Alltagsrassismus: Polizei benutzt Wort "Mohrenkopf"

Zum Thema: "Man kann es nur falsch machen, und wenn's schon doof läuft, läuft es richtig doof", mal einen weiteren Schwank:

Bei einem früheren Arbeitgeber meines Mannes ging am späten Vormittag immer jemand mit nem Obstwagen durch die Büros und versorgte die Mitarbeiter auf Firmenkosten mit Obst.
Nun war es aber so, dass, bis er dort im (Großraum)-Büro ankam, regelmäßig fast nur noch Bananen übrig waren.

Also versammelten sich alle Mitarbeiter des Büros in der Mittagspause täglich zum großen Bananenschalen-Wurfwettbewerb. (Bananenschale in Papierkorb aus festgelegter Entfernung nach festgelegten Regeln).

Sie hatten bald auch ne Rangliste, man konnte auf den Jahresbesten tippen - und sie hatten alle "Starternamen" aus dem Film "Planet der Affen".

Das lief tatsächlich mehrere Jahre.

Und irgendwann in dieser Zeit bekamen sie einen neuen (Schwarzen) Kollegen aus Kamerun.

Der GG erzählte mir das, und auch, dass er das Gefühl hatte, dass der den täglichen Banananschalenwurf nicht toll fände.

Wozu ich sagte, klar - der weiß ja auch nicht, wie lange ihr das schon macht. Es wäre vermutlich geschickter gewesen, das erstmal zu lassen.

Oder ihn einzuweihen, ihm das genau zu erklären und ihn direkt einzuladen, keine Ahnung. Was soll der denn denken, was ihr da macht?

(Ich meine, sogar ich Pienzchen weiß, dass Schwarze Fußballspieler regelmäßig mit Bananen beworfen und mit Affengeräuschen traktiert werden... aber - Männer halt... die hatten darüber bis dahin ganz offenbar nicht weiter nachgedacht, dass man ihr Spiel so auffassen könnte)

Naja, die Lage war direkt verfahren. Sie haben ihn dann angesprochen und er meinte nur, nee, nee, alles okay...

(Ich kann nur raten, dass es ihm vielleicht zu müßig war, sich das anzuhören oder zu diskutieren, was auch immer, zumal er noch nicht so gut Deutsch sprach und nicht alle Kollegen Französisch -bei Englisch haben sie sich wohl in der Mitte getroffen, aber so oder so gab es eine Sprachbarriere.).

Jedenfalls hat er selbst noch in der Probezeit wieder gekündigt, mit der Begründung: Fühlt sich nicht wohl, vermutet rassistische Tendenzen im Team, es passt für ihn einfach nicht.

Ich weiß nicht, ob da Kollegen gemeint haben, er stellt sich nur an - wie ich es mitgekriegt habe, tat das den meisten Leuten im Büro eher leid, weil sie den deutlichen Eindruck hatten, sie hätten es verbockt.

Andererseits war es ihnen aber auch nicht möglich, das irgendwie aufzulösen, weil er ja nicht drüber reden wollte. Aus seiner Sicht durchaus verständlich, aber so kommt man dann eben halt auch nicht zusammen.

Edit: Aber möglicherweise war das für ihn eh zu spät. Ich will damit auch nicht sagen, dass er hätte das "akzeptieren" müssen. Mir ging es darum, dass das eine Situation war, wo durch ungeschicktes Verhalten direkt das Tischtuch zerschnitten war und niemand das mehr hätte ausgleichen können.
 
Ja, aber am Rassismus würde es nicht scheitern.

Das aber auch nur, weil es eben einen Wandel gibt. Wenn alles immer so geblieben wäre, wie es war, weil das eben immer schon so war usw. usf., könnte ein blackgefacter matti mit absolviertem Golf-Schnellkurs auch heutzutage noch nicht POTUS werden.
 
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