Morgen
Nein, ich verlasse mich nicht darauf dass ein Wildtier nichts hat. Das wäre lächerlich
Die einen würden es so ausdrücken dass ich verantwortungslos bin und es riskiere, die anderen sehen es als Chance für die Tiere ein schönes, alternatives Leben zu führen.
Ungeziefer kann immer auftreten. Ungeziefer hatte ich auch schon, als ich mich strikt an das gehalten hatte, was so üblicher Weise praktiziert und als Standard-Rattenhaltung bezeichnet werden kann: Das beliebteste Fertigfutter Rattima, kein Heu, keine Einstreu, keine Naturmaterialien. Ausschließlich Zeitung, Pappe, Zellstoff, Tücher, etc. Auch da bekam ich Ungeziefer - vom Futter.
Zudem kenne ich es noch damals von meinen Schabenzuchten. Als Schabenzüchter hat man wenn man Pech hat, öfter mal das Problem mit Milben. Abgesehen von den nützlichen Raubmilben die zum Beispiel auf Fauchschaben in Symbiose leben, gab es da wirklich schreckliche Plagegeister. Wenn es zu viele wurden, half es nur, den gesamten Bestand zu vernichten und komplett neu anzufangen.
Ich hatte damals mehrfach Milben bekommen. So sauber und hygienisch ich doch gearbeitet hatte - es half einfach nichts. Ich musste mehrfach meine Bestände vernichten. Irgendwann hab ichs aufgegeben! Heute hab ich bei den paar Schäbchen die ich noch habe keine "hygienische" Haltung mehr, weil sie mir ehrlich gesagt zu riskant ist und die Tiere sich so nicht wohl fühlen. Ich halte sie auf Walderde, mit Laub und Versteckmöglichkeiten aus Kokosschalen mit natürlicher Ernährung und ohne Fertigfutter. Heute habe ich in den Beständen nur noch ein paar wenige Milbchen, die keine Sau stören.
Milben leben überall. Auf dir, auf mir, auf unseren Hunden, auf Wild, etc. Man kann sie nicht vollkommen vertreiben. Im Gegenteil. So "abartig" das auch klingt, sie sorgen für das biologische Gleichgewicht und wenn sie in natürlicher Anzahl vorkommen, ist es eher eine Symbiose als eine Schädigung.
Meine Ratten sind übrigends alle ungezieferfrei - gestern noch einen beim TA testen lassen. Sollte einmal Ungeziefer in unnatürlicher und somit parasitärer Dosis auftreten, so bekommen meine Tiere Spot Ons und damit hat es sich. Zudem kommt, einige Parasiten sind wirtsspezifisch. Wenn ihre Wirte bestimmte Vögel sind, so gehen sie so oder so nicht an meine Tiere
Ich habe diese Erfahrung mal vor knapp 2,5 Jahren gemacht, als wir hier in Leverkusen eine Einfangaktion hatten. Die Ratten die wir einfingen waren voller Würmer und Läuse. Diese Läuse waren vollkommen auf die Ratten spezialisiert. Einige von uns sind ein paar Mal gebissen worden, durch den engen Kontakt zu den Ratten. Ich wurde auch ein paar Mal gebissen. Aber wir wussten, dass es reine Rattenflöhe sind. Die beißen einmal im schlimmsten Fall, merken, es ist keine Ratte und verschwinden. Finden sie keine neuen, passenden Wirte, so ist es bald mit ihnen zuende.
Würmer bekam keiner von uns und es ließ sich auch keiner provisorisch behandeln.
Die Gefahr von Parasiten ist da - klar! Bestreite ich nicht. Aber ich habe für mich den Weg gewählt, es "zu riskieren", zum Wohle meiner Tiere - weil ich festgestellt habe, dass man, wenn man sich an alle Regeln die so gestellt werden hält, ebenso Ungeziefer bekommen kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich seit meiner naturnahen Haltung jemals Ungeziefer hatte. Aber irgendwann soll ja immer das erste Mal sein
Übrigends, die ersten Hundehaare sind angekommen. Danke an ClaudiBB!
Nächste Woche mach ich ne Grundreinigung - da werde ich die Wolle sofort reinlegen und testen!