@ Orissa: Wie Du vielleicht gelesen hast, bin ich generell ein Freund vom "durchkämpfen" mit schwierigen Hunden. Ich respektiere Hundehalter sehr die bereit sind, ernsthaft an sich und ihrem schwierigen Hund zu arbeiten und dafür bereit sind Opfer zu bringen. Auch vor der Ungewißheit, ob man diesem Hund überhaupt helfen kann und wie lange es dauern wird- denn das weiß man vorher nie so genau.
Aber das geht nur wenn man einen guten, festen Plan hat. Wenn alles gut durchdacht ist und auch der "Worst Case" gedanklich durchgespielt wurde. Es wäre fatal für den Hund (und Euch) anzufangen mit so einem Hund zu arbeiten, sich richtig reinzuhängen...nur um ihn dann fallen zu lassen, weil man sich selbst überschätzt hat. Realistisch gesehen MÜSST ihr damit rechnen, das der Hund nicht das letzte Mal gebissen hat. In einem Training gibt es auch Rückschritte, Fehleinschätzungen, schwarze Tage. Das ist normal. Bedeutet bei diesem Hund aber, das es wahrscheinlich weitere gefährliche Situationen geben wird. Definitiv.
Ein erfolgsorientiertes Training geht nur, wenn der Hund entweder bei Euch untergebracht ist (ab Trainingsbeginn), oder ihr jeden Tag ins Tierheim geht...für mehrere Stunden. Ist Euch das möglich? Seit ihr dazu bereit auch Rückschritte (also "Aua") zu akzeptieren und verantworten zu können? Könnt ihr für die fachliche Kompetenz der Trainerin Eure Hände ins Feuer legen? Habt ihr die Erfahrung diese Trainerin beurteilen zu können?
Desweiteren, kann man erfahrungsgemäß nur sagen: ein gutes Training ist faktisch nur möglich, wenn ihr ein gutes Verhältnis zum Tierheim habt...denn sonst könnt ihr nicht garantieren das ihr dauerhaft mit dem Hund arbeiten dürft (solange er nicht in Eurem Besitz ist) und das niemand gegen Euch arbeitet. Dieses Verhältnis wird nach einer Klage (die mMn eh witzlos ausgehen dürfte) nicht mehr vorhanden sein.
Ihr habt Eure Meinung zu der Zukunft dieses Hundes nun dreimal geändert. Einer der wichtigen Eckpfeilers des Trainings wird aber sein, das ihr klar, deutlich und überzeugt in ALLEN Euren Entscheidungen zwingend sein MÜSST. Liegt Euch das wirklich?
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn Ihr dem Hund helfen wollt, dass ihr dabei helft ein geeignetes Zuhause zu finden. Rassekenner, Vereine und Trainer anschreibt. Das ihr ein wirklich gutes Training für den Hund mitfinanziert und organisiert, um seine Chancen auf ein neues Zuhause zu erhöhen.