Familienverband - Aufzucht der welpen - Impfungen - Mama und Papa der Welpen.
Na ja, ist ein bisschen arg wenig. Wenn ich das noch etwas ausweiten dürfte:
1. Papa vorzugsweise
nicht vor Ort oder im Besitz des Züchters, denn es wäre schon ein extremer Zufall, wenn ausgerechnet der eigene Rüde (oder einer aus der Nachbarschaft) genetisch perfekt auf die eigene Hündin passen würde (im Regelfall ist das einfach nur billig
).
2. Unbedingt den Züchter unnachgiebig löchern, warum ausgerechnet
diese Hündin und
dieser Rüde so gigantisch sind, dass sie Nachzucht produzieren sollen - und vor allem, warum ausgerechnet
dieser Rüde auf die Hündin passt. Man erkennt bei diesen Fragen recht schnell, ob jemand nur Müll erzählt ("Das ist ja so eine Schöne, und so ein lieber Hund, die war auch nie krank, und die beiden haben sich direkt verliebt"
), oder ob sich jemand wirklich Gedanken gemacht hat, und die Rasse (mitsamt ihrer wesens- und gesundheitlichen Schwächen!) kennt.
3. Unbedingt auch nach den Schwächen der beiden Elterntiere fragen - seriöse Züchter haben kein Problem damit!
4. Röntgenergebnisse (natürlich von einer anerkannten Auswertestelle) von Geschwistern, Eltern, Großeltern (und deren Nachkommen falls möglich) der Elterntiere zeigen lassen, sowie nachvollziehbare Daten zu PRA, Epilepsie, Herzproblemen, Allergien etc. (Halter der verwandten Tiere fragen, evtl. Auswertungen vom Verband einsehen (ups - gibt's ja gar nicht ohne Verband), und vorhandene Untersuchungsergebnisse zeigen lassen!!!). Vorher über die Gesundheit der Rasse und die Zuchtordnung des betreuenden Verbandes informieren (auch wenn man nicht beim Züchter kauft, die ZO gibt oft wichtige Hinweise zu Krankheiten oder Besonderheiten!)!
5. Züchter fragen, warum er im jeweiligen Verband (oder eben außerhalb) züchtet.
6. Regelmäßige Blutbilder liegen sicherlich bei jedem guten Züchter vor, mindestens aber vor dem Belegtermin sollte frisch entwurmt und ein Blutbild gemacht sein, ebenso auf Dinge wie Herpesimpfung und Entwurmung
während der Trächtigkeit achten.
7. Ergebnisse zu Wesensprüfungen, Zuchtzulassung und Arbeitsprüfungen (je nach Rasse) verlangen (durch objektive Richter, nach objektiven Maßgaben, nicht durch den "Kumpel vom Züchter"
). Dinge wie Geräuschangst, allgemeine Umweltprobleme, hypertrophes Aggressionsverhalten sowie Unverträglichkeit, Sozialverhalten sind stark erblich!
8. Aufzucht genau verfolgen - zumindest in der Woche rund um die Geburt und ab der vierten Woche sollte rund um die Uhr mindestens eine Betreuungsperson anwesend sein und nicht viel anderes machen als Welpen aufziehen!
9. Ein seriöser Züchter hat gute Kaufverträge, die ihm u.a. ein Vorkaufsrecht zusichern, und garantiert, dass er den Hund zurücknimmt bzw. den Kaufpreis erstattet, sollte der Hund eine Erbkrankheit haben, die er durch züchterische Umsicht hätte verhindern können (im Übrigen auch so laut Gewährleistungsrecht vorgesehen:
).
10. Ein seriöser Züchter will Kontakt halten - sollte er schon mal einen Wurf gehabt haben, kann er sicherlich Kontakt zu früheren Welpenkäufern herstellen, so dass man sich untereinander über Hunde und Züchter austauschen kann.
11. Ein seriöser Züchter wird unangenehme Fragen stellen und den Eindruck erwecken, als wolle er die Welpen nicht wirklich abgeben, und schon gar nicht an dich
. Das ist normal und ein gutes Zeichen - er will ein optimales Zuhause für seine Zwerge.
Mal ganz spontan ein paar der grundlegenden Dinge, auf die man achten sollte - die Liste lässt sich noch sehr weit weiterführen. Auf alle Fälle darf's den Hunden zuliebe etwas mehr sein als "Familienverband"
.
Man wird in der großen Mehrzahl der Fälle feststellen (Ausnahmen fast nur bei nicht FCI-anerkannten Rassen), dass verbandslose Züchter ganz einfach den Anforderungen nicht genügen, und
deshalb verbandslos sind. Ausnahmen gibt es immer, aber der einzige Unterschied -falls man alle Anforderungen erfüllt- liegt in der objektiven Bewertung (ZTP der Hunde, Zulassung des Züchters, Kontrollen etc.), und in den Gebühren.
Papiere an sich sind völlig wurscht. Aber die Bedingungen, um sie zu bekommen, sehe ich als absoluten
Mindeststandard an. Und bisher wurde auch immer noch kein Grund genannt, weshalb es bei FCI-Rassen besser sein sollte, ohne Papiere zu züchten. Doch, einer - ein Exemplar einer Rasse mit Stehohren wäre ansonsten wegen des Knickohrs nicht zur Zucht zugelassen worden...
LG
Mareike
PS: Man darf auch als Welpenkäufer ein paar grundlegende Dinge über Genetik wissen - z.B. dass es einen sehr großen Unterschied gibt zwischen "Ich schmeiß' einfach mal zwei Hunde aufeinander" und "Ich verpaare zwei Hunde, deren gesamte Familie seit 5 Generationen überprüfbar HD-frei ist".
Ja, richtig: In beiden Würfen
kann HD vorkommen. Aber es wird doch wohl hoffentlich niemand hier so blöd sein, das Risiko für gleich groß zu halten
. (würde bedeuten, die entsprechenden Beiträge hier waren reinste Polemik - aber lieber das als unheilbare Dummheit
).