Ich habe Verständnis für Leute, die generell Angst vor Hunden haben. Angst vor bestimmten Rassen ist für mich zu allgemein gehalten. Ich bin als kleines Kind von einem Dackel gebissen worden (meine eigene Schuld), aber deswegen bin ich nie einem Dackel aus dem Weg gegangen geschweige denn, daß ich ab diesem Zeitpunkt Angst vor Dackeln hatte.
Was mir vermehrt auffällt, ist, daß viele Erwachsene ihren/den Kindern den vernünftigen Umgang mit Hunden nicht mehr nahebringen. Hatte gerade gestern in der Straßenbahn ein entsprechendes Erlebnis. Bin mit einer Bekannten, die einen großen Mix-Rüden aus Griechenland hat, zur Arbeit gefahren. Es steigt eine Gruppe 6-8jähriger incl. Erzieher in die Bahn ein, ein Junge will den Hund streicheln, meine Bekannte sagt ihm, daß er das bitte sein lassen möge. Er hat es trotzdem versucht und als der Hund ihn dann etwas scheel angeschaut hat (er läßt sich generell nicht von Fremden anfassen, würde aber nicht beissen) brüllt der Junge mit wild fuchtelden Armen: "Der Hund will mir was tun obwohl ich nur vorbeigehen wollte." Die Erzieherin, die das ganze bis dato nicht verfolgt hatte, geht zu ihm hin, bugsiert ihn am Hund vorbei und sagt zu meiner Bekannten, daß sie doch gefälligst mit ihrem unverträglichen Hund zu Fuß laufen soll. Wenn der Junge auf das gehört hätte, was ihm meine Bekannte gesagt hat, wäre die Situation gar nicht so eskaliert.
Oftmals ist es auch so, daß Eltern mit ihren Kindern Hundehaltern entgegenkommen, der Hundehalter sein Hund eh schon kurz hat und die Eltern auf einmal an ihren Kindern rumzerren, damit der Hund das Kind nicht evtl. beschnüffelt. In dem Moment, wo die Eltern mit ihren Kindern den Hundehalter ganz unbedarft passiert hätten, wäre das Kind für den Hund uninteressant. Durch das Gezerre am Kind wird die Neugierde des Hundes an dem Kind geweckt, was wiederum oftmals hysterische Reaktionen der Eltern auslöst.
Ich bin der Meinung, daß die Angst vor Hunden, gerade bei Kindern, oftmals hausgemacht ist und demzufolge auch entsprechendes Fehlverhalten auslöst. Dies soll natürlich nicht heißen, daß ich jeden Beißvorfall beschönigen möchte. Oftmals liegt es auch am Fehlverhalten des Hundeführers bzw. an deren nichterzogenen Hunden.