Ich glaube, dass Tiere, die an einer langen Krankheit leiden oder deren Körper die Kräfte verlassen instinktiv wissen, dass es zu Ende geht. Ob sie eine Vorstellung davon haben, was dann ist oder nicht ist, bleibt offen. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie bewüssten, dass ihr Leben beendet ist.
Delphine begehen z.B. Selbstmord, in dem sie einfach aufhören zu atmen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es von Tier zu Tier verschieden ist und es sogar Hunde gibt, die eher ein Gespür für solche Situationen haben, als andere.
Es gibt so viele Dinge, die uns immer wieder bei Tieren erstaunen, wenn die Wissenschaft neue Erkenntnisse über tierisches Verhalten endeckt. Ich traue Tieren mehr zu, als man ihnen ursprünglich zutraut.
Wie auch immer, spüren Tiere, dass sie erlöst werden von ihren Leiden, wenn man sie nach schwerer Krankheit einschläfern lässt. Mag sein, dass sie mit den Jahren eine so gute Beziehung zum Menschen aufgebaut haben, dass sie spüren, dass ihr Mensch ihnen die Erlösung ihrer Leiden geben wird.
@Procten
Das sehe ich auch so.
Mein Kater Benny, zu dem ich ein unglaublich inniges Verhältnis hatte, litt 1 Jahr vor seinem Tod unter einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Mir war bewußt, dass unsere gemeinsame Zeit durch diese Diagnose begrenzt war und hoffte, dass er friedlich zu Hause einschlafen würde. Ich hatte Benny 10 Jahre zuvor aus sehr, sehr schlechten Verhältnissen geholt, mehr tod als lebendig und völlig verwahrlost. Benny hatte immer schreckliche Angst vor dem TA und schrie den ganzen Weg dorthin unentwegt. Einige Tage vor seinem Tod kuschelte er sich abends immer auf meinen Schoß und suchte ständig den direkten Körperkontakt, deutlich mehr als sonst. Eines Morgens kam er in die Küche und legte mir sein prall mit Wasser gefülltes Pfötchen in die Hand, wie ein Hund. Er schaute mir direkt in die Augen und ich wußte, dass nun der Zeitpunkt, vor dem wir alle schreckliche Angst hatten, gekommen war. Benny schrie das erste Mal seit wir ihn hatten nicht, als wir zum TA fuhren. Er lag entspannt in seinem Kennel, schnurrte und suchte weiterhin ständig Blickkontakt. Nach der 1. Spritze beim TA lag Benny in meinen Armen, schaute mir tief in die Augen und ich spürte seine unendliche Liebe und Dankbarkeit. Er konnte und wollte nicht mehr Leben und hat mir deutlich gezeigt, dass nun die Zeit des Abschieds gekommen war.
Evi u. Schoko