wuschel
Gesellschaft für deutsche Sprache
Wort des Jahres 2000: "Schwarzgeldaffäre"
Wiesbaden - "Schwarzgeldaffäre" ist das Wort des Jahres 2000. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Auf Platz eins habe die GfdS damit einen Ausdruck gewählt, der für den größten politischen Skandal des Jahres stehe, erläuterte die Jury der Sprachforscher.
Die Schwarzgeldaffäre der CDU habe die Öffentlichkeit bundesweit vor allem in der ersten Jahreshälfte beschäftigt und in der CDU zu einer personellen Erneuerung auf höchster Parteiebene geführt.
In der von den Sprachforschern ermittelten Hit-Liste der zehn bekanntesten, neu in den Sprachgebrauch eingegangenen Ausdrücke 2000 folgen "BSE-Krise", "Greencard", "gegen Rechts" und "SMS". Aus den Plätzen fünf bis zehn liegen "Kampfhund", "brutalstmöglich", "Leitkultur", "Big-Brother-Haus" und "basta". 1999 hatten sich hinter dem Wort des Jahres "Millennium" unter anderem "Doppelpass", "Anderkonto", "feindliche Übernahme" und "Euroland" platziert.
Die Nachricht, dass die gefährliche "bovine spongiforme Enzephalopathie" (Rinderwahnsinn) nun auch in Deutschland festgestellt wurde, brachte die BSE-Krise in die Medien und auf Platz zwei der GfdS-Hitliste. Auf Platz drei folgt das Schlagwort der Debatte um die von der deutschen Wirtschaft dringend benötigten Computerexperten: "Greencard".
Die Aufenthaltserlaubnis stellte allerdings für ausländische Fachkräfte einen geringeren Anreiz dar als erwartet, wohl wegen rechtsextremistischer Übergriffe. Diese wiederum sorgten dafür, dass immer wieder Tausende von Menschen "gegen Rechts" (Platz vier) auf die Straße gingen.
Die neue Fernmeldetechnik macht es möglich: Schriftliche Nachrichten auf dem mobilen Telefon. Der "Short Message Service" ("Kurznachrichtendienst") bescherte den Deutschen im Jahr 2000 ein viel gebrauchtes Kurzwort: "SMS" (Platz fünf). Platz sechs belegte der "Kampfhund": Mehrere Attacken, eine davon mit tödlichem Ausgang, riefen der Öffentlichkeit die Gefahr in Erinnerung, die von diesen Tieren ausgehen kann.
Nicht in Zusammenhang mit bissigen Hunden, sondern mit der CDU-Spendenaffäre steht dagegen der auf Platz sieben gewählte Ausdruck: "brutalstmöglich". Mit diesem Wort beteuerte der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) seine Entschlossenheit, die schwarzen Kassen seiner Landespartei zu durchleuchten.
Mit dem viel diskutierten Begriff der "Leitkultur" (Platz acht) wollte sich die CDU in den letzten Monaten des Jahres gegen das Konzept einer multikulturellen Gesellschaft wenden. Kulturelle Ereignisse ganz anderer Art lieferte hingegen der Privatsender RTL: Täglich zur besten Sendezeit konnte sich, wer wollte, über die Ereignisse im "Big-Brother-Haus" (Platz neun) informieren lassen.
Die freiwillige, von der Außenwelt abgeschottete Wohngemeinschaft wurde zum Medienspektakel. Zum guten Schluss auf Platz zehn ein - ausnahmsweise nicht englisches - Fremdwort, mit dem der Italien liebende Bundeskanzler öffentlich seine Entschlossenheit bekräftigte, die Rentenreform auch gegen Bedenken aus den eigenen Reihen durchzusetzen: "basta".
Wort des Jahres 2000: "Schwarzgeldaffäre"
Wiesbaden - "Schwarzgeldaffäre" ist das Wort des Jahres 2000. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Auf Platz eins habe die GfdS damit einen Ausdruck gewählt, der für den größten politischen Skandal des Jahres stehe, erläuterte die Jury der Sprachforscher.
Die Schwarzgeldaffäre der CDU habe die Öffentlichkeit bundesweit vor allem in der ersten Jahreshälfte beschäftigt und in der CDU zu einer personellen Erneuerung auf höchster Parteiebene geführt.
In der von den Sprachforschern ermittelten Hit-Liste der zehn bekanntesten, neu in den Sprachgebrauch eingegangenen Ausdrücke 2000 folgen "BSE-Krise", "Greencard", "gegen Rechts" und "SMS". Aus den Plätzen fünf bis zehn liegen "Kampfhund", "brutalstmöglich", "Leitkultur", "Big-Brother-Haus" und "basta". 1999 hatten sich hinter dem Wort des Jahres "Millennium" unter anderem "Doppelpass", "Anderkonto", "feindliche Übernahme" und "Euroland" platziert.
Die Nachricht, dass die gefährliche "bovine spongiforme Enzephalopathie" (Rinderwahnsinn) nun auch in Deutschland festgestellt wurde, brachte die BSE-Krise in die Medien und auf Platz zwei der GfdS-Hitliste. Auf Platz drei folgt das Schlagwort der Debatte um die von der deutschen Wirtschaft dringend benötigten Computerexperten: "Greencard".
Die Aufenthaltserlaubnis stellte allerdings für ausländische Fachkräfte einen geringeren Anreiz dar als erwartet, wohl wegen rechtsextremistischer Übergriffe. Diese wiederum sorgten dafür, dass immer wieder Tausende von Menschen "gegen Rechts" (Platz vier) auf die Straße gingen.
Die neue Fernmeldetechnik macht es möglich: Schriftliche Nachrichten auf dem mobilen Telefon. Der "Short Message Service" ("Kurznachrichtendienst") bescherte den Deutschen im Jahr 2000 ein viel gebrauchtes Kurzwort: "SMS" (Platz fünf). Platz sechs belegte der "Kampfhund": Mehrere Attacken, eine davon mit tödlichem Ausgang, riefen der Öffentlichkeit die Gefahr in Erinnerung, die von diesen Tieren ausgehen kann.
Nicht in Zusammenhang mit bissigen Hunden, sondern mit der CDU-Spendenaffäre steht dagegen der auf Platz sieben gewählte Ausdruck: "brutalstmöglich". Mit diesem Wort beteuerte der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) seine Entschlossenheit, die schwarzen Kassen seiner Landespartei zu durchleuchten.
Mit dem viel diskutierten Begriff der "Leitkultur" (Platz acht) wollte sich die CDU in den letzten Monaten des Jahres gegen das Konzept einer multikulturellen Gesellschaft wenden. Kulturelle Ereignisse ganz anderer Art lieferte hingegen der Privatsender RTL: Täglich zur besten Sendezeit konnte sich, wer wollte, über die Ereignisse im "Big-Brother-Haus" (Platz neun) informieren lassen.
Die freiwillige, von der Außenwelt abgeschottete Wohngemeinschaft wurde zum Medienspektakel. Zum guten Schluss auf Platz zehn ein - ausnahmsweise nicht englisches - Fremdwort, mit dem der Italien liebende Bundeskanzler öffentlich seine Entschlossenheit bekräftigte, die Rentenreform auch gegen Bedenken aus den eigenen Reihen durchzusetzen: "basta".