H
helki
... wurde gelöscht.
Lana schrieb:Also ich fahre recht viel mit dem Auto, erst letzte Woche etwas über 1000 km. Blöde Vorkommnisse (mit anderen Autofahrern) sind da eher die Ausnahme.
Gewisse Verfehlungen sind mit Sicherheit häufiger. Du kannst doch nicht ernsthaft bestreiten, dass Radfahrer häufiger über Rot fahren (über 1 Sekunde rot), als Autofahrer?
Und solche Sachen fallen halt auf.
Das mit den roten Ampeln kann ich nicht bestreiten, möchte ich auch gar nicht.
Aber ich kann durchaus ernsthaft behaupten, dass Autofahrer für sie bestehende Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht einhalten oder vorgeschriebene Abstände beim Überholen anderer Verkehrsteilnehmer nicht einhalten oder in 2. Reihe oder auf Geh- oder Radwegen parken/halten oder Autotüren ohne auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten aufreißen (dadurch hatte ich (brav und regelkonform auf dem Radweg fahrend) z.B. schon 3 böse Stürze).
Ich kann auch durchaus behaupten, dass Fußgänger Radwege nutzen (hier in meiner Gegend streckenweise auch als Gassistrecke) oder einfach zwischen Autos hervor auf die Straße oder wahlweise Radwege treten, gerne noch mit einem Handy am Ohr oder Ohrstöpsel im Ohr, obwohl 50 Meter weiter ein Zebrastreifen oder eine Ampel ist.
Ich denke, dass alle Verkehrsteilnehmer Verfehlungen begehen. Jeder halt andere, die sie aus ihrer Perspektive ggf. als gar nicht schlimm wahrnehmen, die andere Verkehrsteilnehmer aber als schlimm empfinden. So wie der Radfahrer sich ggf. denkt "Was soll's, fahr ich halt bei rot. Es kommt doch keiner (bzw. da komme ich noch rüber)", so denkt der Autofahrer sich "Was soll's, überhole ich eben ohne Einhalten des vorgeschriebenen Abstands, muss auf den komischen auf die Straßen gemalten Radwegen ja auch gehen" und wie der Fußgänger sich ggf. denkt "Was soll's, kürze ich eben ab, die anderen stehen hier doch sowieso in der Schlange vor der Ampel, da kann ich sie ja nicht groß gefährden". Jeder für sich findet sein Vergehen gar nicht so wild und hat X Erklärungen, warum das angemessen war. Andere sehen das aber ganz anders...
So wie der Autofahrer sich über den bei Rot rüberflitzenden Radler ärgert, so kriegt der Radler bei einem PKW, der ihn beim Überholen fast touchiert, 'nen halben Herzinfarkt und der Autofahrer, der für den Fußgänger bremsen muss, ist stinksauer, weil er sich denkt, was hätte passieren können, wenn er nicht hätte rechtzeitig bremsen können.
Während die einen die Verfehlungen der Radfahrer als besonders häufig oder besonders schlimm wahrnehmen, nehmen wieder andere die Verfehlungen der Autofahrer als besonders schlimm oder häufig wahr und wieder andere nehmen die Verfehlungen von Fußgängern als besonders schlimm oder häufig wahr. Und noch wieder andere nehmen die Verfehlungen von Motorradfahrern als besonders schlimm oder häufig wahr.
Ich zähle bekennendermaßen zu denen, die die Verfehlungen von Autofahrern als besonders schlimm und häufig wahrnehmen. Mir fällt u.a. besonders die Zu-dicht-Überholerei negativ auf, die ich als hochgradige Gefährdung wahrnehme (und mit mir viele andere Radfahrer, während nicht wenige Autofahrer das gar nicht mehr als Verstoß ihrerseits wahrnehmen - und das meine ich nicht negativ, aber wenn ich mal den Beifahrer gebe, krittele ich so was immer direkt an und habe schon oft erlebt, dass die betreffenden Fahrer völlig baff waren, weil sie ihre Fahrweise überhaupt nicht als falsch wahrgenommen hatten).
Das mit meiner Echauffiererei über zu geringe Abstände beim Überholen liegt zum einen sicher auch mit dran, dass es hier in meiner Gegend eine Strecke gibt, die dazu geradezu prädestiniert ist: Enge Fahrbahn, kein Radweg und bei Gegenverkehr ist ein Überholen von Radlern ohne Unterschreitung des vorgeschriebenen Abstands gar nicht möglich. Über diese Straße wird dann im Zweifelsfall auch noch der Autobahnverkehr umgeleitet. Man müsste also bis zur nächsten Überholmöglichkeit 2 km hinter dem Radler bleiben. Tut keiner... Ich denke, dass hier in diesem Fall die Probleme in allererster Linie auf eine Fehlplanung bei der Straßenführung zurückzuführen sind und ein Großteil der Autofahrer auf dieser Strecke ansonsten ggf. rücksichtsvolle Fahrer sind.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass meine Wahrnehmung bzgl. den Verkehrsverstößen verschiedener Verkehrsteilnehmer eine subjektive Wahrnehmung ist und würde das nicht als Tatsache betrachtet sehen wollen.
Ich denke weiterhin, dass es sich mit den Regelverstößen ungefähr die Waage hält (auch wenn meine subjektive Empfindung eine andere ist) und nur die eigene Wahrnehmung jeweils eine andere ist.