Wieviel Pech kann ein Hund haben!

Bulliene

15 Jahre Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich muss mir nun mal die Krankengeschichte meines Hundes von der Seele schreiben. Langsam fange ich an daran zu zweifeln das er jemals ein gesundes Leben haben wird.
Wir fallen von OP zu OP ... aber von vorn.

Ich holte meinen kleinen Schatz aus dem Tierheim. Er war zu diesem Zeitpunkt schon kastriert was üblich ist im Tierheim (OP Nummer eins).

Ich Taufte ihn auf den Namen Balou und er wurde (wie alle Hunde vorher) ein wichtiger Teil meiner Familie. Er liebt meine Tochter und mag alles egal ob groß oder klein. Schon nach einem Monat habe ich ihn OP versichert (ich hatte so ein Bauchgefühl).
10 Monate nach dem er bei uns war geschah das Übel. Beim toben mit seinen Hundefreunden kam er plötzlich Jaulend und auf drei Beinen zu mir zurück. Diagnose Kreuzbandriss.
Er wurde direkt am nächsten Tag operiert (zweite OP) und alles verlief soweit gut. Nur wählte der Arzt eine Operationsmethode die für Balou nicht passte.
Erst nach 2,5 Monaten fing Balou an sein Bein wieder zu benutzen. Doch er schonte es sehr und lief auch überwiegend als Dreibeiner.
Vier Monate nach der OP trat mein Pechvogel mit dem selben Bein in eine Glasscherbe und schnitt sich seinen Zehenballen so tief und weit auf, dass auch dies operativ behandelt werden musste (OP drei). Auch hier ging alles soweit gut doch die Wunde verheilte nicht gut und es bildete sich ungünstiges Narbengewebe welches ihm Schmerzen bereitete und er das Bein gar nicht mehr benutzte. Also wurde noch einmal nach operiert (OP vier).

Balou fing wieder an sein Bein zu benutzen aber schonte es viel und auch im stehen setzte er es nicht auf.
Also überwies uns, unser Tierarzt im Juni nach Leipzig in die Uniklinik zu einer Arthroskopie (Kniespiegelung) um heraus zu finden warum er so schlecht lief.
Bei der Kniespiegelung (OP/Narkose fünf) wurde ein zerstörter Meniskus festgestellt und entfernt. Auch bemerkten sie eine Instabilität im Knie wollten aber erst mal abwarten ob die Entfernung des Meniskus ausreicht.
Die Narkose verlief gut obwohl er lange brauchte sich zu erholen.

ER lief nun viel besser und ging nicht mehr auf drei Beinen. Aber sein Knie "klappte" immer nach außen und es gab einen sichtbaren Schubladeneffekt, im Stand entlastete er sein Bein.

Daraufhin wechselte ich meinen Tierarzt und ging eine eine sehr gute Tierklinik, hier wurde er nun ende September erneut Operiert (OP sechs). Diesmal mimt der TPLO Methode.
Sowohl OP als auch Narkose steckte er sehr schlecht weg. ER verlor sehr viel Blut unter der OP und brauchte insgesamt zwei Wochen um wieder Fit zu sein + eine Bluttrasfusion.

Natürlich hieß es diesmal wieder ruhig halten und nicht viel bewegen... waren wir ja nun gewöhnt auch wenn es immer ein Spiel mit den nerven ist.

Leider ist Mein Hund wirklich vom Pech verfolgt und es kam trotz tägliches Spühlens und aller 2 Tage zur Kontrolle und Antibiotikum zu einer Entzündung. Diese wurde so schlimm das sich ein großer Eiterabszess bildete der ihm höllisch weh tat. Nun wurde vorgestern seine Wunde erneut geöffnet (Narkose sieben) alles gespült, gesäubert und mit Medikamenten direkt versorgt.

Das schlimme an der Entzündung ist das dies bedeutet, das die Platte in 2 Monaten wieder raus muss und somit seine ACHTE OP ansteht.

Ich bin völlig fertig. WIe kann ein HUnd so viel Pech haben. Seit fast einem JAhr steht er unter Dauermedikation und ruhig halten... die Zeiten wo er toben durfte etc. kann ich an zwei Händen abzählen.

Jetzt mag man vlt. denken ... naja sind zwar viele OPs aber der Hund ist vlt. schon alt... NEIN Balou ist gerade mal 2 Jahre alt. Ihm geht so viel verloren, er ist inzwischen draußen bei normalen Begegnungen unsicher weil er es einfahc nicht mehr kennt etc.
Ich laste ihn schon viel vom Kopf aus, er ist super erzogen etc. aber ich frage mich wann das alles ein Ende haben wird...

Ihr könnte mir nicht viel helfen aber es tut gut es einfach mal zu schreiben. Vlt. hat ja jemand noch so einen Pechvogel.
Jede OP heißt neues Risiko, Neues Bangen und Hoffen auf Besserung. Ich weiß das ich ihn nicht noch mal an dem Beim operieren lassen werde sobald die Platte raus ist. Auch hoffe ich das, dass Kreuzband am anderen Bein lange halten wird und nicht auch noch schlapp macht.
 
  • 28. März 2024
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Hi Bulliene ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hey,

mein Tünnes ist ebenso ein Pechvogel.

Anvertraut wurde er uns von einem TSV, die vorher wohl schon phänomenale Arbeit geleistet haben müssen. Aus einem geprügelten Hund, der unter sich pinkelnd vor Angst die Wände hochging, wenn man seinen Zwinger betrat, wurde nun ein fröhliches, aber skeptisches Kerlchen. Nicht ganz ohne bei fremden Leuten und wir selber brauchten auch einige Wochen, um mit ihm in unseren Wänden klarzukommen (er reagierte aus Unsicherheit und Streß oftmals sehr aggressiv, griff mich (zum Glück halbherzig) an (habe aber trotzdem einige Narben davongetragen), biß um sich, ich habe ihn dann nur umarmt, festgehalten und runtergestreichelt - frei nach dem Motto: möglichst zu nah sein, damit er nicht Schwung holen kann).

Doch er hatte Schmerzen, somit wurde er an der Cauda Equina operiert. Eine große und gefährliche OP.
Wochenlanges Aufbautraining - und dann im Dezember Knieprobleme. Im Februar Vollnarkose und Arthroskopie, Kreuzbänder angefasert. Physiotherapie wieder aufgenommen, diesmal Unterwasserlaufband und Schwimmen. Im April dann Riß beider Bänder rechts.
TTA unter Vollnarkose.
Wochenlange ReHa, aber keine deutliche Besserung der gesammten Beschwerden. Immer noch Rundrücken, Schmerzen, Beine nicht aufsetzen. Muskulatur nimmt ab trotz 2x/Woche Physio.
Permanente Schmerzmittelgabe.
Im Juli die Entscheidung, mit ihm in eine große und topmoderne Tierklinik zu fahren. Diverse Untersuchungen, wieder Vollnarkose. Gelenke punktiert, MRT, CT.
Ergebnis: die Cauda Equina-OP war überflüssig, da an der falschen Stelle und eh nicht das eigentliche Problem.
Nochmals Vollnarkose, um andere Dinge diagnostisch zu klären.
Niederschmetterndes Ergebis: der Hund hat wenige cm hinter der CES-OP-Stelle Stenosen. Das sind Nervenquetschungen, bei ihm vom Rückenmark beim Übergang in die Hinterbeine. Zudem hat er Spondylosen im Rückenbereich. Dann wurde die TTA (Knie-OP) nicht sauber ausgeführt und muss geändert werden - aber vor allem hat unser Hund eine autoimune Polyarthritis. Eine Entzündung vieler Gelenke, die auch auf das Nervensystem und Organe übergreifen kann und wird, wenn wir sie nicht stoppen können.
Autoimun, höchstwahrscheinlich streßinduziert auf Grund seiner Lebensgeschichte. Die Kniebänder sind auch nicht plötzlich gerissen, sondern haben sich durch den entzündlichen Prozeß im Gelenk mit der Zeit aufgefasert bis sie einfach nicht mehr da waren. Unser Haustierarzt - und der ist schon echt gut - hat keine Verbindung zur APA gesehen.
Die falsch ausgeführte OP hat zur Überlastung des anderen Knies geführt und dort hat er jetzt Arthrose.
Wir hoffen sehr, dass wir die autoimune Polyarthritis in den Griff kriegen. Das erste Cortison hat er nicht vertragen und innerhalb von 14 Tagen 5kg Gewicht verloren. Wechsel des Cortisons, andere Dosierung - Problem: reicht das noch um die Polyarthritis in den Griff zu bekommen? Aber: immerhin hat der ********* wieder 2kg zugenommen. Nur keinerlei Muskeln mehr.

Tünnes ist von März 2011.

Was ich aus dem ganzen Driß gelernt habe?
Immer auf Magenschutz achten! Das ist so wichtig! Und nicht unbedingt auf die Mittel vom TA zurückgreifen (Oemprazol, Ulcogant etc), sondern den pflanzlichen Weg wählen.

Alles Gute den Pechvögeln!
 
Oh je ihr habt ja auch nicht gerade wenig durch :(

kannst du mir da was Pflanzliches empfehlen?
er bekommt als Schmerzmittel Rimadyl was schon sehr auf den Magen geht.
Seine Haut und seine Verdauung leiden immer am meisten unter den Medikamenten.
Da er zusätzlich noch Allergiker ist und nicht jedes Medikament verträgt (Penicillin Unverträglichkeit) bleiben den Ärzten meist nicht viele Medis übrig.

LG und ich wünsche euch alles GUte und das es besser wird.
 
sehr schade das nicht mehr Leute etwas dazu sagen können bzw. vlt sogar Tipps haben.
 
Ich denke, mit pflanzlichen Schmerzmitteln wirst du da leider nicht weit kommen:(
aber vielleicht kann dir ja Morgaine mehr zu ihren Mitteln sagen.
Langfristig sind ja auch Goldimplantate etc. wunderbar - aber bei einer akuten Entzündung muss man wohl eher den Hammer rausholen

Aber eben auf den Magenschutz achten und vielleicht zusätzlich was fürs Immunsystem tun, z.B. Actimel für den Darm?

Ansonsten kenne ich auch solche Pechvögel aus der Praxis, einige fangen sich wieder und bei anderen ist auch einfach das komplette Skelett-und Muskelsystem im Pobbes gewesen (teils sogar bei Hunden von guten Züchtern) - kann man leider nicht viel machen...
 
Hallo,

oh, ein Mißverständnis! Ich meinte auch nicht pflanzliche Mittel als Schmerzmittel, sondern als Magenschutz (Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, Ulcogant soll den Magen auskleiden - sind also keine Schmerzmittel).
Ständig AB und Schmerzmittel greifen den Magen extrem an - und Mittel wie Omeprazol oder Ulcogant sind nicht umsonst umstritten.

Übrigens gibt es da im Gesunde Hunde Forum gute Threads zu - sowohl zum Thema pflanzlicher Magenschutz als auch zu Hunden, die trotz Kreuzbandriß nicht operiert wurden und wie sie damit zurechtkommen, wie sie unterstützt werden etc.
Ich kann das Forum nur empfehlen.

Als pflanzlichen Magenschutz kann man diverse Dinge nehmen.
Haferschleim läßt sich zB wunderbar aus den A**i-Haferflocken kochen (den blauen), ist aber nicht für jeden Hund eine gute Wahl. Steht im Verdacht, allergieauslösend zu sein. Meiner kommt gut damit klar.
Leinsamen bzw Leinmehl schleimen ebenfalls schön, Eibisch-Wurzel ist auch eine Idee. Oder Slippery Elm.

Bei einem Magenpatienten würde ich zudem darauf achten, dass der Hund nicht ein oder zwei große Mahlzeiten bekommt, sondern mehrere kleinere am Tag verteilt. Zwischen den Mahlzeiten gibt es bei mir zusätzlich nochmal etwas Schleim, manchmal gebe ich den Schleim auch mit den "Zwischendurch-Snacks".

Zusatzfutter und Medikamente gebe ich nicht zeitgleich mit dem Schleim, sondern um 1h versetzt. Es gibt Stimmen, die bezweifeln, dass Medikamente (Cortison zB) aufgenommen werden können - aber ich sehe das so, dass mir von der Klinik gesagt wurde, 1h vor dem Cortsion solle der Hund Ulcogant bekommen. Das hat aber bei ihm zu starke Nebenwirkungen (er fraß trotzdem Gras wie ein Irrer - und das durch den extra angezogenen Maulkorb und meinem extremen Aufpassen! - und das wickelte sich zu einer unterarmdicken und -langen Wurst, die er irgendwann auskotzte!), also bin ich komplett auf pflanzlich umgestiegen. Nun bekommt er eine Std vor dem Cortison Schleim und eine Std. nachher.
Ich barfe auch nicht mehr im eigentlichen Sinne, sondern koche im sein Fleisch/Pansen nun. Knochen habe ich durch Knochenmehl ersetzt.
 
Vielen Dank für deine Antwort...
das klingt sehr interessant, habe nun zusätzlich mal eine Termin bei einer Heilpraktikerin gemacht, sie soll ihn mal durch checken.

Das mit dem Magenschutz habe ich verstanden. Meinte mit dem Schmerzmittel nur das seines (Rimadyl) auch sehr auf den Magen geht und daher ein Magenschutz angebracht ist :)

LG
 
frag doch einfach mal in der ta nach einem anderem schmerzmittel. metacam soll verträglicher sein, glaub ich (?)

ansonsten, würd ich die platte jetzt noch raus nehmen, und wenn dann nix akutes mehr vorliegt, den organismus erstmal wieder zur stabilisierung bringen. sprich, auch wenn er dann nur auf drei beinen geht, erstmal nich nochmal narkotisieren oder gar operieren. im notfalle es nur mit sedieren probieren.

naja und sonst fällt mir mehr als daumendrücken nicht mehr ein, ausser wenn das gelenk weiterhin instabil ist, gucken ob man für dieses gelenk nicht eine orthese gebastelt oder erworben bekommt (bei einem pflegling von mir, hat die reha2000 damals eine gebastelt)
 
Das Mißverständnis war bei Buroni...sie dachte, ich sprach von pflanzlichen Schmerzmitteln.

Im Endeffekt gehen die ja alle stark auf den Magen. Ggfs wäre spritzen eine Option?

Und noch eine Idee zur Narkose - falls es so gar nicht anders gehen sollte: wie wurde er denn bisher narkotisiert? Lachgas geht zB nicht so auf den Organismus.
 
Vielen Dank :)

Leider muss die Platte raus, da sonst die Entzündung nicht weg geht und das ihn noch mehr belastet.
Das mit der Orthese klingt sehr interessant und ich werde das im Hinterkopf behalten bzw. habe ich gerade etwas gestöbert... hätte ich das eher gewusst, hätte ich vlt. die nach OP ganz gelassen :(

Für die Narkose wurde jetzt immer Gas verwendet und extra alles so gemacht und verwendet wie es bei alten Hunden gemacht wird.

Die letzte Narkose hat er dank 24 Stunden Infusion auch sehr gut weggesteckt und nicht wie bei den letzten noch lange "gelitten".
 
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