Hi Gemeinde,
ergänzend zu dem Vorfall mit dem dreijährigen Mädchen (Quelle: hundejo.de
"Pitbull verletzte kleines Mädchen
Apolda/Thüringen, 22.7.01
Maria sieht der Hündin in die Augen, die Hündin sieht Maria in die Augen. Beide sehen traurig aus, Maria trägt zwei Pflaster im Gesicht, die Hündin einen dicken Wickel um den Bauch.
Am Sonntagabend ereignete sich vor dem Eiscafé in der Bahnhofsstraße ein, wie es im Amtsdeutsch heißt, Vorfall mit einem so genannten Kampfhund. Wie es dazu kam, dass die achtjährige Pitbull-Hündin das dreijährige Mädchen ansprang, ist noch ungeklärt. Der Inhaber des Cafés und Besitzer der Hündin ist erschüttert: "Was hätte ich denn tun sollen?" Nach seiner Schilderung haben er, seine Freundin und deren Kinder zur Feierabendzeit vor dem Café gesessen. Die Tür war auf. Die Kinder seien rein und raus gehuscht, plötzlich war der Hund auch draußen. Während der Hundebesitzer vermutet, Maria habe die Hündin versehentlich getreten, beharrt die Mutter des Kindes darauf, es habe das Tier gestreichelt. Und: Die Mutter hat bei der Polizei eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. In einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Jena heißt es: "Eine Mutter, die sich dort mit ihrer dreijährigen Tochter aufhielt, bat den Besitzer, den Hund anzuleinen bzw. zu sichern. Dieser Bitte kam der Hundebesitzer nicht nach." Somit steht zunächst Aussage gegen Aussage.
Tierarzt Dr. Norbert Michel, der die Hündin betreut, weiß, dass sie ein unauffälliges Tier ist mit einer höheren Hemmschwelle, als es gewöhnlich bei Pitbulls der Fall ist. Und: Er hat das Tier erst vor Wochenfrist an der Gebärmutter operiert. Dass die Hündin jetzt viel Ruhe brauche, die sie möglicherweise am Sonntagabend nicht hatte, könnte eine Ursache für ein nervöses Verhalten sein, sagt der Mediziner. Zudem habe der Hund nicht zugebissen. Lediglich "Spuren einer Kratzwunde" habe das Mädchen davongetragen.
Ob dem Hundebesitzer neben der Anzeige auch noch Auflagen des Ordnungsamtes ins Haus stehen, ist offen. Jörg Jagdberg, Leiter der Behörde: "Der Fall muss erst sorgfältig geprüft werden." Es ist der vierte Zwischenfall mit Kampfhunden in diesem Jahr.
Mehr dazu:
Ein dreijähriges Mädchen ist in Apolda durch einen Kampfhund verletzt worden: Der Besitzer eines Eiscafes in der Bahnhofstraße hatte seine achtjährige Pittbull-Hündin am Sonntag gegen 20.30 Uhr dort frei herumlaufen lassen - das Mädchen erlitt eine Schürfwunde im Gesicht. Zuvor hatte der Besitzer die Bitte der Mutter missachtet, den Hund an die Leine zu nehmen. Beamte der PI bearbeiten beide Anzeigen, bei solchen Delikten besteht ein so genannter Verfolgungszwang, und der Fall wird an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
Informiert wurde auch das städtische Rechts- und Ordnungsamt: "Die ordnungsbehördliche Verordnung zum Leinenzwang gilt nur außerhalb eines eingefriedeten Besitztums", antwortete dessen Leiter Jörg Jagdberg auf Anfrage. Anzuwenden sei hier aber die im März 2000 erlassene Thüringer Gefahrenhunde-Verordnung. Danach seien vor einer rechtlichen Beurteilung beide Seiten zu hören, auch müsse ein Fachmann den Hund sehen.
Inzwischen hat die Mutter einen Interview-Wunsch des MDR abgelehnt, offenbar ist sie mit dem Besitzer liiert."
"Spuren einer Kratzwunde" und eine zerfetzte Hose sind natürlich tragische Ereignisse, die eigentlich einen Sturm der Entrüstung in den einschlägigen Medien hervorrufen müssten. Vielleicht sollte auch eine Sonderkommission der Polizei gebildet werden, die im Verein mit Ordnungsamt und Veterinäramt für eine schonungslose Aufklärung und gnadenlose Bestrafung der Schuldigen sorgt.
Jetzt warte ich nur noch auf Berichte wie:
"Am gestrigen Morgen sorgte eine erneute Kampfhundattacke in Düsseldorf für Aufregung. Während des Flanierens auf der Königsallee wurde Maria M. Opfer eines perfiden Kampfhundeangriffs. Beim Passieren eines Kampfhundes trat dieser (vermutlich ein Pitbull-Mix) so vehement in eine Pfütze, dass der weiße Nerzmantel von Maria M. mit schmutzigem Regenwasser bespritzt wurde. Angeblich hat der Kampfhundhalter den Vorfall nicht bemerkt; ob der Kampfhund versichert ist, wird derzeit geklärt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen, das Ordnungsamt wurde informiert. Maria M. hat sich aufgrund des Vorfalles in psyhologische Behandlung begeben."
Gruß
Wolfgang