Manchmal erkennt man es auch und will es nicht wahr haben... wie im Fall meiner Mutter.
Hook (Kater), damals 3,5 Jahre alt und Nierenkrank, wurde mir vor 13 Jahren von einer damaligen Bekannten aus dem TH mitgebracht. Brutal vom Herrchen verprügelt, verlohr er dabei ein Auge. Frauchen hatte ihn dann aus Angst vor weiteren Misshandlungen im TH abgegeben.
Er hatte sich damals an ihrem Hemd festgekrallt. Sie wusste nicht wohin mit ihm und so nahmen wir ihn auf.
Drei Jahre verbrachte er bei uns, bis ich merkte, dass er sich zunehmend unwohl fühlte. Drei kleine Kinder waren ihm zu viel.
Meine Mutter nahm ihn dann auf und er wurde auch dort wie ein Prinz behandelt.
Bei ihr durfte er alles, wurde geliebt und verwöhnt. Mutter und Katze "sprachen" jeden Tag miteinander. Meine Wahl schien perfekt.
Vor 1,5 Jahren wurde Hook, 8,5 Kg, immer dünner. An manchen Tagen stakste er. Am nächsten Tag war er wieder fit. Da er fraß, sein Fell toll war und er sich normal verhielt, schrieb meine Mutter das seinem Alter zu..
Sein verletztes Auge wurde immer mit Salbe behandelt. Ich hatte damals schon mit unserem TA darüber gesprochen und ihn behandeln lassen. Mehr Gutes konnten wir ihm nicht tun.
Letzte Woche Do. rief sie mich gegen 13 H an und teilte mir mit, Hook würde sterben. Er wäre aufgewacht und könne nicht mehr sehen, riechen, hören. Sie würde ihn einschläfern lassen.
Ich bat sie, einen TA aufzusuchen. Vielleicht hatte er ja einen Epeleptischen Anfall und könnte noch behandelt werden. Egal, sie würde ihn einschläfern lassen und würde um 17 H zum TA fahren. Ich war noch auf der Arbeit und als ich um 14 H nach Hause kam, rief ich sie an. Hook ging es unverändert. Die Ärztin wäre erst um 17 h da. Auf meine Bitte hin zu einer Klinik zu fahren, erklärte sie, die wäre leider zu weit weg.
Da meine Mutter 600 km von mir weg wohnt, konnte ich auch nicht mal eben hinfahren und mir Hook schnappen.
Um 15 h rief ich wieder an und bat sie, die Notfallnr. der TÄ anzurufen. In dem Moment krampfte Hook. Er schrie ununterbrochen. Meine Mutter rief dann über Handy die TÄ an, die dann auch kam und Hook erlöste. Er hatte wohl einen Gehirntumor.
Hook krampfte 40 Min, bis er erlöst wurde.
Meiner Mutter war morgens um 7 H, als sie aufstand schon klar, dass sie Hook gehen lassen würde, wollte es aber nicht wahr haben und noch ein paar Std. mit ihm verbringen.
Bezahlt haben sie und Hook bitter.
Hook musste 40 Min. leiden und sie das miterleben. Der Mann meiner Mutter war die ganze Zeit bei ihm. Wischte ihm den Schaum vom Maul und sprach auf ihn ein. Beim Einschläfern begleitete meine Mutter Hook.
Zuerst war ich sehr wütend und böse auf meine Mutter. Mittlerweile denke ich, dass sie einfach nicht anders konnte. Sie war fassungslos, dass sie ihren geliebten Kater gehen lassen muss und nicht in der Lage richtig zu handeln.
Erkennen und richtig handeln ist also scheinbar nicht so einfach zu handhaben.
Hoffentlich werde ich irgendwann bei meiner Sunny richtig und zeitig handeln können.
Hook wünsche ich alles Liebe hinter der RBB.