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watson
Wesenstest in Schwerin
Das Tierheim Warnitz hat mit dem Wesenstest für Kampfhunde begonnen. Dabei müssen sich die Hunde verschiedensten Stress-Situationen aussetzen. Bleiben sie friedlich, bescheinigt ihnen das Veterinäramt Ungefährlichkeit, und sie dürfen ohne Leinen- und Maulkorbzwang auf die Straße.
Pitbullhündin "Zissy" hat Stress. Ständig wollen die Menschen um sie herum etwas von ihr. Erst muss sie über einen Besenstil laufen, dann spannt ein Mann neben ihr plötzlich einen Regenschirm auf, drei Sekunden später hupt ein Auto, bunte Luftballons fliegen an ihr vorbei, eine Fahrradklingel schellt und zuletzt schiebt eine Frau einen Kinderwagen an ihr vorbei, aus dem Babygeschrei tönt. "Zissy" ist ein bisschen irritiert, aber sie bleibt gelassen, reagiert friedlich. Die Prüfer, Veterinäramts-Chefin Dr. Christel Riemann und Tierarzt Peter Schnoor, notieren im Protokoll jede Bewegung, jede Auffälligkeit des Hundes. Ein dritter Prüfer nimmt "Zissy" in allen Situationen mit der Videokamera auf. Der Film wird für die Testauswertung benötigt und später, so lange "Zissy" lebt, im Schweriner Ordnungsamt archiviert. "Zissys" Chancen, als "ungefährlich" eingestuft zu werden, stehen gut. "Der Hund verhält sich außerordentlich neutral", sagt Tierarzt Peter Schnoor. "Er reißt nicht an der Leine, zeigt keine Zähne, legt die Ohren nicht an." Nicht ein aggressives Signal vernehmen die Prüfer. Längst nicht immer gehen die Wesenstests so friedlich über die Bühne. In Nordwestmecklenburg seien bei dem ersten Wesenstest sechs von neun Hunden durchgefallen, so Christel Riemann. Zwar hätten Hunde, die die Prüfung nicht bestehen, nach einem halben Jahr eine zweite Chance. Doch Ordnungsamtsleiter Steffen Block ist sich sicher, dass sich bis dahin nichts im Wesen ändert.
Insgesamt 80 Hundehalter haben ihre Hunde für einen Wesenstest in Schwerin angemeldet. Kommt ihr Hund durch die Prüfung, entfällt für die Hundeführer der geforderte Sachkundetest, den laut neuer Hundeverordnung alle Führer von Kampfhunden ablegen müssen. In Schwerin haben sich für die Sachkundetest, der mit dem Hundeführerschein endet, bis heute 200 Hundehalter und
-führer angemeldet. Die Kurse können im Ordnungsamt und im Warnitzer Tierheim absolviert werden. Die ersten Kursen in Warnitz sind am 31. Januar und 1. Februar jeweils um 15 Uhr. Die Kosten liegen zwischen 150 und 250 Mark. Für den Wesenstest müssen die Halter in Schwerin knapp 1000 Mark zahlen. Viel Geld für "Zissys" Herrchen. Doch Familie Thießen bestand auf den Test. "Wir wollen Zissy vom Maulkorb befreien", sagt Ingrid Thießen. "Der Korb ist eine enorme Belastung für den Hund." Ob mit dem Test die einhundertprozentige Ungefährlichkeit nachgewiesen werden kann, bleibt fraglich. "Wir bewerten die Hunde nach unserem bisherigen Erkenntnisstand", sagt Dr. Christel Riemann. "Aber ein kleines Restrisiko bleibt immer."
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Wesenstest in Schwerin
Das Tierheim Warnitz hat mit dem Wesenstest für Kampfhunde begonnen. Dabei müssen sich die Hunde verschiedensten Stress-Situationen aussetzen. Bleiben sie friedlich, bescheinigt ihnen das Veterinäramt Ungefährlichkeit, und sie dürfen ohne Leinen- und Maulkorbzwang auf die Straße.
Pitbullhündin "Zissy" hat Stress. Ständig wollen die Menschen um sie herum etwas von ihr. Erst muss sie über einen Besenstil laufen, dann spannt ein Mann neben ihr plötzlich einen Regenschirm auf, drei Sekunden später hupt ein Auto, bunte Luftballons fliegen an ihr vorbei, eine Fahrradklingel schellt und zuletzt schiebt eine Frau einen Kinderwagen an ihr vorbei, aus dem Babygeschrei tönt. "Zissy" ist ein bisschen irritiert, aber sie bleibt gelassen, reagiert friedlich. Die Prüfer, Veterinäramts-Chefin Dr. Christel Riemann und Tierarzt Peter Schnoor, notieren im Protokoll jede Bewegung, jede Auffälligkeit des Hundes. Ein dritter Prüfer nimmt "Zissy" in allen Situationen mit der Videokamera auf. Der Film wird für die Testauswertung benötigt und später, so lange "Zissy" lebt, im Schweriner Ordnungsamt archiviert. "Zissys" Chancen, als "ungefährlich" eingestuft zu werden, stehen gut. "Der Hund verhält sich außerordentlich neutral", sagt Tierarzt Peter Schnoor. "Er reißt nicht an der Leine, zeigt keine Zähne, legt die Ohren nicht an." Nicht ein aggressives Signal vernehmen die Prüfer. Längst nicht immer gehen die Wesenstests so friedlich über die Bühne. In Nordwestmecklenburg seien bei dem ersten Wesenstest sechs von neun Hunden durchgefallen, so Christel Riemann. Zwar hätten Hunde, die die Prüfung nicht bestehen, nach einem halben Jahr eine zweite Chance. Doch Ordnungsamtsleiter Steffen Block ist sich sicher, dass sich bis dahin nichts im Wesen ändert.
Insgesamt 80 Hundehalter haben ihre Hunde für einen Wesenstest in Schwerin angemeldet. Kommt ihr Hund durch die Prüfung, entfällt für die Hundeführer der geforderte Sachkundetest, den laut neuer Hundeverordnung alle Führer von Kampfhunden ablegen müssen. In Schwerin haben sich für die Sachkundetest, der mit dem Hundeführerschein endet, bis heute 200 Hundehalter und
-führer angemeldet. Die Kurse können im Ordnungsamt und im Warnitzer Tierheim absolviert werden. Die ersten Kursen in Warnitz sind am 31. Januar und 1. Februar jeweils um 15 Uhr. Die Kosten liegen zwischen 150 und 250 Mark. Für den Wesenstest müssen die Halter in Schwerin knapp 1000 Mark zahlen. Viel Geld für "Zissys" Herrchen. Doch Familie Thießen bestand auf den Test. "Wir wollen Zissy vom Maulkorb befreien", sagt Ingrid Thießen. "Der Korb ist eine enorme Belastung für den Hund." Ob mit dem Test die einhundertprozentige Ungefährlichkeit nachgewiesen werden kann, bleibt fraglich. "Wir bewerten die Hunde nach unserem bisherigen Erkenntnisstand", sagt Dr. Christel Riemann. "Aber ein kleines Restrisiko bleibt immer."