Unglaubliche Geschichte.
Natürlich können in einem Rudel in entsprechenden Altersphasen Probleme insbesondere zwischen gleichgeschlechtlichen Hunden auftreten, eigentlich muss davon naturgemäß sogar ausgegangen werden. Ist der Mensch nicht das Rudeloberhaupt, klären halt die Hunde den Rang - dem muss bei dem allerersten Anzeichen sofort strikt entgegen getreten werden. Tut Mensch das nicht, muss er sich nicht wundern.
Das am Ende der Hund wieder Schuld ist, macht mich wütend. Das er eingeschläfert wird, statt ihn abzugeben, macht mich sprachlos.
Frühkastration halte ich allerdings auch für absolut richtig, das war bestimmt nicht der Auslöser für das Problem, im Gegenteil. Meine Hunde sind fast alle früh kastriert und kein einziger hat dadurch irgendein wie auch immer geartetes Problem bekommen.
Sehr wohl kenne ich aber das Problem, das ein Hund von Welpenbeinen an im Haushalt ist, mit anderen Hunden aufwächst, gut sozialisiert wird und trotzdem mit Eintritt der Geschlechsreife plötzlich aggressiv gegen die anderen Rudelmitglieder wird. Leider war auch ich ganz zu Beginn meiner Hundehaltung mit solch einer Problematik konfrontiert und damit völlig überfordert. Ich hatte keine Ahnung, wie ich dem entgegentreten soll. Also gab ich die "aggressive" Hündin (mein damaligen absoluten Traumhund - eine Englische Bulldogge) nach zwei durchheulten Wochen in rasseerfahrene Hände ab, auch aus Angst um die beiden schwächeren Hündinnen, die bereits länger im Haushalt lebten.
Heute sehe ich das alles viel differenzierter. Mit meinem heutigen Wissen würde ich mir zutrauen, solch eine Hündin wieder zu integrieren, weil ich an mir gearbeitet habe und viel mehr über Rudelhaltung und Rudelführung weiß als damals - damals wußte ich gar nichts und deshalb mußte der Hund gehen.
Ans Einschläfern hätte ich allerdings nie gedacht - schläfert jemand den Chihuahua ein, der bei jeder falschen Bewegung in des Nachbars Hosenbein hängt, oder im Ohr des alten Schäferhundes?
Ich hatte immer Chihuahuas, ich weiß wovon ich rede.