Wo bitte ist da der Widerspruch?
Der Widerspruch ist der, dass die für Hundehalter geltenden Regeln natürlich das Allerletzte sind und ziviler Ungehorsam quasi was "Heroisches", während du Regeln zur Gängelung von Radfahrern offenbar sooo übel nicht zu finden scheinst.
Ist für mich gar nicht mal unbedingt ein Widerspruch, wenn man nicht bereit ist, die Toleranz, die man für sich selbst einfordert, anderen gegenüber nicht auch aufzubringen - ich find's nur unmöglich.
So so, ich soll mit also aus Toleranz über die Füße oder meine Hunde platt fahren lassen.
Und dir dann auch noch glauben, dass es sich dabei um zivilen Ungehorsam handelt.
Ich denke, da verlangst du etwas zuviel von mir!
Und mit Toleranz hätte es was zu tun, wenn der Fahrradfahrer Rücksicht nimmt auf die, für die der Bürgersteig da ist.
Und was daran ziviler Ungehorsam ist, wenn ein Fahrradfahrer einem, auf dem Bürgersteig, über die Füße fährt oder fast die Hunde platt fährt musst du mir erklären!
Podi, bist du es nicht, der sonst immer allem auf den Grund gehen will? Aber bei Radfahrern einfach mal per se Anzeigemöglichkeiten befürworten, ohne zu hinterfragen?
Vielleicht fahren Radfahrer gar nicht auf dem Fußweg, um dich zu ärgern. Es gibt Ecken, da weiche ich auch auf den Fußweg aus, weil es auf der Straße schlichtweg zu gefährlich ist, weil kaum ein Autofahrer noch die vorgeschriebenen 1,5 Meter Abstand für das Überholen von Fahrrädern einhält (oder ggf. die Autos schlichtweg zu breit für die bestehenden Straßen geworden sind - wofür die Radfahrer schlichtweg nichts können) oder wenn man an derselben Steigung wiederholt bedroht wurde (wahlweise mit Anzeige oder Prügeln), weil man es wagt, dort mit dem Rad die Straße zu befahren (und so tatsächlich verursacht, dass Autofahrer bei Gegenverkehr mal kurzfristig vom Gas müssen) - ja dann wechselt man irgendwann auf den Fußweg.
Oft ist auch einfach der Straßenrand so "runter", dass er gar nicht befahrbar ist oder mit hochstehenden Gullis oder Löchern im Asphalt durchsetzt, wegen denen man ständig auf die Fahrbahn ausweichen müsste (was dann auch immer ein großes "Hallo" gibt).
Und da mache ich nicht mal unbedingt den Autofahrern einen Vorwurf - die Straßenführung und Städteplanung ist diesbezüglich einfach unter aller Sau.
Du wirst dich wundern, es gibt Stellen und Situationen, wo ich es durchaus versteh und akzeptiere.
Aber angeblich ist der Mensch ja vernunftbegabt und sollte erkennen, wenn es Sinn macht langsamer zu fahren oder notfalls abzusteigen.
Die Straße vor meinem Elternhaus wird, auf Grund eines neuen Einkaufszentrum und da sie als Zubringer für eine "Umgehungsstraße" dient mit immer mehr Verkehr belastet.
Der Bürgersteig ist, auf Grund der Verbreiterung der Straße, nur noch ca. 50 - 60 cm breit.
Wenn dann noch ein Fahrradfahrer dort, in der falschen Richtung, fährt, sein Tempo nicht drosselt, obwohl er damit rechnen muß, dass jemand aus der Haustür kommt oder gar sieht, dass dort schon Leute gehen oder stehen, kann ich es ihm kaum noch zugute halten, dass er sich auf der Straße nicht wohl und sicher fühlt.
Und dann noch verständnislose Blicke oder Gemurre, da man nicht Platz macht.
Das ist dann auch kein ziviler Ungehorsam, sonder unverschämt.
Oder sich darüber zu Beschweren, dass man seine Hunde nicht schnell in Luft auflöst, damit jemand, mit dem Fahrrad, auf dem Bürgersteig radeln kann ist auch kein "ziviler Ungehorsam" sondern unverschämt.
Da wir schon den Vergleich zu den Hundeverordnungen machen wäre es auch in dem Fall sinnvoll die Gemeinde mal darauf hin zuweisen, dass sich Fahrradfahrer scheinbar nicht mehr sicher auf dieser Straße fühlen.
Der "zivile Ungehorsam" sollte ja nicht gerade das erste Mittel sein.