Ach wenn ich doch nur mutig wär.....

Hi,

wie Ihr ja wisst, nehm ich immer mal wieder nen Notfall in Pflege.
Eigentlich klappt immer alles und ich habe wenig Probleme. Die Hunde sind auch toll, nur ich hab ne Macke.

Ich trau mir meist erst seeeeeehr spät zu, die Hunde abzuleinen. Immer hab ich Angst es passiert was. Sind ja nicht meine Hunde und wie soll ich verantworten, das ihnen etwas passiert ?
Durch ne Flexi und viele, lange Spaziergänge haben die Hunde Auslauf satt, dennoch müssen sie ja auch mal ohne Leine laufen. Bei Charly, dem kleinen Beaglemix ging garnix. Der haute sogar den Besitzern einmal ab. Buddy und Hunter hab ich ja irgendwann nach 2 Monaten ohne Leine laufen lassen.
Am Di. hab ich für 6 Tage nen Berner Sennen Mix aufgenommen, da Frauchen nach Spanien geflogen ist. Sie meinte ich könne ihn ruhig ohne Leine laufen lassen ( sie nimmt ihn immer ohne mit raus ), der würde mir nicht weglaufen. Ich konnte nicht über meinen Schatten springen *seufz*. Bruno steht auf Hasen, wie ich festgestellt hab. Was wenn er denen einfach hinterher geflitzt wäre ?
Da ich Bruno wohl noch öffter bekomme, werde ich mich mit ihr einfach mal treffen und beobachten, wie sie das macht und sich verhäkt. Da kann ich ja nur lernen.

Wie werd ich bloss diese blöde Angst los ? Zum Mäuse melken. Wenn ich nen Pflegehund ableinen will, bekomm ich nen Herzkasper. Kann doch wohl nicht wahr sein.

Hat wer nen Tip ?

Hallo!

Also solange ich mir unsicher bin, bleibt der Hund an der Leine, aber ich benutze dann recht schnell eine Schleppleine. Die kann man dann ja auch mal fallen lassen und Hundi kann rennen wie er will, ich habe aber doch noch relative Sicherheit...
Ein Verein von dem ich Pflegehunde habe besteht darauf, daß der Hund an der Leine bleibt.

LG Biggi und Monty

Hi.

Ich bin in der Beziehung genau so.
Jago ist jetzt seit April hier und bisher habe ich ihn genau 1 x ohne Leine laufen lassen.
Weil ich dachte, er wäre soweit.
Die ersten 30 Meter ging es gut - er entfernte sich nicht weit und hat mich sogar gesucht, wenn ich mich hinter einem Baum versteckt hatte...

Ich war total happy, das sah alles super toll aus. Er ging nicht weiter als 15 Meter von mir weg, guckte sich ständig nach mir um, folgte Kehrtwendungen und Richtungswechseln selbstständig, kam auf Ruf und wurde dann mit Futter belohnt.

Aber dann wurde er "mutiger", trabte einfach los, bekam Wildgeruch in die Nase und startete mit Ohren auf Durchzug durch.

Nun mögen mache sagen: "Das passiert schon mal, der kommt ja wieder" - aber für mich persönlich ist das ein absolut untragbarer Zustand, wenn der Hund unkontrollierbar herumrennt. Das geht bei mir überhaupt nicht!

Fazit: Er entfernte sich auf ca. 100 Meter, ich brüllte, rannte in die andere Richtung - irgendwann kam er dann, wollte aber direkt an mir vorbei laufen und wieder durchstarten aber ich konnte ihn packen.

Seitdem: Leine oder Schleppleine - ohne Ausnahme.
Klar, möchte ich ihn gerne mal rennen lassen oder mit anderen Hunden toben lassen... aber das Risiko, dass er dann doch abhaut ist mir einfach zu groß.

Ich weiß, dass er Wild und Katzen jagt, dass er hinter Eisenbahnzügen und LKWs her will... und ich weiß auch, dass ein Zaun bis 1,30 m auf seinem Weg ihn nicht aufhalten würde... das Risiko ist mir im Moment noch zu groß. Und das, obwohl er mein Hund ist.

Seinen Auslauf bekommt er jetzt zusätzlich zu den Spaziergängen dadurch, dass er am Fahrrad (angeleint) rennen darf - das lastet auch aus.

Einen Pflegehund, den ich nur kurz bei mir hätte - bei aller Liebe, den würde ich niemals von der Leine machen!

Ich bin in der Beziehung eh übervorsichtig.
Yembi und Trux laufen (liefen) viel ohne Leine - aber grundsätzlich nur da, wo sie nicht außer Sicht geraten können und wo ich die Gegend genau überblicken kann (Wild, andere Hunde, etc.). Selbst an einsamsten Waldwegen nehme ich sie vor Kurven etc. an die Leine.

Auch wenn da tausendmal keiner gekommen ist, genau in dem Moment, an dem ich mit den Hunden da lang stratze und mir denke "hier ist noch nie jemand lang gekommen, lass sie mal laufen" - genau in diesem Moment kommt uns genau da plötzlich eine Nachbarin mit der Erzfeindin meiner Doggies entgegen...

Mir ist sowas schon so oft passiert, dass ich die Hunde inzwischen lieber einmal zuviel anleine als dass hinterher doch noch mal was passiert.

Gruß
tessa

Alex, mach es so wie bisher, handel nach Deinem Bauchgefühl - wenn Du Dir sicher genug bist, den Hund abzuleinen, dann wirst Du es auch tun. Solange Du ein ungutes Gefühl dabei hast, laß es.

Alex,

ich kann Dich verstehen. Ich hätte da auch arge Probleme.

gruß nelehi

Kann Dich auch verstehen.

Als ich meinen ersten Pflegehund von FFF hatte, habe ich mich auch nicht getraut ihn von der Leine zu lassen, obwohl er total auf mich fixiert war.

Bei Maja habe ich es dann nach einiger Zeit auch mal ohne Leine versucht und sie ließ sich auch abrufen (vielleicht lag es aber auch an Shila, da sie zu mir gerannt kam). Ich hatte dabei auch immer ein komisches Gefühl.

Ich würde mich auch auf dein Bauchgefühl verlassen. Lieber länger an der Leine, als das der Hund wirklich mal eine Biege macht...

Ich kann Tessa nur voll und ganz zustimmen.

Lieber zu vorsichtig als sich sein ganzes Leben lang Vorwürfe machen...

Vor allen Dingen weisst du bestimmt auch, dass genau die Leute die dir vorher sagen: "mach ihn nur ab, da passiert nix, wir machen dir auch keine Vorwürfe.....", diese Leute fallen über dich her, wenn`s dann doch passiert ist und dann heisst es: "wie konntest du nur, wie kann man nur so verantwortunglos sein...."

Nene, lass Hundchen lieber bisschen länger an der Leine und schon deine Nerven

LG
Patricia

Ich denke auch, dass Du vollkommen richtig handelst! Man kann besser zu vorsichtig sein, als leichtsinnig! Ich wäre glaub ich genauso bei Pflegehunden! Mach ruhig weiter so Süße!

Schön zu lesen das auch Andere nicht so mutig sind. Ich könnte einfach nicht damit fertig werden, wenn meinen Schützlingen etwas zustößt.
Ich werd mich einfach mit Brunos Frauchen mal treffen und beim nächsten Mal darf er ( das lass ich mir schriftlich geben ) evtl. dann auch ohne Leine mal laufen.

Danke. Ich fühl mich schon etwas besser.

Marion schrieb:

Lieber zu vorsichtig als sich sein ganzes Leben lang Vorwürfe machen...

Zum Vergrößern anklicken....

Yo.
Mir als Besitzer wäre es lieber, mein Hund ist "nur" angeleint gelaufen, als sontwas....

Alex, dann bin ich eben auch feige

Bei fremden Hunden kenne ich die Eigenarten nicht so genau wie bei meinen eigenen Tieren.
Auch reagieren Tiere eben wie Tiere und da gibt es immer ein "erstes Mal" Das sollte aber nicht während der Zeit passieren, in der ICH die Verantwortung trage.

Den verstorbenen DSH unserer jetzigen Nachbarn hatte ich jedes Jahr mehrmals in Pflege. In einem Sommer war es unerträglich heiß. Den Gartenschlauch mochte der Hund nicht. Was tun? Ich habe einfach eine 20 Meterleine am Halsband befestigt und konnte ihn so gefahrlos ins Wasser lassen. Hat wunderbar funktioniert
Der jetzige DSH meiner Nachbarn läuft gern und viel am Fahrrad. Allerdings fahre ich nicht mit ihm, möchte ungern über den Lenker steigen
Um ihn auszulasten, mache ich eben folgendes...
Er kommt zweimal am Tag (zusätzlich zu den Gassigängen) für mehrere Stunden auf unseren Hof. Dort kann er ohne Leine toben. Klappt auch hervorragend

watson

Wir haben Rufi nach 2 Wochen das erste Mal abgeleint und da hatte ich ganz schön die Hosen voll.
Markus sagte noch: Och, der haut nicht ab.
Jo, Rufi abgeleint, da schießt er vor und rennt und rennt und rennt.
Ich: Ach du Sch.eiße....MAARKUUUS, unser Hund hautab.
Markus: Babbel net, der haut nicht ab.....
(wir sind aber beide hinterher gerannt )
Auf einmal bremst Rufi ab und hockt sich hin.
Wir: Hä? Was issen jetzt?.....jo, da hockt er da und kac.kt...... und schaut uns an, ganz nach dem Motto: Menno, macht doch nicht so einen Stress.
Danach ist er ganz gesittet neben uns gelaufen
Er wollte einfach nur in Ruhe sein Häufchen machen.....
Das macht er übrigens immer so: Er sucht sich zum Häufchen machen einen ruhigen, abgelegen Platz.

Mia haben wir nach ca. 1 Woche abgeleint. Sie war noch ein Welpe und sehr auf uns fixiert. Aber selbst da hatten wir noch Schiss, obwohl uns Nadine, ihr Pflegefrauchen, sagte, sie rennt nicht weg.....

Ich finde, man sollte ruhig vorsichtig sein und nix übereilen. Nicht, das der Hund dann wegrennt.

Marion schrieb:

Lieber zu vorsichtig als sich sein ganzes Leben lang Vorwürfe machen...

Zum Vergrößern anklicken....

Genau dieses!

Eine Bekannte von mir hat einen nicht gerade kleinen Mischling (27 kg), der zwar verträglich ist und jedem Menschen aus dem Weg geht, der aber einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb hat. Der gehorcht für keine 5 Cent.

Die steht auf dem Standpunkt "Meinertutnix" und lässt ihn rennen.
Weil: Der braucht ja auch mal Auslauf. Außerdem ist er zu fett, und da tut ihm das Hasenhetzen ganz gut...

Der Hund entfernt sich sofort gute 100 Meter von ihr und ist auch oft außer Sicht. Wenn der was jagdbares entdeckt, ist er weg.
Den wieder an die Leine zu bekommen ist fast unmöglich - der kommt einfach nicht, solange er noch rumtoben will.

Entweder er kommt wieder oder eben nicht, dann geht sie nach Hause. Der Hund steht dann irgendwann wieder vor der Tür.

Letztens sind wir zusammen gegangen, Ihr Hund war wieder mal im Unterholz verschwunden und auf meine Frage, ob es hier nicht vielleicht Jäger gibt meinte sie nur trocken: "Ja, gibts hier! Also, wenn es gleich Peng macht, dann geh Du gucken. Ich kann sowas nicht sehen."

Ich kann solche Leute bei aller Liebe nicht verstehen. Das ist mir ein Rätsel, wie man seinem Hund und seiner Umwelt gegenüber derartig gleichgültig sein kann.
Mir würden in einer solchen Situation tausend "was wäre wenn..." durch den Kopf schießen, ich würde mir furchtbare Sorgen um meinen Hund machen. Und nicht nur um den! Ich könnte nicht einfach nach Hause gehen und mir denken: "Der kennt den Weg, der kommt schon...".

Besagter Hund ist auf mein hartnäckiges Bohren seit kurzem endlich Haftpflicht versichert - war er nämlich die letzten 4 Jahre nicht...

Nein, lieber doch etwas zu vorsichtig als ein Mal zu "mutig".

Gruß
tessa

Alex,

das ist keine Feigheit. Du hast Verantwortung für einen Hund, der jemand anderem gehört und genau dieser Verantwortung wirst Du gerecht.

Sab.

Ich hab Bruno gestern nach Haus gefahren und siehe da, er wollte gleich wieder mit. Klar bei uns tanzt ja auch der Bär und das findet er klasse. Nach einem Gespräch mit Frauchen stand für mich fest: Bruno leine ICH nicht ab. Bruno jagd, Bruno läuft auch schonmal über 100 m vor und wartet dann irgendwo. Nee, nix für mich. Frauchen hat meiner Tochter angeboten mit Bruno zwischenzeitlich mal Gassi zu gehn und sich ihr Taschengeld aufzubessern. Außerdem sollen wir Bruno besuchen und können ihn ruhig mal abholen, wenn wir Lust haben. Bruno mag uns und Frauchen will den Kontakt nicht nur zur Betreuung. Bruno kommt Karnevall wieder zu uns. Vanessa werde ich aber begleiten, da ich sie mit 11 einfach für zu jung halte, einen Hund wie Bruno alleine zu führen. Ableinen will sie ihn auch nicht, da auch Vanessa angst hat.

Nachdem ich Eure Meinungen gelesen habe, denke ich, das ich doch nicht soooo ein Schisser bin. Vorsicht ist besser als Nachsicht. War einfach verunsichert, weil mir halt von einigen gesagt worden ist ich soll nicht so ängstlich sein. Eigentlich lass ich mich nicht so schnell verunsichern, aber in diesem Fall....

Nun ja, Thema gegessen...ich mach`s weiter wie gehabt.

Danke

watson schrieb:

Alex, dann bin ich eben auch feige

Bei fremden Hunden kenne ich die Eigenarten nicht so genau wie bei meinen eigenen Tieren.
Auch reagieren Tiere eben wie Tiere und da gibt es immer ein "erstes Mal" Das sollte aber nicht während der Zeit passieren, in der ICH die Verantwortung trage.

Zum Vergrößern anklicken....

Das sehe ich ebenso !
Meine Hündin hört gut aber ob sie das auch machen würde bei einer ihr fremden Person ? Keine Ahnung ,evtl. versucht man sich da etwas mehr rauszunehmen .


Dobifreund

Dobifreund schrieb:

Das sehe ich ebenso !
Meine Hündin hört gut aber ob sie das auch machen würde bei einer ihr fremden Person ? Keine Ahnung ,evtl. versucht man sich da etwas mehr rauszunehmen .


Dobifreund

Zum Vergrößern anklicken....

Meine Hunde hören auch gut, aber bei denen weiß ich, dass sie sich bei anderen wesentlich mehr rausnehmen. Die testen das so richtig aus, wie weit sie gehen können.

Bei uns im Haus wohnt noch eine Dackelbesitzerin und wir nehmen gegenseitig mal die Hunde mit zum spazieren wenn der andere grade wenig Zeit hat. Wobei wir beide jetzt soweit sind, daß wir jeweils den/die anderen Hund/e ableinen, allerdings sind wir ja alle im selben Haus und sehen uns dementsprechend oft.

Fremde Hunde würde ich auch nicht ableinen, das Risiko wäre mir viel zu groß.