Das ganze Thema Clickern beruht doch im Grunde nur darauf, dass das Geräusch dem Hund ganz genau anzeigt, WANN er ein Verhalten zeigt, das sich für ihn auszahlt (= Belohnung), weil es uns als Besitzer/ Mensch gefällt.
Ob das nun ein Trick oder ein Verhalten ist, das mit Gehorsam zu tun hat, das Prinzip ist dasselbe beim Clickern.
Man sollte sich vielleicht auch nicht ZU sehr an dem kleinen Knackfrosch festbeissen, der einem schnell mal wie ein Kinderspielzeug vorkommt.
Das Prinzip dahinter basiert auf verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen.
Konditionierung ist ein altes Prinzip, das in vielen Verhaltensstudien mit Tieren schon lange angewendet wird. Die Methode mit einem Knackfrosch (Clicker) ist dabei auch nur EINE Variante, diese Konditionierung zu erarbeiten. Auch andere Trainingsmethoden arbeiten mit dem Prinzip der Konditionierung, selbst wenn gar kein Clicker benutzt wird.
Der Hund lernt durch Wiederholung, dass sich ein bestimmtes Verhalten für ihn lohnt oder nicht lohnt - das ist Konditionierung.
Man kann sehr wohl mit dem Clicker auch in puncto Verhalten beim Hund eine Menge erreichen und ich würde deshalb auch so weit gehen, zu behaupten, dass der Clicker eben nicht nur ein Trick-taugliches, sondern durchaus auch ein valides Trainingsmittel für das ein oder andere Alltagsverhalten ist.
Dass mein Hund sich zum Beispiel auf Kommando auf sein Bett legt oder in seine Box geht und dort bleibt, aufhört zu Bellen, Dinge nicht anrührt, die auf dem Boden liegen, von denen ich aber nicht möchte, dass er sie frisst, beim Spiel seinen Ball freiwillig abgibt, eine Klingel benutzt, um anzuzeigen, dass er raus muss anstatt zu bellen, an der Tür zu kratzen oder ins Haus zu machen … das finde ich schon alles ziemlich alltagstauglich und weit weg von der reinen Trick-Clickerei.
Alle diese Sachen haben wir mittels Clicker erlernt. Man kann dasselbe auch mit anderen Methoden erreichen. Was ich aber sagen will, es geht eben mit dem Clicker AUCH.
Clicker-Training (selbst nur Tricks) ist zudem auch Beschäftigung für und mit dem Hund - wie jedes andere Training auch - und es steht anderen Methoden auch in nichts nach, wenn es um die Förderung der Kommunikation und eines gut entwickelten Hund-Mensch-Verhältnisses geht.
Ich will mit alldem eigentlich nur sagen, dass ich es nicht verkehrt finde, dem Clickern unter den durchaus ernst zu nehmenden Methoden seinen Platz ebenfalls einzuräumen für bestimmte Teile der Hundeerziehung und -beschäftigung.
ICH persönlich verlasse mich auf mehrere verschiedene Trainingsmethoden und den gesunden Menschenverstand. Manchmal manage ich auch einfach nur, wenn JEDE Form von Training einfach zu langsam wäre, um sicher mein Ziel zu erreichen.
Beim Clickern arbeite ich auch oft genug “freestyle” ohne Knackfrosch, aber halt trotzdem mit dem Grundprinzip der Konditionierung und der positiven Bestärkung.
Die Limits des Clickerns sind mir bewusst. Wenn man es selber praktiziert, bekommt man das schnell mit.
Aber ich persönlich habe bisher auch noch keinen Trainingsansatz kennengelernt, der mir als EINZIGER Weg, meinen Hund zu erziehen, ausgereicht hätte.