Du vergleichst Äpfel mit Birnen, denn die Leute die versuchen die knappen Zeitvorgaben zu schaffen, haben meine Hochachtung, im Gegensatz zu den Faulenzern die einem rotzefrech ins Gesicht sagen das sie keinen Bock auf sowas haben.
Das sehe ich nicht so. Ich vergleiche Leistungsempfänger mit Leistungsempfänger und ich vergleiche "Schmarotzer" mit "Schmarotzer". Für mich ist da der Unterschied nicht so besonders groß.
Und ob das Preisdumping geahndet werden sollte oder nicht, tut in der Sache auch nichts dazu, denn wenn diese Leute es wenigstens versuchen würden oder bei der Arbeit mal ins Schwitzen geraten weil sie versuchen die Zeitvorgaben zu schaffen, dann könnten sie von dieser Arbeit sogar leben, denn z.B. die Reinigung hat keinen schlechten Mindestlohn im Vergleich zu Zimmermädchen, die bekommen quasi die Stunde 3 Euro weniger für eine Arbeit die genauso anstrengend ist.
Natürlich tut es was zur Sache.
Man meckert über diejenigen am Ende der Kette, verallgemeinert und unterstellt pauschal sonstwas (das möchte ich jetzt wirklich als allgemeines "man" verstanden wissen). Während man Arbeitgeber, die sich von unseren Steuergeldern mitfinanzieren lassen, als die Heilsbringer sieht. In meinen Augen denkt man da zu einseitig und spielt denen, die fröhlich auf Staatskosten in ihre eigene Tasche wirtschaften noch in die Hände.
Wenn diese Lohndumper wenigstens versuchen würden, den Leuten schaffbare Zeitvorgaben zu gestalten, dann würden sie Unternehmen, die besser auf die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter achten, nicht ins Aus treiben. Dann würden ggf. Krankenkosten sinken. Dann würde ggf. keine Altersarmut en masse produziert. usw.usf.
Es hat eben immer alles (mindestens) zwei Seiten.
Und ja, sicher gibt es unmotivierte Leistungsbezieher, die wird aber kein wirtschaftlich arbeitender Betrieb durchziehen wollen, weil sie sich das gar nicht leisten können. Da wird's dann eben schwierig und am Ende bleiben vielleicht tatsächlich nur irgendwelche schwachsinnigen Maßnehmen? Ich weiß es echt nicht... Aber so einfach, wie es einiger hier zu meinen scheinen, ist die Rechnung meiner Meinung nach nicht.
Auch wenn ich weiss das das Objekt shice kalkuliert wurde, soll ich sagen ich verzichte drauf und lasse die Leute lieber daheim mit H4 weil es lohnt sich ja eh nicht oder es ist zu anstrengend?? Ne, da versuche ich doch lieber gemeinsam mit denen eine Lösung zu finden wie es zu schaffen ist ohne das ich die Leute dabei kaputt mache und den Kunden verliere, oder?
Keine Ahnung, was in so einer Situation zu tun wäre. Ich muss das zum Glück immer nur für mich selbst enscheiden. Man sitzt da sicher in einer Zwickmühle und ich möchte da auch gar nicht tauschen. Was ich einfach sehr schade finde, ist, dass eben diejenigen als das Problem hingestellt und beschimpft werden, die Arge-Leistungen beziehen, während man Lohndumping okay zu finden scheint. Mir ist schon klar, dass man seinen Job nicht riskieren möchte, würde ich sicherlich auch nicht tun. Das ist auch nicht das, was mich stört. Als störend empfinde ich, dass quasi ausgeblendet wird, dass Firmen zum Teil auch ganz nett abgreifen und erhebliche Schäden für das Kollektiv produzieren.
Übernimmt man Dumping-Aufträge (ist in meiner Branche ja auch so) wird so das Signal vermittelt, dass das okay ist, shice zu kalkulieren und das vermutlich zum größten Teil auf Kosten der Arbeitskräfte am unteren Ende der Leiter. Und wenn dann zu den heftigen Bedingungen nicht jeder Hurra bei dem Jobangebot schreit, finde ich schon, dass Möglichkeiten, Menschen zur Arbeit zu zwingen, nicht der einzige Aspekt sein sollten, über den man sich dann Gedanken macht. Vielleicht sind die zu vergebenen Arbeitsplätze auch einfach echt übel. Wenn ich 'nen Auftrag outsourcen wollen würde und den würde dann keiner übernehmen wollen, dann würde ich mir halt auch schon mal überlegen, ob's zu einem gewissen Grad auch an den Konditionen des Auftrags liegen könnte und nicht nur an den Heerscharen von faulen Übersetzern da draußen.
Ich meine das auch echt nicht persönlich. Ich würde mir nur einfach wünschen, dass man einen breiter gefassten Blick auf diese Problematik wirt und darüber hinauskommt, nur die Leistungsempfänger der Arge in den Fokus der Kritik zu rücken.
Ich muss als Freiberuflerin auch meine Honorare selbst verhandeln. Ich verlange auch sicher keinen Generalstreik. Mir würde völlig reichen, wenn man sich mal vor Augen führen würde, dass es auch andere "Schädlinge" für unseren Sozialstaat gibt als faule und unmotivierte Leistungsbezieher (von Leistungen der Arge), diese anderen "Schädlinge" aber weder Sanktionen zu fürchten haben, noch kritisiert werden. Da wird der ganze Frust auf irgendwelche Typen abgeladen, die einem in ihrer Unmotiviertheit und Perspektivlosigkeit doch eigentlich fast schin leidtun könnten, während andere sich fröhlich auf Steuerzahlerkosten die Taschen vollmachen.
Ich finde, dass man es sich nicht so einfach machen sollte.
Und ob jetzt die Bankmanager die Spielplätze reinigen oder 1 Eurojobber ist mir auch wurscht, hauptsache es wird erledigt
Nun gut, dann sollte eben auch mit derselben Vehemenz der Einsatz von Subventionsabzockern, Bankmanagern etc. für solche Arbeiten gefordert werden. Dann wäre ich schon still.
Ich persönlich verstehe auch gar nicht, was eigentlich sooo schlimm daran wäre, mal selbst Hand anzulegen. Wenn mich der Müll am Straßenrand stört, dann hebe ich ihn auf, packe ihn in eine Tüte und entsorge ihn in einem Mülleimer. Und ich habe zum Teil 12-Stunden-Tage und arbeite oft auch am Wochenende - an Langeweile kann es bei mir also wirklich nicht liegen. Sicher ärgert mich das auch. Aber bevor ich mir da irgendwelche Feindbilder zusammenzimmere, mache ich dann halt einfach lieber den Kram weg. Wobei ich mir auch so manches Mal genüßlich ausmale, so eine gesammelte Tüte mit Mc-Donalds-Müll bei McDonalds vorne auf dem Tresen zu entleeren oder an dortige leitende Manager zu schicken (getan habe ich es bisher noch nicht). Oder auch die Idee, mich mit Nachtbildkameras am Straßenrand zu positionieren, Autokennzeichen der "Müllsünder" aufzunehmen und Halter ausfindig machen; dunkle Gestalten anzuheuern und die bei den "Müllsündern" einbrechen zu lassen und den von ihnen an der Straße weggeworfenen Müll in deren Betten ausbreiten zu lassen... ***sinnier***
Okay, man kann sich da ganz schön in was reinsteigern, wenn einen was ärgert...
Und selbstverständlich gab es und wird es immer wieder Leute geben die arbeitsmässig durchs Raster fallen, aber fällt euch eigentlich nicht auf, das die nächste Generation immer schon schön herangezogen wird, weil die Eltern das so machen und damit durchkommen und das genau das immer mehr wird und überhand nimmt?
Und da müsste man, so meine Meinung, eben auch bei den Kindern ansetzen, durch bessere Betreuung und Bildung und das Aufzeigen von Perspektiven. Ich glaube nicht, dass "Zwangsbearbeitung" der Eltern zum Erfolg führen wird. Aber das ist halt meine persönliche Meinung, muss ja nicht jeder so sehen wie ich.