Coony, ich wohne nicht in SH, und auch nicht ländlich, und NRW ist auch nicht gerade für sein simples, hundefreundliches LHG bekannt.
Zudem wohne ich in einer Gemeinde, die offen sagt, dass die Hundesteuergestaltung den Zweck hat, die Zahl der Hunde in der Gemeinde zu begrenzen. Nicht nur die von bestimmten Hunden, sondern von allen.
Aber ja, ich maße mir angesichts der Fristen von einem Jahr bis zum Wesenstest nach einem Vorfall tatsächlich Verwunderung an und frage mich nach dem Sinn und den Gedanken, die sich zu diesem Thema gemacht wurden.
Und dafür brauchst du nicht so zu tun, als sei ich, oder jeder, der sich über solche Regelungen wundert, mit dem Klammerbeutel gepudert.
Mir ist auch klar, dass ich mich an bestehende Gesetze zu halten habe, und grundsätzlich
tue ich das sogar.
Ich behalte mir allerdings vor, sie
trotzdem für sinnlos oder bescheuert zu halten oder ihren Zweck zu hinterfragen, wenn es mir so erscheint, und ich möchte
dafür bitte nicht als naiv oder beschränkt dargestellt werden. Und schon gar nicht dafür, dass ich Fragen über das
neue LHG eines Bundeslandes stelle, dass nicht gerade bei mir um die Ecke liegt.
Und genau wie es zur vor ein oder zwei Jahren geänderten Hundesteuersatzung in meinem Heimatort ein offizielles Statement der Stadtverwaltung gab, in dem gesagt wurde, dass durch die deutlich erhöhten Beträge für Zweit- und Dritthunde im Haushalt die Zahl der Hunde pro Einwohner begrenzt werden soll, hätte es ja durchaus sein können, das es ein offizielles Statement dazu gab, warum das Gesetz in SH nun so und nicht anders geändert wurde, und was sich die Landesregierung davon verspricht.
Danach habe ich gefragt, nicht mehr, und nicht weniger.
Vielleicht hat ihnen irgendein toller Sachverständiger diese Idee als den allerletzten Schrei in Sachen Gefahrenabwehr, in Schweden oder der Schweiz oder sonstwo erfolgreich erprobt oder keine Ahnung was verkauft, sodass sie das unbedingt auch so machen wollten?
Das hätte mich interessiert, und das tut es auch immer noch.
Zum Thema Abschreckung: Ich denke (oder zumindest hoffe ich das), wir wissen beide, dass ein Gutteil "solcher" Vorfälle aufgrund von unglücklichen Umständen entsteht und kein wirkliches Gefahrenpotenzial aufweist. "Abschreckung" ist also komplett sinnlos, denn wenn es dumm kommt, kommt es dumm, aber das ja gerade, weil man
nicht damit gerechnet hat. Und Nösel, die die allereinfachsten Vorsichtsmaßnahmen nicht beachten, weil ihnen das zu umständlich ist (und zB ihren Hund ohne Leine zu jedem hinrennen lassen, weil der an der Leine so zieht), lassen sich von "sowas" auch nicht abschrecken, denn die kriegen das erst mit, wenn es sie betrifft.
Kann aber natürlich trotzdem so sein, dass "Abschreckung" der einzige Grund war. - Dann hätte man allerdings wohl besser dafür sorgen müssen, dass auch wirklich alle Leute, die es betrifft, erfahren, welche Regelungen jetzt gelten. Denn nachträgliches Abschrecken mag in die Zukunft präventiv wirken, aber hat dann mindestens einen Vorfall schonmal nicht verhindert...