Riesen Respekt!
Ich habs immer noch nicht verknüppert! Allerdings war bei mir die Sekundäre Sektio ja nach Einleitung und Fehleinstellung im Becken. Also kein echter Notfall. Timo ging es die ganze Zeit super, mir ginge *******, war am Ende der Kräfte nach 12 Stunden. Der arme Wurm hatte nur den ganzen Hinterkopf voller Hämatome
Bin eine der Opfer "das Kind ist zu groß!" Ich ärgere mich heute noch so maßlos über mich selbst, das ich dem Druck der Ärzte nachgegeben habe, obwohl mein Bauch was anderes sagte!
Hmmh, Yelda, ich weiß jetzt nicht genau, was du damit meinst... also, ob du lieber natürlich entbunden hättest, oder lieber gleich einen KS gehabt hättest.
Ich glaub, diese Ausgangskonstellation ist so frickelig, dass es da im Zweifel so oder so nicht besonders gut läuft.
Edit: Okay... also, bitte nicht weiter mitlesen, wer eh grad keine Nerven auf suboptimale Geburtsverläufe hat, auch wenn sich niemand den Schuh anziehen sollte...
Meine Zimmerkollegin nach der ersten Entbindung war z.B. auch so ein Fall. Sie hat - mehr oder weniger gegen ihren Willen - natürlich entbunden, und hatte dann jahrelang unter den Folgen zu leiden.
Sie hat's jahrelang den Ärzten zugeschrieben, aber die Ursache waren, denke ich, hauptsächlich Sprach- und kulturelle Probleme. In USA wird manches anders gehandhabt, sie glaubte also, zu wissen, was passieren würde (war ihr zweites Kind). Sie sprach gar kein Deutsch, ihr Mann zwar schon, der war aber alles andere als hilfreich in der Situation... sie kamen auch relativ spät erst ins Krankenhaus.
Am Ende war das Kind total verbeult und sah noch wochenlang asymetrisch aus, und hatte ein gebrochenes Schlüsselbein, weinte also entsprechend viel - und sie selbst war komplett inkontinent. Und das ist nicht wieder verschwunden.
Sie hat den Arzt verklagt, es kam aber nix beim rum. Am Ende hat sie sich auf eigene Kosten operieren lassen, und kann nun mit etwas Abstand die Dinge auch etwas gelassener sehen - letztlich ging ja alles gut. Wenn auch mit 3 Jahren Verspätung.
Die hätte es rückblickend gern anders gehabt.
Bei einer anderen guten Bekannten ist das 3. Kind, das deutlich größer als die ersten beiden war, wegen Beckenschiefstand stecken geblieben.
(Bei Kind 4 lief dann wieder alles glatt, das war kleiner.)
Das ist die eine Seite... dass es eben so ist, dass es unter der Geburt Situationen gibt, wo es kein "richtig" gibt, und "anders" nicht unbedingt "besser" heißt - auch wenn man es sich gern so zurechtbiegen würde, weil man irgendwo immer noch hofft, dass es sowas wie ein "wunderbares Geburtserlebnis" auch für einen selbst gibt.
Und der andere Punkt ist der: Ich erinnere mich, dass du diejenige warst, die hier geschrieben hat, dass sie sich mit Absicht die größte, unpersönlichste Klinik ausgesucht hat, weil die eh gleich um die Ecke war - und sie nur schnell gebären wollte, und gleich wieder nach Hause.
Mein Eindruck war dadurch, dass du dich selbst, bewusst oder unterbewusst, in eine Situation
gebracht hast, in der du auf dein Bauchgefühl nicht mehr hören
konntest.
Und als du dann andeutungsweise geschrieben hast, dass die Entbindung alles andere als toll war, war ich nicht überrascht.
Mir ging das beim Fabian insofern auch so, als ich gedanklich total blockiert war, mit dem, was drumherum während und kurz vor der Entbindung so passiert ist... (u.a. der am Rad drehende GG, der einen Tag vor der geplanten Einleitung auf den Trichter kam,
ich solle schnell nochmal den Hund zum Einschläfern fahren...
).
Das in Verbindung mit zwei absolut unmotivierten ollen Schabracken in der Kreißsaalbesetzung und einer nicht alltäglichen anatomischen Ausgangslage hat mir echt den Rest gegeben, und meine eigenen Interessen unter der Geburt wahrnehmen konnte ich darum genauso wenig wie meine Zimmerkollegin, die kein Deutsch sprach und einen deutschen Nösel als Mann abgekriegt hatte.
(Dass meiner gar nicht da war, lag an den ollen Schabracken. Als er endlich da war, war er sehr hilfreich.)
War nicht schön. Aber war halt, wie es war. Es kam eben eins zum anderen, und nur
einem daran die Verantwortung zuzuschieben, wäre nicht fair.
Andererseits ist es vielleicht auch einfacher für mich, das jetzt so zu sagen, weil es erstens fast 6 Jahre her ist... und ich zweitens jetzt sicher weiß, dass ich auf normalem Wege wenn überhaupt, dann nur sehr kleine Kinder gebären könnte - die mir aber bislang nicht vergönnt waren.
Ist, wie es ist... es hätte also auch bei optimaler Geburtsbetreuung bei Fabian nicht anders laufen können. Man hätte nur evtl. schon früher (oder ggf. wie bei Jakob dann gleich) auf KS entschieden. Ich trauere also keiner verpassten Chance (mehr) nach, weil es die in meinem Fall in Wirklichkeit nie gegeben hat.
Außerdem bin ich wie Caro da eher etwas pragmatisch gestrickt. Ein KS, falls das Kind zu groß ausfallen sollte, war für mich rein gedanklich auch schon vorher kein Problem.
Oder meintest du es ganz anders - also auch so, dass du vorher schon das Gefühl gehabt hattest, es passt eigentlich nicht, und dir dann hast einreden lassen, es doch zu versuchen?