Ich habe ja auch gegen den Rat meiner Hebamme den Schnuller zum Beruhigen eingesetzt weil ich meine Brust dafür einfach nicht hergeben wollte und er schon sehr früh zeigte wann er Hunger hat und wann er sich mit Nuckeln einfach nur beruhigen wollte!
Wenn das klappt, ist es doch super. Dann muss man sich das Leben ja auch nicht schwerer machen, als es eh schon ist.
Das ist, wo du das gerade schreibst, z.B. auch ein Punkt, den meine Freundin (mit dem "bissigen" Kind) meiner Meinung nach zu wenig beachtet hat. Dabei hat ihr Sohn ja durchaus nen Schnuller, der zB im Auto oder beim Fahrrad zum Einsatz kam, und den er lange Zeit heiß und innig geliebt hat.
Trotzdem fand er Mama beim Frust zum Beruhigungsnuckeln einfach "besser" (ist ja auch klar, da gibt's gleich noch was Leckeres dazu...
), und hat das wie gesagt vehement eingefordert, auch wenn ihr gerade nicht danach war, es gar nicht passte, oder durchaus auch andere Trostmöglichkeiten zur Verfügung standen.
Und er hatte eben damit auch immer Erfolg.
Wenn das mal gar nicht möglich war, ging es aber wundersamerweise relativ schnell auch so, dann war der Schnuller, oder das Auto, oder das Spiel mit Papa zur Ablenkung plötzlich gut genug. (Normalerweise.)
Und dann sehe ich eben kein dringendes "inneres" Bedürfnis, sondern ein äußeres. Dem man nachgeben kann, aber nicht muss. Das Kind leidet nicht darunter, es beherrscht selbst durchaus Strategien, um auch anderweitig gut zurechtzukommen, aber es möchte nicht, solange es die Wahl hat.
Es gibt aber tatsächlich auch Konstellationen, da funktioniert das so ums Verrecken nicht, und das Kind findet eben nicht aus diesem Verhalten heraus.
Beispiel Gummisauger:
Hier wurde schlicht kein Schnuller genommen, und auch kein Gummisauger. War alles "Bäh!", im Zweifel ging nur das Original. Übrigens in dem Fall gegen den "Rat" und zum nachhaltigen Erstaunen der Nachsorge-Hebamme sowie der Hebamme, die die Geburtsvorbereitungskurs gemacht hatte. Beide hatten mir genau das geraten, was du sagst: Wenn das Kind nur nuckeln will, um sich zu beruhigen, von Anfang an einen Schnuller anbieten, um eben nicht ständig als "Schnuffeltuch" herhalten zu müssen.
(Möglicherweise vor dem Hintergrund, dass ich mich ja darauf vorbereiten musste, quasi alleinerziehend zu sein - aber das ist bei euch ja genauso... wo man dankbar für jede Gelegenheit ist, das Kind mal nicht bei sich haben zu müssen...)
Das klappte hier aber nicht. Übrigens weder bei mir noch bei der Hebamme, noch beim Babysitter, noch bei den Omas... alles, was Gummi oder Latex war, war Bäh und wurde umgehend mit den unwahrscheinlichsten Gesichtsausdrücken aus dem Mäulchen wieder hinausbefördert.
Über das Einschlafen, und wie mich das in den Wahnsinn getrieben hat, habe ich hier ja schon öfters was gepostet. Ich hab so ungefähr mit 6 Monaten versucht, das "allein einschlafen" gezielt zu üben, aber da war nix zu machen. Wirklich nix. Und ich war nicht die einzige, die es versucht hat.
Ich habe es auch mit dem Buch: "Jedes Kind kann schlafen lernen!" versucht, und bin mittlerweile sehr überzeugt davon, dass der Titel zumindest in Bezug auf diese Methode falsch ist. Mit der Methode lernt nicht jedes Kind schlafen.
Meins schläft mittlerweile echt fix ein und macht mir im Vergleich mit anderen Kindern in seinem Alter, wenn ich mich so umhöre, eher wenig Probleme - das hat sich aber mehr oder weniger so ergeben,
als es an der Zeit war.
Bei uns war die halt leider recht spät. Das lag aber nicht daran, dass wir zu lange nicht geübt hätten, es anders zu machen.
Ich sehe es im Rückblick, nur auf uns bezogen, eher so, dass wir uns viel Stress erspart hätten, wenn wir darauf verzichtet und einfach abgewartet hätten...