Ich ertrage es nicht, diesen Strang so mit den Jubelbeiträgen über Shiwas Genesung stehen zu lassen. Ich muss ihn irgendwie „abschließen“.
Meine geliebte Shiwa,
ich hatte mir „nur einen einzigen Tag“ gewünscht – und wir hatten noch so viele mehr.
Seit dem Tag, an dem ich diesen Strang eröffnet habe hattest du noch 120,5 Tage bei uns. 120 Tage, in denen wir dir viel zugemutet haben, aber auch sehr viel Schönes erlebt haben. Die ersten Wochen überwog sicher die „Zumutung“, die letzten Wochen war es eine sehr schöne Zeit. Zumindest fand ich das und ich hoffe, du siehst das auch so.
Ich habe mich darum bemüht, jeden dieser 120 Tage wertvoll zu machen, mir immer bewusst zu machen, dass es unser letzter sein könnte. Es ist mir sicher nicht zu 100%, aber an vielen Tagen hoffentlich doch gelungen. Ich habe mehr Zeit zuhause als üblich verbracht, habe dich noch seltener allein gelassen als früher. Oft habe ich stundenlang nur mit dir im Bett verbracht, deine Nähe genossen, deinen Duft eingeatmet und mich dir nah gefühlt.
Du bist auf unseren Hochzeitsfotos mit drauf, du hast die Flitterwochen am Meer im Haus mit Garten noch miterlebt und genossen. Du hast zumindest einen Teil des Sommers noch mitgenommen – wir waren in der letzten Woche 3 mal zusammen schwimmen im Kanal, Sonntag war noch mal ein wunderbarer Tag. Freitag waren wir den ganzen Abend zusammen im Garten und du hast dir Gyros-gefüllte Pizzabrötchen geklaut
An deinen letzten beiden Tagen hattest du schöne große Spaziergänge mit Schwimmen, Bällchen werfen und hast noch mit anderen Hunden gespielt. Es ging dir wirklich wieder richtig gut, so gut, dass du einen 8-monate alten Rüden unterbuttern wolltest
Ich hoffe, die letzten Wochen waren für dich so voller Lebensfreude, dass sie die Strapazen von vorher aufgewogen haben. Für mich waren sie so wertvoll und ich bereue NICHT, dass wir den Kampf vorher so erbittert gekämpft haben.
Im Gegenteil: Ich bestehe darauf, dass wir ihn gewonnen haben und deshalb bin ich sehr stolz auf dich und danke dir sehr dafür, dass du die Kraft dazu aufgebracht hast, mir diese letzten Wochen mit dir noch zu schenken!
Es tut mir leid, wie es nun zu ende gegangen ist und dass ich mich nicht von dir verabschiedet habe. Ich muss lernen damit zu leben, aber bitte glaube mir, dass es mir unsagbar leid tut. Aber gegen manches ist man schlicht machtlos
Und wenn wir ehrlich sind, wäre es an anderen Tagen noch schlimmer gewesen, wenn du gegangen wärst.
Mein Engel – ich habe dich immer so genannt, aber jetzt bist du wirklich einer – du bist jetzt seit einer Woche nicht mehr bei mir. Und es fällt mir unsagbar schwer ohne dich weiterzumachen. Aber ich muss. Ich hoffe, dir geht es gut da wo du jetzt bist. Ich werde unsere gemeinsame Zeit nie vergessen. Und deine Stärke, dies alles was in diesem Strang steht, durchzustehen, immer bewundernd in Erinnerung behalten. Ich liebe dich, meine kleine, lebensfrohe Kämpferin. Du fehlst mir.