Okay, dann mal ein paar sehr wichtige Details:
Man will dann erstmal ein Blutbild machen,Röntgen und eine Gewebeprobe entnehmen.
Herz und Lunge war ok.
Das verstehe ich medizinisch nicht Petra.
Bei einem Tumor untersucht man insbesondere die Lunge darauf hin, ob möglicherweise schon Metastasen vorhanden sind. DAS macht aber erst dann Sinn, wenn man bereits eine Gewebeprobe entnommen hat UND diese das Ergebnis hatte, dass der Tumor bösartige Zellen hat.
Ob ein Tumor gut- oder bösartig ist, kann man NUR mit Bestimmtheit sagen, wenn man sich seine Zellen unter dem Mikroskop angesehen hat. Dafür benötigt man in jedem Fall eine Gewebeprobe. Oder man operiert gleich, dann guckt man sich den ganzen Tumor unter dem Mikroskop an.
Dann erwägt man, ob man evtl. operieren kann. Und da man bösartige Tumore grundsätzlich nur dann operiert, wenn ein Tumor noch nicht gestreut hat, wenn sich also noch keine Metastasen irgendwo anders im Körper abgesiedelt haben, macht man vorher ein paar Untersuchungen, um zumindest ausschließen zu können, dass es nicht ohnehin schon viel zu spät für eine Operation ist.
Ob die Lunge also in eurem Fall also "okay" - dafür reicht kein einfaches Abhören mit dem Stethoskop, dafür muss man die Lunge röntgen. Geröngt worden ist sie ja aber noch nicht, gell?
Dann sollte man sich auch noch die Leber ansehen - das wiederum macht man mit Ultraschall.
Den Tumor selbst zu röntgen ist relativ sinnlos. Erstens sieht man auf einem normalem Röntgenbild von dem Tumor auch nicht sehr viel mehr, als man mit bloßen Auge schon erkennen kann. Dafür bräuchtest du ggfs. ein CT, vielleicht sogar ein MRT. Falls überhaupt, weil man das eigentlich hauptsächlich nur deshalb macht - um eine Operation besser planen zu können.
Deshalb Petra: du brauchst als erstes einen Arzt, der wirklich sinn- und planvoll vorgeht. Der eine saubere Diagnostik macht. Oder auch nicht, aber dann wenigstens nicht deiner armen Chanel auch noch reichlich sinnlose Untersuchungen zumutet.
Das ist für den Anfang mal wirklich das Wichtigste.
Versteh das bitte auch nicht als "Kritik" an eurer Tierärztin. In der Humamedizin wird jeder Patient mit Tumor zur Abklärung an den entsprechenden Facharzt überwiesen. Aus dem ganz einfachen Grund, weil dieses Gebiet viel zu komplex und umfangreich ist, als das ein Hausarzt hier wirklich detailliert Bescheid wissen könnte. Und das gilt im Grunde genommen auch für Tiere bzw. Hunde. Auch hier braucht man Fachwissen und Erfahrungen auf diesem
Fachgebiet.
Meine Mama ist gerade an Brustkrebs operiert worden. Erst vom Hausarzt an einen Gynäkologen überwiesen. Dieser dann an einen Röntgenologen, mit den Ergebnissen von dort dann an eine Klinik die auf Brustkrebs spezialisiert ist. Dort wurden dann noch eine Reihe weiterer genauerer Untersuchungen vorgenommen, u.a. auch eine Gewebeprobe - und dann wurde sie dort auch operiert.
In der Tiermedizin ist das halt nur nicht so gut organisiert, aber den gleichen Anspruch an Sorgfalt und Genauigkeit darfst du deshalb trotzdem haben. Stell dir vor, der Hausarzt meiner Mama hätte nur rein vom Angucken die Diagnose Brustkrebs gestellt und von einer Op aufgrund ihres Alters abgeraten. Der wäre die längste Zeit seines Lebens Arzt gewesen - das versteht sogar jeder Laie.
Und denke jetzt bitte nicht, man kann Hund und Mensch nicht so vergleichen. Doch Petra, man kann. Deine Chanel hat genau das gleiche Recht wie meine Mama auch. Nur liegt es in dem Fall an dir und nicht am "Hausarzt", ihr dieses Recht zu organisieren.