Jeden Tag erinnert Facebook an das, was man vor genau einem (oder zwei oder fünf) Jahr(en) gemacht bzw. gepostet hat.
Heute vor genau einem Jahr hatte ich mich wie verrückt über die super Ergebnisse von Louis' großem Gesundheitscheck gefreut. Kerngesund sei er, hieß es, alles tutti, besser könnte ein Hund nicht in Form sein - 6 Monate später war er tot.
Ich vermisse ihn so unendlich...
Mein einziger Grund FB nicht dichtzumachen. Aktiv bin ich dort eigentlich nicht (mehr). Ich kann dich so gut verstehen!
Fast jeden Tag werden mir meine Hunde/unsere Lebens "Erinnerungen" angezeigt.
Mitte 2014 bis Anfang 2017 sind alle vier Hunde, der Kater und einige Meerschweinchen verstorben. Mir geht es wie Gugl. Ich heule immer noch ziemlich viel. Das Datum und die Uhrzeit haben sich bei mir aber eingebrannt. Wie sich noch nie etwas ins Gedächtnis gefressen hat. Kimba ist wenige Tage vor Claudia`s Lotta gestorben. Mit Wehmut und weiterhin echt viel Seelenpein sehe ich nun bald die drei Jahre "voll". Ohne sie.
Ich bin ja bis heute auch irgendwie fassunglos... über den raschen Verlauf zum Tod. Bis heute denke ich, es hätte so nicht laufen müssen. Das quält halt. Ich werd da auch nie meinen Frieden mit machen können. Nicht umsonst meide ich mittlerweile möglichst Tierärzte und geh da nur hin, wenns um Sachen geht die ich selber nicht machen kann (Blut, Bildgebende Diagnostik, Operationen). Aber Krankheitsbilder interpretieren und entsprechende Behandlungen kreieren.... das lass ich schon ewig nicht mehr nur "einen" Tierarzt machen. Ich habe ja gelernt. Aus all dem.
Das Thema neuer Hund. Ist einfach so individuell. Ich verstehe mittlerweile jeden der es (mittel/längerfristig) nicht kann. Und aus nun eigener Erfahrung weiß ich für mich, ich würde tendenziell eher nicht nochmal so entscheiden. Ich habe ja sofort einen neuen Hund aufgenommen. Aus Eigennutz zwecks alltäglicher "Routine", Ablenkung, Bewegung, sich um etwas kümmern können. Mein ganzer Tag brach inhaltsleer in sich zusammen und davor hatte ich Angst. Da war ja auch irgendwie nix mehr... aus Mehrhundehaltung ins Nichts. Damit ich mich gut fühle, gehören einfach Tiere in mein Leben.
Ich habe aber wirklich die emotionale Komponente unterschätzt. Es hat ewig gedauert, also quasi bis jetzt, das ich Crunch "gut finde" (also ganz in echt). Und die ersten Monate hat der (neue) Hund mich nur als heulendes Nervenbündel erlebt. Und jetzt muss und mag man sich fragen, ob des gerecht war....
Alles was ich so empfinde und denke, mach ich aber nur mit mir aus. Ich habe schnell gemerkt das es unerwünscht ist, so zu trauern/zu leiden. Was aber halt einfach so ist, man beschließt ja nicht das es einem oll geht
Das Unverständnis hat mich damals echt erschrocken und zu ihrem Tod kamen wirklich viele verbale Verletzungen und eine echt irre Ignoranz meines Umfeldes hinzu. Und so wie ich bei MS ja immer gesagt bekomm
: Iss mehr Obst und mach Sport, war`s in dem Fall: Wird schon wieder. War doch nur n Hund. Wie lange willst du noch heulen. Etc. pp.
Ich hab mich dann gefragt, ob ICH vllt. bekloppt bin? Aber.... NÖ.
Das was ich an Emotionen erfahren durfte, konnte halt nur durch ein Lebewesen verursacht werden. Und das will ich behalten, auch wenn`s nur durch Erinnerungen ist. Bei Trauer durchläuft man ja verschiedene Phasen und die sind bei jedem anders was die Zeitspanne betrifft. Und bei mir ist es halt so, wie es nun einmal ist.