Jaaa, aber wenn sich jemand mit 40 Jahren noch so verhält wie vor der Pubertät, wäre das schon grenzwertig an debil.
Debil bedeutet in den geistigen Fähigkeiten eingeschränkt...und das wäre es.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich kenne einen solchen Fall, wo es sich - mutmaßlich durch eine Meiningitis im Kindergartenalter - so verhält, und das ist teils wirklich schwierig. Die Person lebt nicht im betreuten Wohnen o.ä., sondern führt ein "ganz normales" Leben mit Arbeit, Ehe etc.. Auch wenn sie die Schule vorzeitig ohne Abschluss verlassen hat, um arbeiten zu gehen, hatte sie bis zur Rente immer Arbeit. Aber bestimmte Sachen (maß- und sinnvoll einkaufen, nicht nur, weil etwas günstig oder so schön ist, Dinge im Internet bestellen, sich bei Konflikten mit Leuten direkt auseiandersetzen und dabei beim Thema bleiben, die eigenen Finanzen verwalten) funktionieren alleine, ohne Hilfe von Dritten im Hintergrund, einfach nicht, weil oft emotional, aus dem Bauch heraus gehandelt wird und die Konsequenzen tatsächlich nicht überblickt werden können.
Oder auch alleine mit dem Zug irgendwohin fahren. Geht nicht, wegen Reizüberflutung,edti - und dann völlig kopflosen Panikreaktionen, die so an und für sich in den Kofschüttelthread gehören würden.
Zwischendurch war es aufgrund einer weiteren Erkrankung mal noch ausgeprägter (da ging es vom emotionalen/affektiven Verhalten eher bis auf's Grundschulalter zurück) - und das war nicht mehr bloß "Man muss es zu nehmen wissen", das ging (mir) wirklich an die Substanz. Da ging es dann darum, dass eine Person von paarundfünfzig beim Anblick eines Karnevalswagens jubelnd auf die Straße, um's Haar vor ein Auto hüpft und an die Hand genommen und streng ermahnt werden muss, auf dem Gehweg zu bleiben etc.
Wohlgemerkt: Kognitiv, also in Sachen Lesen, Schreiben, Rechnen etc., war alles okay oder zumindest im Normbereich, auch da noch. Aber von der geistigen Reife oder Entwicklung, oder wie auch immer man es beschreibt, wurden bestimmte Schritte nie gemacht, und das wird wohl auch nicht mehr (oder halt nur in sehr eingeschränktem Maße) passieren - und einige waren dann sogar noch verloren gegangen. Das hat sich aber zum Glück wieder ganz gut gegeben.
Was ich aber schreiben wollte, ist, dass meines Erachtens durch diesen "unreifen Geisteszustand" das, was an kognitiven Fähigkeiten da ist (also, die Fähigkeit, Wissen zu erwerben und zu verwerten), halt nicht optimal, sondern teils nur eingeschränkt genutzt werden kann. Weil die Konzentrationsfähigkeit fehlt, die Einsicht, warum es jetzt nötig ist. X, Y oder Z zu lernen oder zu machen, und auch ein gewisses Durchhaltevermögen, und weil die Umwelt ja vom Lernverhalten einer erwachsenen Person ausgeht und mit dieser Erwartung den betreffenden dann oftmals, ohne es zu wollen, schlicht überfordert, sodass bei dem dann gar nichts mehr ankommt.
Insofern würde ich Crabat tatsächlich Recht geben.
Und beim Kind 1 ist es ja so ähnlich. Der ist intelektuell sehr gut unterwegs, da gibt es gar nichts. Von der
emotionalen Entwicklung ist er aber immer noch 2, eher 3 Jahre zurück, und darum hat er davon nicht so viel. Weil die Konflikte, die er jetzt als Achtjähriger hat, seinen "fünf- bis sechsjährigen Emotionen" so zu schaffen machen und sie im Grunde überfordern, dass für alles andere nicht mehr viele Kapazitäten frei sind.
Und grade Affekte und Emotionen sind Aspekte unserer Persönlichkeit, die wirklich stark von Hormonen mitbeeflusst werden.