Was war bloß mit diesem Hund los????

Joe und ich haben gestern eine Bekannte mit ihrem Rotti getroffen und die hat mir eine haarsträubende Geschichte erzählt!!

Sie war mit ihrem Hund, einer anderen Bekannten und deren Hund spazieren und schon seit einiger Zeit haben sie von Weitem Schreie gehört. Dann kommen sie immer näher. Es war ein Hundename, der dauernd gerufen wurde. Da sehen sie auch schon den Hund. Eine Mischlingshündin; sie rennt auf die beiden anderen Hunde zu, sie spielen bisschen... Dann kommt das Frauchen total aus der Puste dazu. Sie war anscheinend Ausländerin, hat kaum Deutsch gekonnt. Sie hat den beiden gesagt, sie rennt jetzt schon 'ne halbe Stunde hinter dem Hund her und kriegt ihn einfach nicht.

Meine Bekannte hat sie gefragt, wie alt der Hund denn ist und wie lange sie ihn schon hat. ein Jahr und sie haben ihn als Welpen gekriegt und auf ihren Mann hört er ja auch, nur auf sie nicht

Natürlich haben meine Bekannte und ihre Begleiterin versucht, der Frau zu helfen und den Hund festzuhalten. nix zu machen! Er hat sich nicht mit Leckerlis locken lassen und ist immer so auf 2m her und dann wieder abgehauen.

Schließlich hat meine Bekannte gesagt, sie geht jetzt heim und der Hund folgt ihr ja (bzw. ihrem Rotti) und dann sperren sie ihn bei ihr den Garten, da können sie ihn leichter fangen. Aber, vor dem Gartentor, ist die Hündin nicht rein gegangen! Die Frau hat mittlerweile geheult, war total fertig...

Schließlich ist der Hund wieder abgehauen und sie hinterher... Ob sie ihn letztendlich gekriegt hat, weiß meine Bekannte nicht...

Könnt ihr euch erklären, was einen jungen Hund, der anscheinend recht "behütet" aufgewachsen ist, zu so einem Verhalten bringen könnte??

Claudy, das würde ich fehlende Bindung (normalerweise fehlende Halterbindung) nennen. Gibt sogar einen Fachausdruck dafür, fällt mir jetzt gerade nicht ein.
Und das hat meiner Erfahrung nach noch nicht mal was mit dem jugendlichen Alter des Hundes zu tun, das passiert auch mit älteren Hunden.
Ich denke da an Ulme, (heißt wirklich so!), eine DSH-Hündin, 9 Jahre alt, alle zwei Wochen mindestens einmal bei mir in der Anlage, weil sie Frauchen wieder mal ausgebüxt ist. Sie ist ja eigentlich Herrchens Hund, der ist bei uns ein ziemlich bekannter Konzertgeiger, also ständig unterwegs, wenn dann Frauchen den Hund rauslassen will/mit der Hündin Gassi-Gehen will, dann brauchts schon ziemliches Geschick, dass die ihr nicht abhaut. Was die da falsch gemacht haben, kann ich denen ja nun stundenlang erzählen, was würde das nun allerdings noch bringen. Ich kann eigentlich nur beten, dass Ulme mal nicht in der Hitze bei ihren Ausflügen einem potenten Rüden begegnet, ich denk mal, das wäre nicht so gut. Wenn Herrchen in Jena ist, dann reicht ein Anruf, er holt Ulme ab, tschüss bis zum nächsten Mal. Da Herrchen allerdings ab und zu mal ein paar Tage verreist ist (u.a. zum Geigen in den USA), reicht dann zwar auch ein Anruf, aber Frauchen bittet dann regelmäßig darum, dass Ulme bis Herrchens Rückkehr bei uns bleiben kann,weil: sie haut ihr eh wieder ab! Nunja, so lange wir Zwinger frei haben und die den Aufenthalt bezahlen, mach ich das, wär ja Blödsinn, die Hündin unnötigen Gefahren auszusetzen. Am Anfang habe ich wirklich versucht, Einfluss zu nehmen, denen irgendwie rüber zu bringen, wie sie das in den Griff kriegen können, hat aber nichts genützt. Ist nunmal so, statistisch gesehen sollen ja in Jena weltweit die meisten Akademiker leben, ich glaube sogar, dass das stimmt, aber helfen tuts z.B. auf dem Gebiet richtige Hundehaltung eher weniger!!!

Normalerweise kenn ich dieses Verhalten wenn Hund geschlagen wird wenn er nicht gleich kommt.

Eh klar.Hund kommt, kriegt eine gescheuert und kommt beim nächsten mal wieder net,weil er ja ohnehin eine kriegt.


Bzw..könnte es in diesen von dir geschilderten Fall sein, das Frauchen dem Hund alles durchgehen lässt und Herrchen eben nicht.Sie hat ja gesagt das der Hund aufs Herrli hört und auf sie eben nicht.Hunde wissen genau bei wem sie "verückt" spielen können in der Familie.

Für den Hund war das ein nettes Spiel - ich renne und die doofen Menschen rennen mir nach und spielen Fangen mit mir...

watson

Hi Claudy,

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Hund wie watson schon sagte mit "seinen Menschen" fangen gespielt hat.

Mir ist sowas auch schon mal passiert. Meinem Hund hat es ausgesprochen Spaß gemacht, mir nicht

Da war Sessy etwas über ein halbes Jahr. Wir waren auf einer Wiese. Am Ende der Wiese steht ein Bauernhof und dort hat ein Hund angefangen zu bellen. Sessy wollte da also hinrennen, ich habe sie gerufen, sie hat abgedreht ist auf mich zugerannt gekommen und gerade wo ich ihr ins Halsband greifen wollte wieder abgehauen. Sie ist dann in einem großen Kreis um mich herumgerannt und dann ca. einen Meter vor mir stehen geblieben. Und dann ging das Spiel wieder von vorne los. Ihr hat das unglaublichen Spaß gemacht. Sie ist aber nicht wirklich weggerannt, sondern eher um mich herum.
Irgendwann ist sie dann aber wieder hergekommen, so nach 15
Minuten

Ich habe danach an der langen Leine mit ihr geübt und sie hat es nie wieder gemacht

Da hat der Hund erlerntes mal richtig gefestigt. "Ich kann machen was ich will, mein Dosenöffner bleibt immer in der Nähe". So lange Frauchen immer hinterherläuft und auch immer so nett Laut gibt, weiss der Hund doch wo sie ist. Er hat einfach keinen Grund zu kommen.
Andere Leute lassen ihre zuverlässigen Hunde doch auch frei laufen.
Mal ganz ernsthaft: Mich würde die private Situation interessieren."Wie geht der Mann im Beisein des Hundes mit der Frau um"?

Original geschrieben von Wakan
Mal ganz ernsthaft: Mich würde die private Situation interessieren."Wie geht der Mann im Beisein des Hundes mit der Frau um"?

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Da hab' ich leider keine Ahnung; ich kenn' weder den Hund noch die Besitzer. Aber diese Geschichte hat mich schon schockiert!! Mich wundert 's nur, wenn der Hund wirklich deswegen nicht zum Frauchen gegangen ist, weil die ihn dafür schon öfters geschlagen hat, warum ist er denn auch nicht zu meiner Bekannten hingegangen? Die hat ihm schließlich noch nie was getan... Aber ich glaub' auch, dass es "nur" ein (für den Hund) wundervolles Spiel war. Hoffen wir, dass er sich nicht mal auf die Straße spielt...

ach, ääh... Diese Frau hat aber auch noch nix von diesen netten 2m langen Seilen gehört, die an einem Ende 'ne Schlaufe haben und am anderen einen Haken????

Original geschrieben von watson
Für den Hund war das ein nettes Spiel - ich renne und die doofen Menschen rennen mir nach und spielen Fangen mit mir...

watson

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Genau watson das isses, und mehr nicht. Dem Hund hat dieser Gassigang bestimmt gefallen.

"´Trummler" nennt es auch "eine fröhliche, gemeinsame Jagd"

Hi an alle,

wir hatte ein ähnliches Problem mit unserem Neufundländer Billi. Wir haben Billi als 3,5 jährigen Neufi übernommen, vorher hatte er bereits 4 Vorbesitzer und der letzte Besitzer, von dem wir ihn vor knapp einem Jahr übernommen haben, hat ihn in der ganzen Zeit die der Hund bei ihm war nicht von der Leine gelassen und hatte auch keinen Garten etc.

Das heißt der Billi war ca. 10 Monate permanent eingeschränkt und konnte nie richtig toben oder rennen.

Nun haben wir ihn nach ca. 2 Monaten und vorherigem üben im Garten mit "Hier" und vielen Lekkerle das erste mal frei laufen lassen. Man muss dazu sagen dass Billi prima erzogen war, er hört prima nur wenn dann der Spaziergang beendet war hat er sich nicht anleinen lassen sondern angefangen im ca. 2 m Abstand um mich herumzuhüpfen und mich zum spielen aufzufordern.

Ich habe es erst mit locken und Lekkerle versucht - nix zu machen, ich kam nicht näher als 2 m an ihn ran und dann hab ich mich umgedreht und bin gegangen...(mit unserem zweiten Neufi an der Leine) in Richting Heimat und schwups war der Hund an meiner Seite und hat sich brav anleinen lassen.

Das hat er ca. 7-8 x versucht und wir haben dann nicht mehr lange gefackelt und sind in Richtung nach Hause gegangen und es dauerte immer keine Minute bis Billi bei uns war und sich anleinen lies.

Wir haben aber das Glück nicht in der Nähe stark befahrener Straßen etc. spazieren gehen zu können. Denn das hätte auch mal nach hinten losgehen können wenn er der Meinung gewesen wäre, noch eine Weile allein rumstreunen zu wollen. Ich habe aber damals nur gedacht ich lass mich doch von ihm nicht veräppeln...

Grüßle Tina

Zu diesem Thema fällt mir auch was ein:
Schon länger her, da war ich Hausmeister in so einer kleineren Fabrik, hatte dort eine Dienstwohnung. Die Familie Chef hatte drei Pferde und einen Bernhardiener, ca. 6 Jahre alt. Die Fütterung der Pferde gehörte zu meinem Job. Der Hund hatte seine Hütte neben dem Pferdestall und lief eben auf dem eingezäunten Gelände umher. Fragte ich den Chef ob er was dagegen hat, wenn ich mit dem Hund auch mal wegehe. Hatte nichts dagegen, meinte aber, ich soll ihn nicht von der Leine lassen, denn er liese sich nicht mehr anhängen. Nun, nach ein paar Mal Spazierengehen nervte mich einfach das dauernde Ziehen ander Leine. War freies Feld und ich lies ihn los. Dann kam das schon oben von anderen Beschriebene. Immer wenn ich fast dran war ihn anzuhängen, lief er wieder ein Stück weg. Irgendwie hob ich eben dann die Leine über den Kopf und rief, schon ziemlich verärgert: "Nun komm endlich!" Siehe da, der Hund kam und lies sich ohne weiteres anleinen. Woher er das gelernt hat weis ich nicht, aber das Leine zeigen funktionierte immer.
Ciao Erwin

Erwin, ich denke er hat das mit dem Spaziergang verknüpft.
Sein Herrchen hat ihm sicher VOR dem Spaziergang die Leine gezeigt, also hieß für ihn - Leine - Spaziergang und das fand er natürlich toll...

watson

Meiner hat selten, aber doch (vielleicht einmal pro Monat, also halb so wild) das "Fang mich"-Problem. Dann kommt er an wenn ich ihn rufe, behält aber seinen Sicherheitsabstand und geht in Spielpose.
Das Ende des Spiels ist dann aber sofort erreicht, indem ich ihn abliegen lasse.

Thomas und Ikarus