziel aller klardenkenden Hundehalter sein sollten, herunterzuspielen oder zu negieren. Das da teilweise hanebüchene Argumente herbeigezerrt werden, scheint nicht zu stören.
Die Propagandisten des ominösen Scheines sind offenbar täglichen Anfeindungen ausgesetzt, wenn man ihren Ausführungen Glauben scheinken kann. Dies führt zur Frustration und zum Wunsch, daran etwas zu ändern. Soweit so gut. Nur spinnen wir den Gedanken mal weiter, was soll sich konkret an der Wahrnehmung der Sokas ändern, denn das scheint ja das Hauptproblem zu sein, wenn ein "HFS" existiert?
Werden dann plötzlich die Leute und Medien nicht mehr von Kampfhunden reden?
Das ist doch wohl illusorisch.
Wird man seitens der Bevölkerung z.B. den Bullterrier dann über Nacht anders betrachten und einordnen? Wird auch nur ein Problem in dieser Richtung gelöst?
Das man vorbeugend keine Beissunfälle verhindern kann, ist eine logische Geschichte, die jedem einleuchtet, der schon einmal einen WT oder die Sachkunde absolviert hat. Momentaufnahmen und theoretisch erworbenes Wissen werden nicht ausreichen, um jegliche Situation einschätzen zu können. Mache ich z.B. mit einem Kangal einen WT im fremden Gebiet (was ja die Regel ist), wird der ohne Probleme bestanden werden, da können 10 fremde Hunde auftauchen. Er wird eher defensiv und durchaus im Sinne des Tests reagieren. Gehe ich nun von dem Trugschluss aus, das klappt prima, wird es spätestens im eigenen Revier, das durchaus auch eine Hundewiese sein kann, die ab und zu besucht wird, krachen, wenn "Fremde" auftauchen. Da kann ich nichts erziehen oder sozialisieren, das ist so! Theoretisches Wissen in so einem Umfang, bezogen auf sämtliche Eigenarten und speziellen Bedürfnisse der zahllosen Rassen zu vermitteln, ist ein Unding und wird ja selbst von den Scheinverfechtern so eingeschätzt (Stichwort "Basics"). Also was soll dieser nutzen, wenn es um die Verhinderung von Beissunfällen geht, die ja letztendlich die Rasselisten begründen?
Wir reden hier
nicht über eine Sachkunde, die dem Hund zu Gute kommt, über Haltungsbasics und Grundlagen, die eigentlich jeder HF haben sollte und wenn nicht, ist es sehr leicht möglich, sich diese anzeignen. Steht in jedem Hundebuch und in so ziemlich jedem Forum.
Wir reden über einen theoretischen Schein, der Basics vermittelt und damit Beissunfälle verhindern soll!
Ein Unikum und nicht wirklich ernst zu nehmen.